Tereza Vanek: Die Heidentochter

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Tereza Vanek: Die Heidentochter
Verlag
ET (D)
2016
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
ISBN-13
9783959730020

Informationen zum Buch

Seiten
624

Sonstiges

Originalsprache
deutsch

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Braunschweig im 12. Jahrhundert. Die schöne, bitterarme Neslin bereitet sich auf ihre Hochzeit mit dem angesehenen Goldschmied Oswald vor. Sie hat ihrem Vater auf dem Totenbett versprochen, Oswald zu heiraten, doch glücklich ist sie darüber nicht. Tatsächlich muss sie bald feststellen, dass Oswald ein Geheimnis mit sich trägt, das ihr Leben für immer prägen wird. Währenddessen wächst in Neslins Schwester Appolonia immer mehr der Wunsch, ins Kloster zu gehen. Nachdem sich ihre Sehnsucht erfüllt hat, muss sie feststellen, dass sie ein hartes, entbehrungsreiches Leben gewählt hat. Eines Tages taucht der schwer verletzte heidnische Priester Rjurik in der Nähe des Klosters auf und bittet um Hilfe. Appolonia fühlt sich sofort unwiderstehlich zu ihm hingezogen. Zwischen ihr und Rjurik entbrennt eine verbotene Leidenschaft. Doch als er mit ihr fliehen möchte, entschließt sie sich, im Kloster zu bleiben. In dieser Zeit ruft der Sachsenherzog zum Kreuzzug gegen die Wenden auf. Ein grausamer Krieg beginnt. Im Haus von Neslin und Oswald wachsen in diesen stürmischen Zeiten zwei Kinder auf: der Erstgeborene Wilhelm, der seinem Vater so ähnlich sieht, und die kleine, wilde Brida, die sich immer fremdrt in der Familie fühlt, je mehr sie zur Frau heranwächst. Eines Tages beschließt Brida, dem Geheimnis ihrer Herkunft auf den Grund zu gehen und ihr Schicksal in die Hand zu nehmen.

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Autoren-Bewertungen

2 Bewertungen
Schöner Ausflug ins 12. Jahrhundert und Einblick in die Kultur der Wenden
Gesamtbewertung
 
4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
In ihrem Buch "Die Heidentochter" entführt Tereza Vanek den Leser ins 12. Jahrhundert nach Braunschweig und lässt die Kreuzzüge gegen die heidnischen Wenden anhand von fiktiven Figuren sehr bildlich vor dem geistigen Auge des Lesers auferstehen. Aus Sicht der Schwestern Olga und Appolonia erlebt man als Leser zum einen das damalige Leben im historischen Braunschweig und darf sogar die erste Frau des Sachsenherzogs kennenlernen. Gleichzeitig wird über Appolonia und noch einige andere Figuren auch der Blick in das Wendenreich gewährt und die dortigen Bräuche und Kultur detailreich dargestellt.

Ganz klar kann man dabei sagen, dass in diesem Roman eindeutig die Frauen die Hauptrollen haben, dabei jedoch nicht unbedingt die Sympathieträger sind. Alle weiblichen Charaktere müssen sich in einer doch zum Teil stark männlich dominierten Gesellschaft behaupten und tun das jeweils auf ihre ganz eigene Art und Weise. Dabei musste ich schon mit einigen Figuren innerlich kämpfen, da sie nicht einfach zu handhaben war, jedoch immer so beschrieben wurde, dass auch ein "anstrengendes" Verhalten für mich immer nachvollziehbar war. Die männlichen Hauptfiguren in diesem Roman treten eher leiser auf und dienen vor allem als Rahmen für die Frauengeschichten, ohne dabei aber blass oder schwach zu wirken. Eine sehr gelungene Figurenmischung und zu meiner Freude variieren auch noch die Sichtweisen aus denen die Geschichte erzählt wird, was zu einem schönen runden Bild bei mir geführt hat.

