Bewertungsdetails

Kinder- & Jugendbücher 2050
Wunderschöner Klassiker neu aufgelegt
Gesamtbewertung
 
4.7
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Meg ist ein Mathegenie, gilt aber unter ihren Mitschülern als etwas verschroben und unter den Lehrern als aufsässig. Auch ihrem kleinen Bruder Charles Wallace eilt der Ruf voraus, nicht ganz richtig im Kopf zu sein, dabei ist der Fünfjährige höchst intelligent, redegewandt und ungemein liebenswert. Die beiden leben mit zwei weiteren Brüdern und ihrer Mutter alleine, seit der Vater vor einiger Zeit im Rahmen einer Forschungsarbeit im Regierungsauftrag spurlos verschwand.

Eines Tages begegnen die beiden drei merkwürdigen Damen, die keine gewöhnlichen Menschen zu sein scheinen und Meg, Charles und ihren Nachbarn Calvin auf eine unglaubliche Reise mitnehmen – eine Reise kreuz und quer durch Zeit und Raum, bei der sie unfassbar Schönes und zutiefst Bedrohliches erleben. Schließlich erfahren sie auch endlich, wohin es ihren Vater verschlagen hat und auch, dass es all ihren Mutes und anderer Fähigkeiten bedürfen wird, ihn wieder nach Hause zu holen.

Mehr ins Detail gehen möchte ich gar nicht bei der Zusammenfassung dieses wundervollen Klassikers der amerikanischen Jugendliteratur, der anlässlich der demnächst im Kino anlaufenden Verfilmung neu aufgelegt wurde und ursprünglich unter dem wörtlicher übersetzten Titel „Die Zeitfalte“ erschien.

Obwohl schon über 50 Jahre alt, verströmt das Buch einen zeitlosen Zauber, was sicherlich auch damit zusammenhängt, dass Technik praktisch keine Rolle spielt (wenig altert ja so schlecht wie techniklastige Science fiction) und die Figuren knapp, aber präzise durch ihre persönlichen Eigenschaften und nicht durch Optik oder Popkultur-Bezüge charakterisiert werden. Viel wichtiger als Gadgets und Knalleffekte ist das Menschliche, vor allem die Frage, was den Menschen eigentlich zum Menschen macht. Auch die Naturwissenschaft spielt eher im Hinblick auf philosophische Fragen eine Rolle, und Zitatefans kommen voll auf ihre Kosten, wenn Frau Diedas, eine der drei rätselhaften Damen, das Wort hat.

Meg ist eine Heldin, mit der man sich leicht identifizieren kann, eine clevere, aber oft unsichere und nicht sonderlich selbstbewusste Außenseiterin, die sich in ihrer eigenen Welt am wohlsten fühlt, und der kleine Charles Wallace, der viel weiser erscheint, als es ein normaler Fünfjähriger sein dürfte, und sich seiner Sache meist sehr sicher ist, bildet einen großartigen Gegenpart zu seiner älteren Schwester.

Auf nur gut 200 Seiten entwirft Madeleine L’Engle herrliche Welten, beschrieben in Sätzen, die oft zum Niederknien schön sind oder einen zum Lächeln bringen, weil sie so treffend Dinge auf den Punkt bringen, und begeistert mit einem Fantasyabenteuer, das keine Lasergewehrschießereien oder Orkschlachten braucht, um die Leserschaft atemlos mitfiebern zu lassen. Dass es am Ende vielleicht doch ein bisschen zu schnell geht, lässt sich gut verschmerzen.

Umso schöner, dass dieses Buch der Auftakt zu einer fünfteiligen Reihe ist!
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