Narziß und Goldmund, ein sehr träumerisch und dennoch verzaubernd umschriebener Roman.
Hermann Hesse arbeitet in seinem Roman zwei vollkommen unterschiedliche Charaktere heraus. Narziß, den Denker, derjenige, der auf das "Vaterbild" fixiert ist - und Goldmund, den Künstler. Er lebt sein Leben in Freiheit, bei Beengung von anderen Personen flieht er. Im Laufe seines Lebens wird er zu jeder Zeit von dem Bild seiner Mutter begleitet, welches sich später zu einem universalen Mutterbild entwickelt.
Trotz dieser Verschiedenheit sind diese Menschen sehr gute Freunde, die sich durch die jeweils anderen Stärken und Schwächen unterstützen. Als Handlungshauptstrang wird die innere Gedankenwelt von Goldmund wiedergegeben, begleitet von der oberflächlich verzerrten realen Welt.
Empfehlenswert für alle, die gerne in eine andere Welt hineintauchen möchten!
"Narziß und Goldmund" ist eines der größten Werke Hesses. Besonders junge Menschen spricht es an, einem alten Mann riecht die Schwarte verdächtig nach Kitsch. Natürlich, wie in jedem Hesse Roman, ist des Autors Schwäche, sich selbst zu loben, indem er seine, sehr autobiographisch aufgebauten, Protagonisten lobt, nicht zu verdecken, was aber das Buch nicht schlechter macht. Sein Thema ist die Flüchtigkeit des Seins, die Vergänglichkeit, der Tod, die Liebe, aber auch deren Dualität.
Im Glasperlenspiel schreibt er:
"Im Leeren dreht sich ohne Zwang und Not, frei unser Leben, stets zum Spiel bereit, doch heimlich dürsten wir nach Wirklichkeit, nach Zeugung und Geburt, nach Leid und Tod."
Ich denke, diese Worte sprechen für sich. Der Mensch will nicht ewig sein, er will die stete Unsicherheit des Erdenseins beim Tode nicht wegwerfen, zu verliebt ist er in jenes Urwesen, welches am Rande der Welt sitzt und die Leben wie Blumen pflückt.
Das Buch von Hermann Hesse, ist einfach für den Einstieg in sein Leben und in seine Literatur sehr gut geeignet.
Seine Darstellung der Personen und die Schilderung der Landschaften ist einfach Traumhaft... Die verschiedenen Hindernisse, die er überwinden muss... Das folgende Gedicht entstand nachdem ich die letzte Seite dieses Buches gelesen habe.
Goldmund (H.Hesse)
Ein Wanderer zog in die Welt
Weil ihm die Freiheit sehr gefällt
Von Ort zu Ort er zog dahin
Empfangen wurde wohin er auch ging
Nichts hielt ihn lang an einem Ort
Am dritten Tag er ging meist fort,
an keiner Sach´, er wollt sich binden,
das Glück der Welt, er wollt es finden
Schnell stellt er fest, das Glück der Welt
Ist das, was ihn nirgends hält
Die Freiheit ja, er hat gefunden
Der große Berg ist überwunden.
Es hat mir die Augen geöffnet und ich hoffe für jeden der dieses Buch ließt erkennt, was die wirklich Freiheit ist. Ich hoffe das ich auch eines Tages diese Freiheit haben kann! Viel Spaß beim Lesen...
Wie bei praktisch allen Erzählungen Hesses scheint das Geschehen als lediglich äußere Handlung begriffen verwirrend, oberflächlich, aussagenarm. Erst wenn die Akteure und ihre Konflikte als innere einer einzigen individuellen oder gar der Weltseele, die Lebensentwürfe Narziß\' und Goldmunds als widerstreitende, schwer zu versöhnene Bestrebungen bei der Selbstverwirklichung eines Jeden gesehen werden, offenbart sich der gewaltige Bedeutungsreichtum dieses Werkes.
Nebenbei ist es auch noch ein vortrefflicher Vertreter später romantischer Literatur und bedient ganz ungezwungen entsprechende Motive: die ins Mittelalter versetzte Handlung, das Reisemotiv, die Sehnsucht nach der Ferne sowie dem Unendlichen und gleichzeitig dem Ursprünglichen.
Empfehlenswert für alle, die gerne auf kunstvolle, wennauch im konventionellen Sinn wenig unterhaltsame Art etwas über sich und allgemein menschliches Innenleben erfahren wollen.
Das Buch hat mir nichts gebracht und hat nur meine kostbare Zeit genommen. Ich musste das Buch im Schulunterricht lesen und empfand es als eine einzige Demütigung meines Intellekts. Des Weiteren vermute ich, dass der Autor in dieser "Lektüre" nichts anderes als seine perversen Fantasien ausleben wollte. Somit wird erkennbar, dass Hermann Hesse dieses Buch aus rein egoistischen Gründen verfasst hat und es seiner eigenen zeitlich verschobenen Autobiographie ähnelt. Das Buch hat auch seine guten Seiten. Man begegnet vielen Fragen, die man sich, obwohl die Handlung in einer anderen Zeit spielt, immer noch stellen kann. Ich vermute außerdem, dass Hermann Hesse, als er dieses Buch geschrieben hat, sowohl schönes als auch schmerzliches von seinem Leben eingebracht hat. Jedoch liefert uns der Fakt, dass Hermann Hesse es wieder einmal geschafft hat keinen Hauch von Spannung in die Geschichte einzubringen, die Erkenntnis, dass dieses Buch nichts für Jedermann ist.