Bis zu diesem Buch hatte ich noch nie etwas vom Volk der Wenden gehört und habe ganz fasziniert über ihren Glauben und ihre Kultur gelesen. Die Autorin schafft es mit ihrer bildreichen Sprache die Rituale und Denkweisen mir als Leser sehr gut näher zu bringen, ohne dass ich beim Lesen gemerkt habe, wie viel Wissen mir da vermittelt wurde.

Gut gefallen hat mir auch, dass gut in das Buch eingeflochten wurde, dass die Kreuzzüge sogar schon damals von wenigen als wirkliche Glaubensangelegenheiten betrachtet worden sind, sondern schon vielen klar war, dass es sich eher um einen politisch motivierten Krieg handelt. Dieses Gedankengut wurde sehr gut in die gesamte Handlung integriert.

Alles in allem ein schöner historischer Schmöker, den ich gerne gelesen habe, der nur zum Teil einige Längen aufgewiesen hat und bei dem ich es noch vorteilhaft gefunden hätte, wären die einzelnen Kapitel mit Jahreszahlen datiert worden. So war es zum Teil doch immer wieder etwas schwieriger erstmal herauszufinden, wie viel Zeit seit dem Ende des letzten Kapitels vergangen ist.

Insgesamt vergebe ich dafür 4 von 5 Sternen.
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Interessante Geschichte über dem Kampf um die Freiheit der Wenden
Gesamtbewertung
 
3.7
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
4.0
Die Schwestern Neslin und Appolonia leben im 12. Jahrhundert in Braunschweig. Der Tod des Vaters zwingt die Mädchen dazu, sich ihrer Zukunft zu stellen. Für Neslin, sie ist die Ältere, bedeutet es den Goldschmied Oswald zu heiraten. Sie will diese Ehe nicht und ist überrascht, als sie merkt, wie sich die Beziehung entwickelt. Ihre Schwester verspürt mehr und mehr den Wunsch, in ein Kloster einzutreten. Doch auch hier ist sie nicht auf das vorbereitet, was dann geschieht. Ein Fremder taucht eines Tages vor den Klostermauern auf und stürzt Appolonia in schwere Zweifel. Dies Kennenlernen bleibt nicht ohne Folgen. Die angehende Nonne bekommt ein Kind. Der Fremde war eine Heide aus dem Wendenland und verschwindet so überraschend, wie er auch aufgetaucht ist.

Die Geschichte der Heidentochter spielt sich über einen größeren Zeitraum ab. Zu Beginn wird die Geschichte der Schwestern erzählt. Von ihrem Leben in Braunschweig, von ihren Gefühlen, Träumen und Wünschen. Später dann kommen die Kinder zu Wort. Gerade für die Tochter von Appolonia wird es schwer. Sie begibt sich auf einen gefahrvollen Weg. Die Autorin erzählt von dem Leben, von den Menschen in diesem Jahrhundert. Zum einen davon, wie es in einer Goldschmiedefamilie zu ging.
Der zweite Handlungsstrang erzählt dann aus dem Reich der Wenden. Hier wird anschaulich geschildert, was es für diese Menschen bedeutet, als die Christen in ihr Reich eingefallen sind. Mir haben gerade die Einblicke in das Wendenreich gut gefallen. Ich fand es interessant zu lesen, wie dieser Kreuzzug zustande kam und wie die Menschen damit umgingen.

Neslin und ihre Schwester haben mich jetzt nicht so sehr berührt, wie erwartet. Auch fand ich das Leben von Neslin jetzt nicht so aufregend. (Obwohl sie wohl nicht das typische Leben dieser Zeit gelebt hat). Dafür hat mich aber der Teil in Bezug auf die Wenden voll entschädigt. Hier wird spürbar, dass sich Vanek intensiv mit dem Thema beschäftigt hat. Eindrucksvoll schildert sie von den Menschen dort, von ihren Bräuchen und Ritualen.

