Alles beginnt in einer schwülen Augustnacht. In dieser Nacht schlägt der Blitz in Westlake ein, obwohl es dort um diese Jahreszeit nie Gewitter gibt. Es ist die Geburtsstunde von Josh und Rainy, die sich elf Jahre später in der 5. Klasse zum ersten Mal begegnen. Josh - so prophezeit seine Tante - wird die Geschicke der kleinen Stadt nachhaltig verändern. Rainy, Vigfoot, Kate und der Goldfisch Elvis spielen dabei eine entscheidende Rolle.
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Josh und Rainy werden zur gleichen Zeit, jedoch an unterschiedlichen Orten in Westlake geboren. Es ist eine stürmische Gewitternacht. Elf Jahre später schenkt Julie Jolly, eine Jahrmarkt-Wahrsagerin und Joshs Tante, dem Jungen ein magisches Brett. Ein Brett also, das man normalerweise für "Hexensitzungen" verwendet, mit einem Steinchen in der Mitte, auf das man den Finger legt. Man stellt eine Frage und der Stein bewegt sich auf die am Brett außen eingestanzten Buchstaben für eine Antwort. Das Problem von Joshs Brett ist nur, dass das es nicht richtig buchstabieren kann und der Elfjährige deshalb die Antworten immer erst im Nachhinein zusammengebastelt kriegt.
Rainy lebt seit ihrer Geburt in einem lila Wohnwagen mit ihrer Mutter, Großvater und drei verrückten Brüdern. Erst in der Schule sehen sich die beiden wieder, wissen nichts von ihrem gemeinsamen Geburtstag. Sie schließen Freundschaft mit Kate, einem ehrgeizigen Mädchen, das seine Finger mit Pflastern zuklebt, weil es den Geruch so mag. Auch der unheimlich große, intelligente und stille Bill ist mit von der Party. Und natürlich Elvis, der Goldfisch. Während die Erwachsenen sich damit herumschlagen, wie man Westlake wieder Leben einhauchen könnte, pflegen die vier Kinder ihre Freundschaft.
"Gewitterfische" ist wirklich ein sehr nettes Buch über das tägliche - verrückte - Leben von vier Kindern. Die Dialoge sind schräg (aber nicht zu schräg) und sehr witzig. Meiner Meinung nach eignet sich das Buch perfekt zum Vorlesen, denn es strahlt von der ersten bis zur letzten Seite etwas unglaublich Positives aus. Allerdings sollte man auch erwähnen, dass die Geschichte ist nicht spannungsgeladen ist - es passiert nicht wirklich etwas. Auch die "Rettung" Westlakes geschieht eher nebensächlich. Die Beschreibung der Freundschaft von Kindern steht deutlich im Vordergrund. Und auch die Kinder sind es, deren Charaktere Tiefe beweisen, Kinder, die von anderen als Außenseiter angesehen werden, Kinder, die ihre Eigenarten entwickelten und die jedes für sich sehr liebenswert sind.
Auch für Erwachsene, die im Herzen Kind geblieben sind, lohnt sich das Buch sicherlich. John Halliday hat es jedoch in erster Linie für Kinder geschrieben.