Wendy Wallace: Im Land der goldenen Sonne

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Wendy Wallace: Im Land der goldenen Sonne
Verlag
ET (D)
2016
Ausgabe
Taschenbuch
Originaltitel
The Sacred River
ET (Original)
2014
ISBN-13
9783453418882

Informationen zum Buch

Seiten
448

Sonstiges

Originalsprache
englisch
Übersetzer/in
Erster Satz
"O Gott, was ist das?"

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Handlungsort

Kontinent
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Die 23-jährige Harriet Heron ist wegen ihres Asthmas abgeschnitten von der Außenwelt. Bevor es zu spät ist, muss sie dem Dunst des viktorianischen London entfliehen und einen Ort finden, an dem sie endlich Luft zum Atmen hat. Zusammen mit ihrer Mutter Louisa und ihrer Tante Yael bricht Harriet nach Ägypten auf und erfährt, was Leben bedeutet. Doch eine Zufallsbegegnung auf dem Weg nach Alexandria mündet in eine gefährliche Freundschaft, als Louisa von ihrer Vergangenheit eingeholt wird – in Gestalt eines Mannes, der entschlossen ist, sie zu vernichten. Und Harriet steuert auf ein Schicksal zu, das niemand vorausahnen konnte.

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Im Land der goldenen Sonne
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London 1882: Die 23-jährige Harriet leidet seit Jahren unter schlimmen Asthma. Ihr Arzt befürwortet einen Klimawechsel, und so machen sich Harriet, ihre Mutter Louisa und Harriets Tante Yael gemeinsam auf die Reise nach Ägypten. Dort angekommen, lebt Harriet sichtlich auf. Sie ist fasziniert von dem Land und seiner Geschichte. Die drei Frauen machen Bekanntschaften, die sich als sehr schicksalhaft herausstellen...

Mein Leseeindruck:

Das Buch hat mir mein Wochenende versüßt. Ich war sehr gefesselt von der Geschichte und von den drei sehr unterschiedlichen Frauen, um die es hier hauptsächlich geht. Jede der drei Protagonistinnen macht im Laufe der Geschichte eine Entwicklung durch, die für mich sehr spannend zu verfolgen war.

Harriet entwickelt sich weiter und wird in Ägypten erst so richtig erwachsen. Ihre Mutter Louisa dagegen wird von ihrer Vergangenheit eingeholt. Und Harriets Tante Yael entdeckt endlich einen Sinn in ihrem Leben.

Alle drei Frauenschicksale konnten mich sehr fesseln. Es wird abwechselnd erzählt, wie sich Harriet, Louisa und Yael in Ägypten behaupten. Der Ort der Handlung hat mir hierbei auch sehr gut gefallen, denn Ägypten ist einfach ein interessantes Land und ich konnte Harriets Faszination für die alten Hieroglyphen gut nachvollziehen.

Die Autorin hat dazu einen sehr angenehmen Schreibstil. Die Seiten haben sich flüssig lesen lassen, und beim Lesen sind direkt Bilder in meinem Kopf entstanden - ein klasse Kopfkino!

Mir hat das Buch richtig gut gefallen. Ich hatte viel Lesespaß und werde den Roman gerne weiterempfehlen!
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Im Land der goldenen Sonne
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Harriet Heron geht es nicht gut. Es wird ihr empfohlen London zu verlassen und in eine ferne Gegend aufzubrechen, in der sie nicht mehr unter ihrem schlimmen Asthma leiden muss. So machen sich Harriet, ihre Mutter Louisa und ihre Tante Yael auf den Weg nach Ägypten. Bereits auf dem Weg in dieses Land werden Bekanntschaften gemacht, die später noch nachhallen werden.

Für alle drei Frauen bedeuten diese Reise und das neue Leben nach der Ankunft in Ägypten eine große Veränderung. Der Leser erlebt genau das hautnah mit und darf gefühlsmäßig erleben wie Harriet sich entwickelt, deren Mutter sich ihrer Vergangenheit stellen muss und die Tante für sich und ihr Leben ganz neue Wege entdeckt.