Dass es in dieser Geschichte ein paar Zeitsprünge gegeben hat, hat mich eigentlich nicht gestört, es wäre aber schöner gewesen, diese mit Zeitangaben über den Kapiteln anzukündigen. So gab es hin und wieder doch Verwirrung. Ein kleines Nachwort zum Schluss klärt noch schnell Fiktion und Wahrheit, (finde ich ja immer sehr interessant) und eine Zeittafel, die den geschichtlichen Ablauf erklärt ist auch vorhanden.

Leider gab es hier einige Rechtschreib- und Grammatikfehler, die doch den Lesefluss gestört haben. Schade, dass das Lektorat hier nicht so gründlich gearbeitet hat.

„Die Heidentochter“ ist ein unterhaltsamer Roman aus dem 12. Jahrhundert. Hier ist der Kreuzzug gegen die Wenden Hauptbestandteil der Geschichte und wird spannend erzählt. Die Liebesgeschichten fügen sich wie von selbst in die Handlung ein. Sie sorgen ein wenig dafür, dass die Hoffnung nicht verloren geht.
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Benutzer-Bewertungen

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Plot / Unterhaltungswert
 
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Verbotene Liebe und ein blutiger Religionskrieg
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Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Wir sind im 12. Jahrhundert und lesen vom Schicksal zweier Schwestern, einem blutigen Religionskrieg und einer verbotenen Liebe. Tereza Vanek ist es gelungen einen mitreißenden Historienroman zu schreiben, der mich in den Norden Deutschlands nach Braunschweig katapultiert hat und mir wirklich tolle Lesestunden bereitet hat.

Neslin und ihre etwas jüngere Schwester Appolonia stehen vor dem nichts, als ihr Vater, der Tuchhändler war, stirbt. Vor seinem Tod hat er aber noch die Ehe von seiner Tochter Neslin arrangiert, seine hübsche Tochter soll den Goldschmied Oswald heiraten. Obwohl sie ihn nicht liebt, bleibt ihr gar nichts anderes übrig, denn wer sollte sich sonst um sie und ihre Schwester kümmern. Neslin wird von Oswald wirklich gut behandelt und auch Appolonia mag den tüchtigen Handwerker wirklich gerne. Oswald ist ein wirklich guter Mensch, der aber ein dunkles Geheimnis hegt, das alle in Gefahr bringen kann.

Appolonia, die ganz anders wie ihre Schwester ist, will ihr Leben aber dann Gott widmen und Nonne werden. Das Leben im Kloster ist wirklich hart und entbehrungsreich, aber sie will diesen Weg gehen und lässt sich auch nicht durch die Machtspiele eines Mönches von ihrem Weg abbringen. Wäre sie dann nicht dem verletzten heidnischen Priester begegnet, der in ihr Gefühle weckt, die sie bis dahin gar nicht kannte, wäre ihr Weg geradeaus verlaufen. Doch die Nonne verliebt sich und Rjurik verändert ihre ganze Lebenseinstellung.

Der Sachsenherzog befindet sich wieder im Krieg gegen die heidnischen Wenden und das Land stürzt in dunkle Zeiten. Neslin und Appolonia bestreiten ihren Weg doch der Krieg verändert alles. Frauen werden geschändet, es geht um Geld und Land und das natürlich alles im Namen der Kirche.

Mir hat dieses Buch von Tereza Vanek mal wieder richtig gut gefallen und es liest sich wirklich wie von alleine. Die vielen Ortswechsel und die verschiedenen Erzählstränge von verschiedenen Protagonisten machen das Buch von Anfang an lebendig und es reißt einen einfach mit.
Die Protagonisten sind lebensecht beschrieben und ich fühlte mich immer mitten im Geschehen. Alle Handlungen konnte ich zwar nicht nachvollziehen, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden, es hat mich hier auch nicht wirklich gestört. Aufgefallen sind leider wieder zu viele Rechtschreibfehler, Wörter die gefehlt haben, dafür kann aber Tereza Vanek nichts. Das Lektorat sollte sich darüber aber wirklich mal Gedanken machen, da es ein Buch verdient hat, besser überarbeitet zu werden, noch dazu in dieser Preisklasse als Hardcover.
CD
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