Cordula Hamann: Spurlos im Schnee

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Cordula Hamann: Spurlos im Schnee
Verlag
ET (D)
2015
Ausgabe
Taschenbuch (Broschiert)
ISBN-13
9783956491177

Informationen zum Buch

Seiten
320

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Ann Thompson trat durch die Tür des Flughafengebäudes ins Freie.

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Handlungsort

Handlungsorte
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Ein Dorf, nach einem Lawinenunglück von der Außenwelt abgeschnitten. Ein entflohener Serienmörder, der sich im Schnee versteckt – der neue packende Thriller von Cordula Hamann. Der Kopf kahlgeschoren, in den Bauch ein Kreuz geritzt – unverwechselbar markiert der Serienmörder Thomas Bach seine Opfer. Als er nach einem Lawinenabgang seinem Gefangenentransport entfliehen kann, herrscht Angst in einem kleinen bayerischen Dorf. Von der Außenwelt abgeschnitten, sind die Menschen der schrecklichen Gewissheit ausgeliefert: Bach versteckt sich unter ihnen! Bereits am nächsten Morgen wird die Leiche einer Frau gefunden, mit kahlem Kopf und Kreuzmarkierung. Für die Studentin Katja Reichenberger und die verletzte Polizistin Claudia Jensen beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn der Schnee verwischt alle Spuren …

Autoren-Bewertungen

2 Bewertungen
Von der Außenwelt abgeschnitten - mit einem Serienmörder
Gesamtbewertung
 
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Sprache & Stil
 
4.0
Inhalt
Die junge Studentin Katja ist auf dem Weg in den Skiurlaub, als ihre Reise abrupt durch eine Lawine gestoppt wird. Mit dem Schrecken davon gekommen strandet sie in einem von der Umwelt abgeschnittenen bayerischen Dorf. Doch nicht nur sie, auch ein Gefangenentransporter wurde verschüttet - und der Gefangene ist verschwunden! Als ein Mord passiert, der die Handschrift des Entflohenen trägt, werden die Befürchtungen der beim Unglück verletzten Polizistin Claudia wahr: der Serientäter ist noch immer hochgefährlich.

Doch auch einige Dorfbewohner haben so ihre Geheimnisse, die die Lawine im wahrsten Sinne des Wortes zum Rollen gebracht hat. Ist der entflohene Häftling vielleicht nicht die einzige gefährliche Person im Ort? Aber im Dorf kennt jeder jeden und keiner traut dem andres etwas Böses zu und der Pfarrer hat sein Beichtgeheimnis, an das er sich eisern klammert. So sind die Ermittlungen nicht gerade einfach für Claudia. Als dann ein junges Mädchen verschwindet, spitzen sich die Ereignisse zu ...


Meine Meinung
Dies ist ein Thriller, der alleine schon vom Schauplatz her eine unheimliche Stimmung erzeugt, denn die Bewohner, Opfer und Täter sind abgeschnitten von jeder Hilfe von außen. Und das Wissen um den entflohenen Serientäter, der sich überall verkrochen haben kann, lässt einen zusätzlich gruseln. Dazu kommt eine leicht verletzte und von den sich überstürzenden Ereignissen fast überforderte Polizistin, die auf sich alleine gestellt und auf die Hilfe von Zivilisten angewiesen ist. Das sind gute Voraussetzungen für spannende Lesestunden und das erfüllt die Autorin für mich richtig gut.

Es dauert drei Tage, bis das abgeschnittene Dorf wieder von außen erreichbar ist und diese drei Tage haben es in sich. Nicht nur das Wetter und die Angst vor dem Entflohenen bringen die Emotionen zum Kochen, sondern auch die längst verschüttet geglaubten Ereignisse aus der Vergangenheit kochen wieder hoch und sorgen für Spannung.

Die Figuren wirkten auf mich dabei sehr lebendig und die teils eingestreuten Dialekte verstärkten den authentischen Charakter. Gerade die anfangs etwas irritierende Unfreundlichkeit und das teils arrogante Auftreten der Polizisten Claudia machte diese nur realistischer, denn es verdeutlichte den Druck der auf ihr lastete und machte sie für mich menschlich. Ich fand sie nicht immer nett, aber trotzdem mochte ich sie gleich. Die Studentin Katja dagegen war mir sofort sympathisch und ihre neugierige und spontane Art mischte ein bisschen die alteingesessen Bewohner im Dorf auf und sie und Claudia bildeten so ein ungewöhnliches aber recht erfolgreiches Team in dieser Ausnahmesituation. Trotzdem wirkten sie auf mich nicht wie ein unnatürliches „Superteam“, denn man merkte nach und nach sehr gut, dass Claudia zwar vieles wusste, was ihre Kripokollegen in so einem Fall tun und man erkannte auch, dass sie schon bei der ein oder anderen Ermittlung der Kollegen mit dabei war. Aber man spürte auch, dass sie stark unter Druck stand und ihre Pflicht nicht mit Leichtigkeit erfüllte. Ebenso war Katja als Hobbyermittlerin vielleicht etwas unrealistisch, aber auch sie stieß an ihre Grenzen, ob es nun der Anblick einer Leiche war oder der Abbruch einer Suchaktion. Auch bei ihr konnte ich nachspüren, dass die Autorin mit ihr keine Superheldin erschaffen hatte. Alle Figuren wirkten auf mich recht lebensecht, auch die Jugendlichen, die anfangs mit der Langeweile kämpfen, um kurze Zeit später mit in den Fall gezogen zu werden.