Wendy Wallace schafft es in ihrem Roman „Im Land der goldenen Sonne“ nicht nur das Schicksal dreier außergewöhnlicher Frauen zu schildern, sondern beschreibt für ihre Geschichte auch eine wunderbare Kulisse, die ihresgleichen sucht. Hier gibt es viele kleine Details zu erlesen und viele Dinge oder Momente zu entdecken, die ganz sicher auch im weiteren Verlauf der Handlung noch eine Bedeutung bekommen werden.

Mir hat dieser historische Ausflug von London nach Ägypten sehr gut gefallen und ich habe das Buch wirklich genossen. Eine Geschichte aus einem geschichtsträchtigen Land mit wirklich gelungen dargestellten Charakteren.
IG
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Ein Leben voller Möglichkeiten
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Der dreiundzwanzigjährigen Harriet Heron schnürt es im nebligen giftigen Dunst des viktorianischen Londons im wahrsten Worte die Luft ab. Sie leidet an Asthma und rechnet jeden Tag damit, den nächsten nicht mehr zu erleben. Sie wird behütet und geschützt, ist gleichwohl aber auch gefangen in diesem Kokon der Fürsorge und getrennt von den Dingen, die eine junge Frau ihres Alters kennenlernen sollte. Lediglich ihre seit ihrer Kindheit bestehende Faszination für Ägypten, besonders ihre Leidenschaft für Hieroglyphen geben ihr Halt.

Da sie vor ihrem Tod das ägyptische Theben sehen möchte, kann sie erst ihren Arzt und dann ihre Mutter Louisa davon überzeugen, dass ihr das Klima in Ägypten besser bekommt. Mit auf die Reise geht als Dritte im Bunde der Damen die unverheiratete, gottesfürchtige (Tante) Yael, Louisas Schwägerin, nicht minder naiv in ihrem Glauben und ohne Kenntnis, was sie im unbekannten Land erwartet.

Schon auf dem Schiff begegnen sie unterschiedlichen Menschen: dem Ehepaar Cox, das seine Hochzeitsreise macht, dem Maler Eyre Soane, den eine längst begraben geglaubte Vergangenheit mit Louisa zu verbinden scheint, dem deutschen Professor Eberhardt Wolf, der einen Flügel nach Ägypten transportiert.

Endlich in Alexandria angekommen, kann Harriet angesichts der sauberen Luft zunächst aufatmen. Yael, die bislang ihren Vater gepflegt oder „gefallene“ Mädchen betreut hat, findet einen neuen Lebenssinn. Sie eröffnet eine Klinik, in der die Augen der ägyptischen Kinder behandelt werden.

Doch Louisa will zurück nach London, auch um Soane und den Erinnerungen und Geistern ihrer Jugend, die er weckt, auszuweichen. Als in Alexandria die Stürme beginnen, verschlechtert sich Harriets Gesundheitszustand. Erneut kann sie die Mutter überreden, Ägypten nicht zu verlassen, sondern vielmehr nach Luxor weiterzureisen. Yael hingegen will ihre Kinderklinik nicht aufgeben und bleibt in Alexandria zurück.

In Luxor begegnet Harriet dem mit Ausgrabungen beschäftigten Eberhardt Wolf wieder und entdeckt in dem Ägyptologen eine verwandte Seele, nachdem dieser begreift, dass Harriets Interesse echt und nicht bloß das einer Touristin ist. Sie fertigt Kopien der von ihm ausgegrabenen Hieroglyphen an und hilft, deren Bedeutung zu entschlüsseln. Auch Soane taucht in Luxor wieder auf und interessiert sich für Harriet.

Unterdessen wächst angesichts der sozialen Verhältnisse im Land die Unruhe in der Bevölkerung, so dass eine Rückkehr nach England zunehmend unmöglich wird...

Wendy Wallace überrascht mit einer lebendigen, atmosphärisch dichten Geschichte, die von einer intensiven und sorgfältigen Beschäftigung mit dem historischen Hintergrund zeugt. Sie vermag es, dem Leser die herbe, gleichwohl mystische Schönheit Ägyptens ins üppigen Farben, die von Wind und Sand erfüllte Luft und die starke Hitze zu vermitteln. Während das neblige London die dunkle Seite darstellt, scheint Ägypten hell und voller Licht zu sein. Doch diese Schönheit täuscht.

