Am Pfingstmontag des Jahres 1828 wird in Nürnberg ein junger Mann von etwa siebzehn Jahren aufgegriffen, der kaum sprechen und nur mit ungelenken Buchstaben den namen Caspar Hauser schreiben kann. Er hat einen Brief bei sich, in dem es höhnisch heißt, man solle ihn zu den Soldaten stecken. "So viel ist klar", sagt der Stadtgerichtsarzt in seinem Gutachten, "dass man es hier mit einem Menschen zu tun hat, der nichts von seinesgleichen ahnt, nicht isst, nicht trinkt, nicht spricht wie andre, der nichts von gestern, nichts von morgen weiss, die Zeit nicht begreift, sich selber nicht spürt." Die Herkunft des rätselhaften Findlings konnte nie geklärt werden, er starb am 17. Dezember 1833.