Katja von Glan: Silber im Saum

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Katja von Glan: Silber im Saum
Verlag
ET (D)
2002
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783596159819

Informationen zum Buch

Seiten
415

Sonstiges

Erster Satz
Die Stimmen kamen immer näher.

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Handlungsort

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Nach dem Tod Heinrichs VI. im Jahre 1197 ist ein erbitterter Streit um seine Nachfolge zwischen Staufern und Welfen ausgebrochen. In diese Turbulenzen werden die junge Kölner Kaufmannstochter Mechthild und die Hofdame Johanna verwickelt. Sie erleben viele höfische Intrigen, den Kampf um Aachen und viel Aufregung um versteckte Silberstücke im Saum eines Gewandes.

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Nach dem Tod Heinrichs VI. 1197 streiten der Staufer Philipp von Schwaben und der Welfe Otto von Braunschweig um den Thron. Jeder hat seine Unterstützer, und so wird Otto zwar am richtigen Ort und vom richtigen Mann, nämlich dem Kölner Erzbischof gekrönt, aber Philipp dafür mit den echten Reichsinsignien. In der Folgezeit umtänzeln einander die beiden Gruppen, ohne daß es zu einer schnellen Entscheidung für den einen oder den anderen kommt. Am Hof von Philipp langweilt sich die Hofdame Johanna, was auch nicht besser wird, als ihre Verlobung durch den Bräutigam gelöst wird, im wesentlichen wohl aus finanziellen Gründen - er hat eine reichere Braut gefunden. Auch ihre überraschend entdeckte Heilgabe freut vor allem Philipps Frau Irene, die seit einem Aufenthalt auf Burg Trifels von Richard Löwenherz und seinen Drohungen gegen ihren Gatten im Geist verfolgt wird und dauernd unter Alpträumen und starken Kopfschmerzen leidet.

Zur gleichen Zeit findet der Geleitzug, der Otto nach Braunschweig bringt, im Wald eine junge Frau, die ihr Gedächtnis verloren hat. Es handelt sich dabei um die Kölner Kaufmannstochter Mechthild, und auf Kölner Silber zur Bestechung der Reichsfürsten wartet Otto dringend. Nur kann sich Mechthild nicht daran erinnern, ob sie mit diesem Silber etwas zu tun hatte und was damit passiert sein könnte. Sie kehrt mit Ottos Zug nach Köln zurück, wo sie auch ihre Erinnerungen wiederfindet, sich aber auch in ständiger persönlicher Gefahr ist, weil der Ritter aus Ottos Gefolge, den sie heiraten soll, nicht mehr ihr Wunschkandidat ist. Durch Zufall begegnen sich Mechthild und Johanna, was für beide zu aufschlußreichen Erkenntnissen führt.

Wer hier einen historischen Roman erwartet, liegt ziemlich falsch. Es gibt zwar einen historischen Hintergrund, der auch im wesentlichen richtig ist und den die Autorin in ihrem Nachwort noch erläutert. Aber das allein reicht nicht, um eine Herz-Schmerz-Geschichte zu etwas anderem zu machen, als eben genau das. Und auch gegen Herz-Schmerz-Geschichten ist überhaupt nichts einzuwenden, wenn sie gut erzählt sind, was hier aber nicht der Fall ist. Nicht nur die Nebenfiguren, auch die Protagonisten sind ziemlich eindimensional und viel zu ausrechenbar in ihren Handlungen, nicht einmal der "Schurke", den ich dazu noch schnell "enttarnt" hatte, konnte mich besonders ans Buch fesseln. Mechthilds Arroganz kontrastiert zwar mit Johannas Demut und ihrer Heilfähigkeit, aber beides wirkte gleichermaßen aufgesetzt, und insbesondere die Heilgabe brachte einen "magischen" Aspekt hinein, der auf mich einigermaßen deplaziert wirkte.

Auch die Geschichte selbst trägt, so wie sie angelegt ist, einfach nicht über die rund 400 Seiten. Sie zerfällt in eine Vielzahl kleiner Episoden, die in sich mehr oder weniger (leider meist weniger) interessant sind, und nur durch die Bindung an den jeweiligen Hof einen roten Faden erhalten. So ist der regelmäßige Wechsel zwischen Philipps und Ottos Hof auch das wesentliche Element, durch das überhaupt so etwas wie Spannung aufgebaut wird, auch wenn ich nicht gerade behaupten kann, daß die jeweiligen Abschnittsenden ausgesprochene Cliffhanger waren, die mich zum Weiterlesen animiert hätten. Das Ganze plätschert vor sich hin und läßt sich zwar flüssig lesen, aber einen besonderen Sog entwickeln weder der Plot, noch die Figuren, noch die Sprache. Fazit: Kann man lesen, wenn man keine zu hohen Ansprüche an den historischen Gehalt stellt und keine Langzeitwirkung im Gedächtnis erwartet. Liest man stattdessen etwas anderes, so ist es auch kein wirklicher Verlust.

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