Denn Ägypten ist im 19. Jahrhundert eine brutal unterdrückte Nation unter osmanischer Herrschaft, ein Land, das sich am Rande der Revolte befindet, es entwickelt sich eine wachsende nationalistische Bewegung wider die horrenden Steuern, die Sklavenarbeit und Unterdrückung, im Grunde entsteht der hier der erste „arabischen Frühling“.

In dieser Zeit gehen die drei Frauen, ohne es zu ahnen, auf eine Reise, die eine jede von ihnen verändert. Zunächst tragen sie das starre Korsett ihrer Herkunft und sind geprägt vom Anstand und der Moral ihrer Zeit. Eindrucksvoll schildert die Autorin, wie sie sich von den Zwängen befreien, die die viktorianischen Gesellschaft vor allem den Frauen auferlegt.

Alle Figuren wirken echt und aus dem Leben gegriffen. Ihre Gedanken, Gefühle und Motivation sind nachvollziehbar durch Handlungen und Aussagen dargestellt. Dabei ist der Erzählstil der Autorin sehr ausgewogen und nie übertrieben, klar und sensibel und durchaus poetisch.

"Der Himmel war gigantisch. Eine silbrige Riesenschale über ihrem Kopf, an deren Rändern sich perlmuttfarbene Wolkenfinger bis an den Horizont zogen. Um sie herum glitzerte und wogte das Meer. Es wirkte gewaltig. Rein und lebendig." (Seite 50)

Die drei im Mittelpunkt stehenden weiblichen Protagonisten Harriet, Lousia und Yael sind von ungleichem Charakter, und so reagieren sie auch völlig unterschiedlich auf das für sie fremde exotische Land.

Yael und Louisa haben nichts gemein. Während Louisa von dunkler Aufsehen erregender Schönheit ist, die noch immer jedem ins Aug fällt, allerdings weder Zeit für Wohltätigkeitsarbeiten noch für Bibelstudien hat, legt Yael weder auf ihr äußeres Erscheinungsbild größeren Wert noch ist sie an der Welt des Spirituellen interessiert. Hingegen Louisa lässt sich von Stimmen ihrer bereits verstorbenen Mutter leiten, misst diesen große Bedeutung zu. Außerdem ist nicht nur in ihrem Wunsch, ihre Tochter zu schützen, gefangen, sondern auch in der eigenen Vergangenheit und der Pflicht, den guten Ruf zu wahren. Aber sie verändert sich, und dies geschieht in einer für den Leser greifbaren Art und Weise.

Gleiches gilt für Yael. Allerdings ist sie, die die meisten Vorbehalte gegen die Reise hat, es, die letzten Endes über sich hinauswächst, als sie der Armut und Unterdrückung der ägyptischen Bevölkerung begegnet. Sie handelt, entdeckt ihre eigenen, beträchtlichen Fähigkeiten und emanzipiert sich, breitet die Flügel aus, bekommt Ausstrahlung und Souveränität und lebt eine Toleranz im Glauben, die bewundernswert ist.

Nachvollziehbar wird auch der Wandel von Harriet geschildert. Anfangs ist sie in London eine sterbenskranke, schwache junge Frau. In Ägypten lernt sie mit der Zeit das Atmen, gewinnt Kraft, Zuversicht und Unabhängigkeit. Dabei ist die Entwicklung langsam, kommt nicht als Wunder einer plötzlichen Heilung daher und weist zudem Rückschläge auf.

Harriet und damit auch dem Leser wird bewusst, dass die Welt ungeheuer schön und voller Möglichkeiten und Abenteuer sein kann. Dass sich die Leben der Menschen nicht nur in ihrer Länge unterscheiden, sondern vor allem in ihrer Intensität, im ungleichen Grad an Schönheit, Freude und Genuss. Dass es wichtig ist, sich nicht einfach nur ein langes Leben zu wünschen, sondern eines, das Belang hat, ein Leben (und eines Tages auch einen Tod) nach eigenen Vorstellungen...
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