Bewertungsdetails

Kinder- & Jugendbücher 6380
Drachentöten à la Fforde
Gesamtbewertung
 
4.3
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Jennifer Strange ist 15 und Managerin der Zaubereiagentur KAZAM. Sprich, sie schmeißt den Laden komplett alleine, was das Organisatorische anbelangt, hat dafür aber kein Fünkchen Magie im Leib. Die Agentur ist auch schon mal besser gelaufen, aber seit die Zauberei im Ununited Kingdom dermaßen reglementiert ist, sind die Zeiten für Magier ganz einfach schwierig.

Eine Prophezeiung sorgt für Furore im gesamten Land: in weniger als einer Woche soll der letzte noch lebende Drache getötet werden! Als ob das nicht schon erschütternd genug wäre, erfährt Jennifer auch noch, dass sie selbst die Drachentöterin sein soll. Von da an geht für die toughe Teenagerin alles drunter und drüber. Nur gut, dass sie ihren brandneuen Azubi Tiger Prawns und ihren treuen Begleiter, das spitzzähnige, furchterregend aussehende, aber herzensgute Quarktier, an ihrer Seite weiß.

Wer Fforde kennt, weiß, dass das kein genreüblicher Kampf von Gut gegen Böse/David gegen Goliath/Mensch gegen Monster sein wird. Es dauert ein bisschen, bis die Handlung richtig Fahrt aufnimmt, aber bis dahin habe ich mich königlich über Ffordes Weltentwurf amüsiert. Seine Zauberer sind keine überirdischen Wesen voller Weisheit und Würde, sondern (beinahe) Leute wie du und ich, die sich aufgrund der miserablen Geschäftssituation von KAZAM im wesentlichen mit Pizzalieferungen per fliegendem Teppich und magischen Klempnerarbeiten ihre Brötchen verdienen. Überhaupt ist das Ununited Kingdom bevölkert von aufdringlichen Reportern, geldgeilen Unternehmern, schrulligen Nonnen und einer riesigen Fülle anderer schräger Vögel (und Normalos) nebst diversen magischen Kreaturen, und allein schon, über den Alltag in diesem großbritannienähnlichen Land zu lesen, ist ein Heidenspaß voller Situationskomik und Seitenhiebe auf das "echte" Leben.

Auch die Handlung rund um den zu tötenden Drachen wartet mit einer Menge Überraschungen auf, wobei Fforde perfekt die Balance zwischen Humor und Ernsthaftigkeit hält und das eine oder andere Genreklischee hübsch gegen den Strich bürstet. Wunderbar, wie er bei aller Komplexität der Welt, die er erschafft, stets eine gewisse Leichtigkeit bewahrt.

Ich liebe auch seine herrlichen Wortspielereien (vor allem natürlich in der Originalversion) und ulkigen Anspielungen. Sehr, sehr witzig, manchmal auch richtig albern, aber trotzdem sind seine Gags nie billig und immer originell.

Ein rundum gelungener Auftakt zu einer mehrteiligen Serie um Jenny und ihre Agentur, den ich auch allen wärmstens empfehlen möchte, denen die Thursday-Next-Reihe vielleicht zu abgefahren war.
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