Äußerst suspekt war mir Rupert, der schon länger ein Buch über Serienmörder schrieb und dem der gestrandete Täter offensichtlich wie gerufen kam, um sein Buch hochaktuell zu beenden und damit berühmt zu werden. Er strahlte mit seiner Besessenheit eine etwas gruselige Atmosphäre aus und ich traute ihm bis zum Ende nicht über den Weg. Diese Figur hatte etwas Unberechenbares an sich, was ich bis zum Schluss spürte.

Neben Rupert gab es noch einige andere Personen mit Geheimnissen, so dass ich beim Lesen immer wieder hin und her schwankte, wer nun hier zum Mörder wurde, der „Profi“ oder ein „Laie“. Das war von der Autorin spannend gemacht und bis zum Schluss gab es die ein oder andere Überraschung bzw. Fehlverdächtigung, so dass das Buch für mich bis zum Ende spannend blieb. Am Ende ging es mir fast ein bisschen zu schnell, es hätten ruhig ein paar Seiten mehr sein können.

Erfreulicherweise kommt der Thriller zudem mit wenig Blut aus. Wer dem blutigen Gemetzel mancher Thriller also überdrüssig ist, kann hier entspannt zugreifen.
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Spannendes Alpenpanorama
Gesamtbewertung
 
3.7
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
4.0
Ein kleines Dorf in den bayerischen Alpen ist plötzlich mitten in einem schrecklichen Geschehen: ganz in der Nähe ist eine Lawine abgegangen und hat nicht nur Menschen mitgerissen, sondern auch das Dorf von der Außenwelt abgeschnitten.
Etliche Skiurlauber kommen mit einem Riesenschrecken davon, doch ein Gefangenentransport hat nicht so viel Glück - die Rettungsmannschaft kann mit Polizistin Claudia Jensen nur eine Überlebende retten. Doch als diese im Dorf angelangt, macht sich langsam aber sicher eine gruselige Ahnung breit: der Gefangene, der in ein anderes Gefängnis überführt werden sollte, hat offensichtlich ebenfalls überlebt und hält sich nun in der Nähe von Grahmried auf.
Als am darauffolgenden Tag eine grausam zugerichtete Frauenleiche gefunden wird, herrscht Gewissheit: Thomas Bach, ein gefürchteter Serienmörder, ist auf freiem Fuss. Dass sich das ganze Dorf nun in Aufruhr befindet, macht die angespannte Lage nicht besser.

Die junge Studentin Katja Reichenberger, die ebenfalls zum Winterurlaub in dieser Ecke unterwegs war, hilft nun er Polizistin, die trotz Verletzungen die Ermittlungen aufnimmt. Am besten bevor der aufkommende Schneefall die Spuren des entflohenen Häftlings verwischt...

Im Grunde hat die Autorin Cordula Hamann hier einen klassischen Krimi vorgelegt: die abgeschiedene, ja, von der Außenwelt erst einmal abgeschnittene Szenerie und die Panik vor dem Flüchtigen schüren eine sehr gute Spannung, die auch durchgängig hoch bleibt. Hinzu kommt die winterliche Atmosphäre und mit Katja und Claudia gelungene Charaktere. Aber am besten hat mir die brodelnde Stimmung im Dorf gefallen: während der drei Tage, von denen der Roman handelt, entpuppen sich so einige Bewohner als Geheimnisträger, die die eh schon schwierige Stimmung stetig zuspitzen. Soll heißen, dass Claudia und ihre Gehilfin Katja alle Hände voll zu tun haben. Vielleicht ist dieser Punkt einer der wenigen möglichen Kritikpunkte an "Spurlos im Schnee", denn dass eine Studentin dank Krimilektüre eine prächtige Ermittlern abgibt, kann man bezweifeln. Aber nun gut, das ist für mich ein klitzekleiner Minuspunkt, da mich der Krimi ansonsten überzeugt hat. Die Autorin beherrscht ihr Handwerk, zeichnet eine zuverlässige Spannungskurve und hat mit Claudia und Katja (sieht man einmal von der Funktion der Hobbyermittlerin ab) realistische Hauptfiguren geschaffen. Mit der Unnahbarkeit der Polizistin hatte ich anfangs etwas Schwierigkeiten, doch das legte sich mit der Zeit und ist auch in keinem Falle als Kritik zu verstehen, denn es macht schlicht und ergreifend die Figur in meinen Augen glaubhafter.

