Nina Blazon: Feuerrot

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Ravensburg im Bann des Hexenhammers…
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Die Bücher von Nina Blazon haben mich bisher sehr begeistern können und da ich noch nie einen historischen Roman von ihr gelesen habe, das Genre aber sehr mag, begann ich voller Neugierde mit dem Lesen.

In der Geschichte geht es um die Magd Magdalene, die von allen nur liebevoll Madda genannt wird und die bei den reichen Kaufmannsleuten Humpis angestellt ist. Die Familie bekommt einen mysteriösen Gast und alle verfallen dessen Charme. Nur Madda spürt, dass Lucio nicht der ist, der er zu sein scheint, hat sein Blick doch etwas Teuflisches. Wie wahr ihre Vermutung ist, muss sie bald am eigenen Leib erfahren, zur Zeit der Hexenprozesse.

Dieser Roman ist ganz bestimmt nicht nur etwas für junge Leser, sondern wird auch Erwachsene, die gerne historische Romane lesen, vollends begeistern, denn das Buch besticht durch Spannung, Tragik, Intrigen und auch die Liebe kommt nicht zu kurz.

Man merkt sehr intensiv, dass die Autorin hier reichlich recherchiert hat, denn das Geschilderte kommt so lebensnah rüber, dass man selbst das Gefühl hat bei den Prozessen dabei zu sein. Auch am Schrecken verbreiten wird hier nicht gespart, denn Folter gehörte damals mit zum Prozessalltag und auch liebgewonnene Charaktere werden nicht geschont.

Ich habe schon lange keinen Roman mehr zu dem Thema gelesen und kann nur sagen, dass dieser hier etwas ganz Besonderes ist, denn man fühlt regelrecht den Schmerz der Akteure.

Der beobachtende Erzähler begleitet immer mal einen anderen Protagonisten der Geschichte, so dass der Leser aus verschiedenen Blickwinkeln beim Geschehen dabei ist.

Während mir Magd Madda und Beno Humpis gleich sympathisch waren, tat ich mich anfänglich mit Elisabeth etwas schwer, weil sie recht naiv rüber kam. Doch sie macht so eine enorme Entwicklung durch, dass sie mir am Ende mit die Liebste war. Ich denke jeder Leser wird einen Charakter finden, der ihm liegt und mit dem er mitfiebern kann, denn Frau Blazon hat selbst die Nebendarsteller gut besetzt und zeichnet diese genauso intensiv wie die Hauptakteure. Auch Schmiedgeselle Martin wächst über sich hinaus.

Fazit: Ein echter All Age Roman für alle Leser, die sich für die Stadt Ravensburg und Hexenprozesse im Besonderen interessieren. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Genial!
N
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Ein grandioses und authentisches Buch
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Inhalt
Ravensburg, Ende des 15. Jahrhunderts: Die junge Magdalene arbeitet als Magd bei der reichen Kaufmannsfamilie Humpis. Dort wird die gut behandelt und sie ist froh über die Anstellung. Durch andauernde Unwetter haben viele Ravensburger das Problem, dass sie kaum über die Runden kommen. Als dann der junge Kaufmannssohn Lucio aus Italien bei den Humpis auftaucht, wickelt er jeden um seinen Finger nur Magdalene fällt nicht auf ihn herrein. Zur gleichen Zeit taucht der Dominikanermönch Heinrich Kramer in Ravensburg auf und als ein Inquisitor bringt er die Hexenverfolgung in die Stadt...

Meine Meinung
Als großer Fan von Nina Blazons Büchern musste ich natürlich auch ihr neuestes Buch "Feuerrot", das sich mit der Hexenverfolgung Ende des 15. Jahrhunderts in Ravensburg beschäftigt, lesen. Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, was sich mit diesem Thema befasst, aber ich muss sagen, dass es mich durchweg begeistern konnte.
Denn Nina Blazon schreibt nicht nur wundervolle und phantasievolle Fantasyromane, sie kann auch genauso gut authentische und mitreißende historische Romane schreiben. In "Feurrot" kombiniert sie wahre Gegebenheiten mit Personen, die wirklich existiert haben, nutzt aber auch fiktive Figuren und webt aus den Tatsachen eine unglaublich fesselnde und mitreißende Geschichte bei der man merkt, dass alles gründlich recherchiert wurde.

Doch "Feuerrot" hat bei mir vor allem durch seine liebevoll gestalteten Protagonisten punkten können. Sei es Magdalene, die junge Magd, die sich um ihre Familie sorgt oder der junge Beno, der Enkel der Humpis, der ein gutes Herz hat, oder der Schmiedelehrling Martin, der für Magdalene alles tun würde, alle haben direkt ein Weg in mein Herz gefunden. Aber auch die Figuren, die eher Antipathien wecken, wie der Mönch Heinrich Kramer sind unglaublich authentisch und liebevoll ausgearbeitet.

Die Atmosphäre des Buches ist eher düster und durch die zunehmende Hexenverfolgung trostlos und bedrückend. Hier werden die Grausamkeiten der Hexenverfolgung nur allzu deutlich und auch wie die Menschen untereinander sich in dieser Zeit behandelt haben. Aber dennoch gibt es auch schöne Momente. Feste werden gefeiert, zarte Liebesgeschichten entstehen und wahre Freundschaften bilden sich. Es ist ein Buch mit vielen Facetten, spannenden Wendungen und Tiefgang und es konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite überzeugen.
Verschiedene Handlungsstränge bilden ein stimmiges Gesamtbild.

