Alexandra Kui: Marias letzter Tag

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Alexandra Kui: Marias letzter Tag
Verlag
ET (D)
2015
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
ISBN-13
9783570163177

Informationen zum Buch

Seiten
288

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Kumulonimbus. Eine sehr junge Frau, fast noch ein Mädchen, inmitten eines Weizenfelds, sie trägt ein Kleid, blau wie weite Teile des Himmels, ein Flatterkleid mit Blümchenmuster.

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Handlungsort

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Jeder hat Angst: vor der Euro-Krise, dem steigenden Flusspegel, dem Notendurchschnitt. Lous beste Freundin Maria hat Angst, wie ihre Mutter an Krebs zu erkranken. Als sie von einem Zug erfasst wird und nur knapp überlebt, sprechen alle von versuchtem Selbstmord. Daraufhin ruft Lou den Sommer ohne Angst aus. Ihr Plan: zu leben, als sei es ihr letzter Tag. Tun, wovor sie sich immer gefürchtet hat. Sich fühlen, wie Maria sich gefühlt hat. Ihre selbstgedrehten Videos postet Lou auf ihrem YouTube-Channel, dem sie den Titel »Marias letzter Tag« gibt. Rasant steigt die Zahl der Klicks, es entsteht eine Bewegung der Angstverweigerer. Die Mitschüler, Freunde und Fans übertrumpfen sich mit immer gefährlicheren Aktionen. Und irgendwann verliert Lou die Kontrolle ...

Autoren-Bewertung

1 Bewertung
Keine Macht der Angst!
Gesamtbewertung
 
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4.0
In Lous Familie haben alle ständig Angst. Nicht nur aus Spaß nennt sie ihr Haus am Deich „Titanic“, es könnte ja in einer Sturmflut untergehen. Ihre Eltern haben ihr diese Haltung von klein auf vermittelt und Lou kennt es gar nicht anders. Doch sie ist 16 und als eines Tages ihrer lebenslustigen besten Freundin Maria etwas Schreckliches passiert, beschließt sie, von nun an keine Angst mehr zu haben oder sie zumindest zu bekämpfen. Und um dies zu beweisen, legt sie einen Videoblog an, den sie „Marias letzter Tag“ nennt. Fortan stellt sie sich immer wieder ihren Ängsten, teilweise in übermütigen Jugendstreichen, teilweise aber auch in wirklich dummen und gefährlichen Aktionen!

Auf einmal ist Lou angesagt und ihre Klassenkameraden wollen mit ihr befreundet sein und gemeinsam etwas unternehmen. Egal was, Hauptsache verrückt! Und mit Ingi findet Lou ihren ersten Freund, dabei war sie vor kurzem noch überzeugt davon, dass er sich nur für Maria interessiert.

Ich kann mir vorstellen, dass vor allem die jugendliche Zielgruppe sehr viel Freude an dem Buch haben wird. Als Erwachsener kann man teilweise nur entsetzt den Kopf schütteln über manche der Dinge, die Lou da so anstellt. Andererseits, wer von uns war als Jugendlicher immer vernünftig und hat nie Unsinn angestellt?

Ich habe am Anfang einige Seiten gebraucht, um in das Buch hineinzufinden. Als ich dann aber einmal drin war, hat es mich wirklich gepackt und ich wollte es gar nicht mehr weglegen.

Interessant dargestellt fand ich auch die Eigendynamik, die so eine Selbstdarstellung im Internet auf einmal entwickeln kann und bei der gerade eine Jugendliche auch schnell die Kontrolle verlieren kann. Denn in Lous Blog zeigt sie zwar ihren eigenen Kampf gegen ihre Ängste, aber sie motiviert damit auch andere zu Aktionen, die teilweise noch selbstzerstörerischer und gefährlicher sind! Auch wenn sie niemanden zu etwas aufruft, gibt sie mit ihrem Blog doch einen gewissen Anstoß.

Für mich war es tolles, unterhaltsames Jugendbuch, das einmal eine ganz andere Geschichte erzählt und in jedem Fall spannende Fragen aufwirft!
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Benutzer-Bewertungen

2 Bewertungen
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Kommentare
Marias letzter Tag - ein Videoblog
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5.0
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5.0
Dies ist mein erstes Buch von Alexandra Kui und ich wusste nicht genau was mich erwarten würde, aber was man hier als Jugendbuch geboten bekommt, hat mich vollends gepackt. So viel Tiefgang hatte ich nicht erwartet.

