Clémentine Beauvais: Dreckstück

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Clémentine Beauvais: Dreckstück
Verlag
ET (D)
2015
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
Originaltitel
La Pouilleuse
ET (Original)
2012
ISBN-13
9783551583376

Informationen zum Buch

Seiten
96

Sonstiges

Originalsprache
französisch
Erster Satz
Ich habe die anderen gegenüber vom Café getroffen, wo sie sich gerade eine Zigarette ansteckten, morgens um acht, die erste.

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Dieser beklemmende, kammerspielartige Roman lässt niemanden unberührt: David, ein Junge aus gutem Hause, und seine Clique schwänzen wieder einmal die Schule, als ihnen ein kleines schwarzes Mädchen über den Weg läuft, das offenbar Läuse hat. Einfach so, aus einer Laune heraus, nehmen sie sie mit, um sie in der Wohnung eines der verwöhnten Jugendlichen zu entlausen. Doch dann läuft die Situation immer mehr aus dem Ruder. Der ganze Überdruss, die Arroganz und der aufgestaute Hass der Jugendlichen entlädt sich nun an diesem kleinen Mädchen - und niemand hat den Mut, das grausame Spiel zu beenden.

Autoren-Bewertung

1 Bewertung
Ein aktuelles Buch, das sich als Schullektüre eignet
Gesamtbewertung
 
3.3
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
3.0
Es ist ein ganz normaler Tag, an dem David, Florian, Anne-Laure, Gonzauge und Élise mal wieder die Schule sausen lassen. Ein Tag wie jeder andere. Sie rauchen, sie reden über Filme und machen abfällige Scherze über andere. Doch seitdem Mathieu diesen tödlichen Unfall hatte, ist nichts mehr so, wie es war. Kein Tag ist mehr wie der andere. Schon gar nicht mehr, als die Jugendlichen ein kleines Mädchen afrikanischer Abstammung von der Straße mit nach Hause nehmen, um es zu entlausen. Die Kleine ist vor Angst starr und schnell eskaliert die Situation.

Vor "Dreckstück" hatte ich fast etwas Angst. Die Welt ist grausam und meine Phantasie malte mir die schrecklichsten Bilder, was diese Jugendlichen dem Kind alles aus Fremdenhass antun könnten. Trotz der nicht mal 100 Seiten spielt die Autorin mit den Empfindungen der LeserInnen. Es ist ein Wechselbad zwischen Hoffen und Bangen. Es ist ein Buch über Trauer und Verzweiflung, die in Wut und Hass kompensiert werden. Nein, es ist kein schönes Buch. Einfach, weil Clémentine Beauvais hier keine schöne, dafür eine sehr aktuelle Geschichte zu erzählen hat.

Das Kammerspiel zeigt auf wenigen Seiten, wie schnell sich eine Situation verselbständigen kann. Wann wäre der richtige Zeitpunkt für David gewesen, einzuschreiten? Warum hat er es nicht getan? Warum hat er weggesehen, obwohl er sich doch offensichtlich nicht gut dabei fühlte?

Die Autorin gibt darauf keine Antworten und hält ihre Geschichte knapp. Viel passiert nicht auf den wenigen Seiten und doch ist die Handlung dicht und beklemmend. Am Ende war ich erleichtert, dass "Dreckstück" nicht auf grausamen Szenen aufbaut, sondern sich auf ein traumatisches Erlebnis beschränkt. Natürlich darf man auf so wenigen Seiten keine ausgefeilten Charaktere erwarten. So sind die Namen und Handelnden auch austauschbar. Irgendwann erahnt man, was die Jugendlichen zu dieser Tat getrieben hat, aber einen Lösungsansatz bleibt die Autorin uns schuldig.

Das Ende liefert einen interessanten Ansatz, der die LeserInnen direkt mit einbezieht. Für Erwachsene bietet das Buch wohl etwas zu wenig Denkstoff, aber es eignet sich meiner Meinung nach hervorragend als Schullektüre für jüngere Klassen.
SK
#1 Bewerter 1144 Bewertungen
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