Nina Blazons Schreibstil ist gewohnt großartig mit einer authentischen Sprache und Begriffe, die zu der Zeit passen in der das Buch spielt. Es wird aus verschiedenen Perspektiven geschildert, was wunderbar passt. Nina Blazon schreibt sehr eingängig, bildhaft und kann überzeugend Emotionen übermitteln.

Das Ende rundet das Ganze wunderbar ab und ohne zu viel zu verraten kann ich sagen, dass alle Handlungsstränge aufgelöst werden und das Buch mit einem für mich zufrieden stellendem Ende endet.

Fazit
"Feuerrot" ist ein authentisches, tiefgründiges und durchweg geniales Buch, das zur Zeit der Hexenverfolgung spielt und vor allem durch die Figuren des Buches überzeugen kann. Ich kann das Buch wirklich nur jedem empfehlen, denn es ist einfach großartig.
MB
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Inquisition, Hexenverbrennung, Aberglaube. Das sind Stichpunkte, die mir ohne jeden Kontext schon eine Gänsehaut bescheren. Verarbeitet in einer Geschichte, deren Charaktere mir mit jeder Seite näher und eindrücklicher erscheinen, sind diese Themen noch mal heftiger, emotional ziemlich aufwühlend und dabei unglaublich spannend. In "Feuerrot" erzählt Nina Blazon eine Episode aus dem Leben zweier junger Frauen: der Kaufmannstochter Elisabeth und ihrer Magd Madda. Die Leben der beiden könnten unterschiedlicher nicht sein, doch Inquisitoren und Aberglaube können Hexen an allen Ecken aufspüren.

Ende des 15. Jahrhunderts in Ravensburg: Missernten, Unwetter und persönliche Schicksalsschläge. Die Menschen wissen nicht, was sie aus all dem Unglück machen sollen, also treffen der gerade angereiste Inquisitor Kramer und seine Verbreitung von Aberglauben auf fruchtbaren Boden. In dieser Welt leben Elisabeth und Madda, junge Frauen, die sich keinerlei Verfehlungen leisten können, weil alles als Hexerei ausgelegt werden könnte; vor allem natürlich solche Dinge, die sie aktiv nicht mal beeinflussen können, beispielsweise das Interesse eines jungen Mannes. Diesen könnten sie ja auch verhext haben. Ein solches Interesse zeigt der junge Kaufmannssohn aus Italien, Lucio Malaspani, der im Elternhaus von Elisabeth sein Handwerk verbessern soll. Sowohl an Madda als auch an Elisabeth scheint er interessiert zu sein und Zurückweisungen möchte er nicht einfach so akzeptieren.

Nina Blazon erzählt diese Geschichte aus den Perspektiven von Elisabeth und Madda, den Kapiteln vorangestellt sind außerdem Zitate, die die damalige Gesellschaft und den Aberglauben sehr eindrücklich zeigen, beispielsweise durch die Abschnitte aus dem real existierenden "Hexenhammer — Malleus Maleficarum" des Inquisitors Heinrich Kramer. Aber nicht nur diese Ausschnitte, auch in der Geschichte selbst ist mir der Aberglaube gruselig nahe gekommen. Nach der Logik der Inquisition kann alles — also wirklich alles! — so ausgelegt werden, dass es garantiert das Werk von Hexen war, und mit den zufällig passenden Mitteln sowie Folter kann das dann natürlich auch nachgewiesen werden. Viel Lesezeit habe ich hier also damit verbracht, wütend mit dem Fuß aufzustampfen und „Das ist so unfair! Unfassbar!“ vor mich her zu murmeln. Dies wurde dadurch verstärkt, dass ich mich emotional so stark in die Geschichte hinein fühlen konnte. Das war teils anstrengend, hat sich allerdings gelohnt, denn es ist natürlich eine Wohltat, die Charaktere derart eindrücklich, einfühlsam und nah präsentiert zu bekommen, dass ich mich trotz der heftigen Umstände am liebsten zu ihnen geschlichen hätte, um ihnen beizustehen. "Feuerrot" ist allerdings nicht nur dank der erzeugten Emotionen so spannend, sondern auch durch die Geschichte. Erzählt wird natürlich von der Hexenverfolgung und deren Methoden, aber auch vom Zwischenmenschlichen. Madda und Elisabeth sind zwei junge Frauen, die langsam erkennen, was wirklich wichtig ist und welche Menschen in ihrem Leben sie am liebsten haben. Mit diesen zwei Personen aus unterschiedlichen Ständen zeigt Nina Blazon zudem ganz verschiedene Lebensweisen, zu denen auch die vielseitigsten Nebencharaktere gehören.

Mit "Feuerrot" hat Nina Blazon einen ganz besonderen historischen Jugendroman geschrieben. Ein Roman, so spannend und emotional, dass er mich in Gedanken ständig beschäftigt und begleitet hat, den ich am liebsten richtig schnell durchgelesen hätte, aber dennoch einige Male für ein paar Tage pausieren musste, damit ich mal zu Atem kommen konnte. Großartig.
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