Lou und Maria sind beste Freundinnen, die durch dick und dünn gehen. Während Maria das beliebteste Mädchen der Schule ist, steht Lou immer ein wenig in ihrem Schatten. Doch dann hat Maria einen schweren Unfall und nichts ist mehr wie es war. Was macht dieses Unglück aus Lou? Und vor allem: wird Maria wieder gesund? Und was passiert eigentlich, wenn man gar keine Angst mehr hat?

Der Autorin gelingt es die jetzige Zeit einzufangen und die Jugend von heute darzustellen. Die Zielgruppe wird sich hier auf jeden Fall angesprochen fühlen. Und Erwachsene kommen auch auf ihre Kosten, denn sie können mal einen Blick in die Jugendlichen wagen.

Thema der Geschichte ist nicht nur das Überwinden von Ängsten, sondern auch Freundschaften, Familienleben und ganz speziell das Videobloggen.

Lou versucht durch den Videoblog „Marias letzter Tag“ Ordnung in ihr Leben zu bringen und die Ereignisse um Maria zu verarbeiten. Stattdessen bringt gerade dieser Blog ihr Leben total durcheinander.

Trotz der wenigen Seiten und der recht großen Schriftgröße ist es Frau Kui gelungen einen als Leser direkt anzusprechen. Das Buch lässt einen gedanklich nicht mehr los, man gerät ins Grübeln und fragt sich wie man anstelle der Protagonisten reagiert hätte.

Ich bin nach der Lektüre froh, dass ich meine Jugendzeit schon hinter mich gebracht habe.

Fazit: Ein toller Jugendroman, der auf ganzer Linie überzeugt. Lou und Maria werden mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Klare Leseempfehlung!
N
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Was passiert, wenn man keine Angst mehr hat
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In Marias letzter Tag geht es um Angst. Es geht um eine besondere Weise, wie man mit Angst umgehen und was daraus entstehen kann. Es geht um Lou und Maria, zwei sehr unterschiedliche Mädchen, die beste Freundinnen sind. Maria ist immer fröhlich, sorgenfrei und in der ganzen Schule beliebt, Lou dagegen das schüchterne, unscheinbare Anhängsel. Ihrer Freundschaft macht dieser Unterschied glücklicherweise gar nichts aus. Maria scheint jedoch nicht mehr diejenige zu sein, die Lou immer in ihr gesehen hat, denn plötzlich liegt sie schwer verletzt im Krankenhaus. Der Verdacht: Selbstmordversuch. Lou findet heraus, dass das alles mit Angst zu tun haben könnte, und will das mit Hilfe eines YouTube-Channels, den sie passend dazu “Marias letzter Tag” nennt, ändern: Ein Sommer ohne Angst.

Gleich bei den ersten Sätzen in diesem Roman fällt der besondere Schreibstil auf: ungewöhnlich, sprunghaft, bildhaft. Eine Art zu erzählen, an die man sich wahrscheinlich erst mal gewöhnen muss, die dann aber ganz wunderbar zur Geschichte passt. Lous Gedanken springen so hin und her, sie lässt sich schnell ablenken, macht sich ständig Sorgen und denkt oft sehr negativ an die Zukunft. Deshalb ist man als Leser manchmal verwirrt, allerdings passt auch das zur Geschichte, denn Lou ist in einer Atmosphäre voller Angst aufgewachsen: Man darf das nicht machen, niemals allein dorthin gehen und schon gar nicht mit irgendwelchen Bakterien in Kontakt kommen. Darauf hat sie allerdings keine Lust mehr und beschließt den Sommer ohne Angst gleich mit einer ganz großen Ansage: Sie lädt ein Video auf YouTube hoch und zeigt sich der ganzen Welt. Bald folgen weitere Videos, hinrissige und oft auch, vom vernünftigen Standpunkt aus gesehen, nicht nachvollziehbare Taten werden da gezeigt und das schlägt voll ein. Für Lou ändert sich dadurch so einiges und man erlebt hier eindringlich eine Wendung des sonst so stillen Mädchens.

Was dieses Buch auch noch besonders macht, sind die eingestreuten Word Clouds, die Fotos und die Beschreibungen von Lous Videos. Das ergibt eine tolle Mischung und zeigt Lous Welt und die des Internets sehr anschaulich. Insgesamt zeigt Alexandra Kui die Welt von jungen Erwachsenen auf eine sehr eindringliche Art und Weise. Dabei wird das Thema Angst mit ungewöhnlichen und doch sehr aktuellen Mitteln angegangen und erlebt, ganz ohne erhobenen Zeigefinger und doch mit deutlichen Konsequenzen. Dadurch ist es keine leichte Kost, regt allerdings zum Nachdenken an und verlässt den Kopf garantiert nicht mehr so schnell. Eine besondere Lektüre darüber, was passieren kann, wenn man zu viel und zu wenig Angst hat.
C
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