Auch wenn man als geübter Krimileser vielleicht die ein oder andere Ahnung haben könnte, hat Cordula Hamann hier einen wirklich fesselnden Krimi vorgelegt. Zudem ist Kulisse für einen Krimi so ungewöhnlich wie perfekt - für mich hat die Abgeschiedenheit jedenfalls definitiv für zusätzlichen 'Thrill' gesorgt... Im Grunde bleibt mir nur eine einzige Sache, an der ich etwas zu kritteln hätte: das Ende. Das kommt mir schlicht und ergreifend zu abrupt.

Fazit: Wer im Sommer etwas Abkühlung benötigt: zugreifen! Wer einen packenden Krimi mit Alpenpanorama und wohlportionierten kalten Schauern über den Rücken lesen möchte: zugreifen!
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Benutzer-Bewertungen

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Ein Dorf voller Geheimnisse
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4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Eine Lawine beendet den Überführungstransport des Serienmörders Thomas Bach, die Urlaubsfahrt der Studentin Katja Reichenberger und auch die Fahrt von Holger mit seinen Zwillingstöchtern Hannah und Leah. Die Polizistin Claudia Jensen kann im letzten Moment aus dem Transporter gerettet werden, ihr junger Kollege ist tot und Thomas Bach verschwunden. Grahmried ist von der Außenwelt abgeschnitten, so dass alle Betroffenen erst mal in diesem kleinen Ort bleiben müssen. Claudia ist davon überzeugt, dass Bach überlebt hat und macht sich mit Unterstützung von Katja auf die Suche nach ihm.
Dann wird die Leiche einer jungen Frau gefunden und zeigt die Zeichen, die Bach bei seinen Opfern benutzt hat.
Die Geschichte ist flüssig und fesselnd geschrieben. Von Anfang an ist die Spannung da und bleibt auch bis zum recht knappen Ende erhalten.
Nicht nur die Suche nach Bach gestaltet sich schwierig, in diesem von der Außenwelt abgeschnittenen Ort gibt es eine Reihe von Geheimnissen. Aber keiner weiß was, keiner redet und keiner traut seinem Mitmenschen etwas Böses zu. Alles bleibt schön unter der Decke, bis die Lawine dafür sorgt, dass die sorgsam gehüteten Geheimnisse mit der Zeit offenbar werden.
Wäre die Anna Riedel nicht in den Ort gekommen, um ihr Erbe anzutreten, wäre vielleicht alles geblieben, wie es schon immer war. Mit 18 Jahren ist sie einfach weg aus dem Dorf, wollte ihr bisheriges Leben an einem neuen Ort, möglichst weit weg, vergessen. Rupert Geisslers großes Hobby ist die Erforschung von Serienmorden und als Bach ausgerechnet in Grahmried auftaucht, sieht er seine Chance gekommen, endlich sein Buch zu veröffentlichen.
Die Personen sind authentisch dargestellt, einige blieben jedoch recht blass.
Gut gefallen haben mir die Hauptprotagonistinnen Claudia und Katja. Claudia steht mächtig unter Druck, weil Bach entkommen ist. Diesen Druck gibt sie auch schon mal weiter und macht sich dadurch nicht sehr beliebt. Ihre sympathische Art kommt erst zum Vorschein, als das Dorf wieder zu erreichen ist und sie ihre Verantwortung abgeben kann. Katja findet die Jagd am Anfang spannend, doch als die Tote auftaucht, ist ihr die Geschichte nicht mehr so geheuer. Trotzdem unterstützt sie Claudia und trägt auch durch ihre Beobachtungsgabe Entscheidendes bei, was die Ermittlungen weiterbringt. Die Zwillinge Hannah und Leah langweilen sich in dem kleinen Ort und ihr Leichtsinn bringt sie in Gefahr. Leahs Ängste sind sehr gut dargestellt, aber auch Hannahs Angst um ihre Schwester.
Wie viel Zeit die Menschen der Bergwacht opfern und welche Risiken sie eingehen, um anderen zu helfen, wurde auch sehr schön gezeigt.
Ein spannender Krimi.
B
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