Cay Rademacher: Tödliche Camargue

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Cay Rademacher: Tödliche Camargue
Verlag
ET (D)
2015
Ausgabe
Taschenbuch (Broschiert)
ISBN-13
9783832197858

Informationen zum Buch

Seiten
304

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Capitaine Roger Blane hatte in zwanzig Dienstjahren bei der Gendarmerie noch nie so viel Blut gesehen.

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Handlungsort

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August, die Luft über der Provence flirrt in drückender Hitze. Capitaine Roger Blanc und sein Kollege Marius Tonon werden in die Camargue gerufen: Ein schwarzer Kampfstier ist ausgebrochen und hat einen Fahrradfahrer mit den Hörnern aufgespießt. Ein bizarrer Unfall, so sieht es zunächst aus. Bis Blanc ein Indiz dafür entdeckt, dass jemand das Gatter absichtlich geöffnet hat. Der Tote ist Albert Cohen, Reporter eines Politmagazins, Modeintellektueller aus Paris, Fernsehberühmtheit. Er war in der Camargue, um einen großen Artikel über Vincent van Gogh zu schreiben. Doch was sollte das mit dem Anschlag zu tun haben? Während ein fröhlicher Bautrupp das alte Dach von seiner halb verfallenen Ölmühle abträgt, aber kein neues eindeckt, stößt Blanc bei seinen Ermittlungen auf Cohens unvollendete Reportage, die gar nicht so harmlos ist, wie sie zunächst aussieht und auf eine alte, tödliche Geschichte, die jeder, aber auch wirklich jeder vergessen will. Mit seinem zweiten Fall kommt Blanc seiner neuen Heimat ein Stück näher. Doch der Preis, den er dafür zahlen muss, ist hoch.

Autoren-Bewertungen

2 Bewertungen
Zweiter Fall für Capitaine Roger Blanc in der Provence
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Sprache & Stil
 
5.0
Die Hitze des August hat die Provence fest im Griff, am liebsten würde man sich tagsüber im Schatten verkriechen. Ausgerechnet jetzt wird ein bekannter Journalist von einem Kampfstier auf die Hörner genommen. Alles deutet zunächst auf einen Unfall hin, bis Capitaine Roger Blanc Hinweise darauf findet, dass das Gatter absichtlich geöffnet wurde.

Dieser Krimi ist bereits der zweite Fall für den in die Provence strafversetzten Polizisten Roger Blanc, aber man kann ihn gut ohne Vorkenntnisse von Band 1 lesen, so wie ich es auch getan habe.

Es handelt sich eher um einen ruhigen Krimi mit viel Tiefgang und sehr viel Lokalkolorit. Was aber nicht bedeutet, dass die Handlung nicht spannend ist, Im Gegenteil, der Autor legt so viele Spuren, dass ich mir bis zum Schluss nicht sicher war, ob überhaupt ein Mord vorliegt, wer der Mörder sein könnte und wo sein Motiv liegt. Und während Capitaine Blanc zusammen mit seinen Kollegen die einzelnen Puzzleteilchen aufdeckt und zusammensetzt, erfährt der Leser jede Menge über provencalische Stierkämpfe, über die Zeit van Goghs in Arles, über provencalische Lebensart u.v.m.

Capitaine Roger Blanc hadert immer noch mit seinem Schicksal, das ihn von Paris in die Provence strafversetzt hat. Sein Kollege Marius Tonon kämpft mit seinen eigenen Dämonen und erschien mir oftmals recht träge. Dagegen ist Fabienne Souillard, die Computerspezialistin, eine echte Hilfe für Roger. Im Endeffekt ergänzt sich das Team aber ziemlich gut, weil sie sich gegenseitig auf Lücken und Schwächen in ihren Überlegungen aufmerksam machen.

Privat läuft es für Roger ebenfalls nicht so gut: seine Frau hat sich von ihm getrennt und ist mit den Kindern in Paris geblieben. Außerdem unterhält Roger eine geheime Affäre mit der Frau seines größten Pariser Feindes.

Ein tolles Buch, das vielmehr als nur ein raffiniert gestrickter und intelligenter Krimi ist, sondern den Leser an dem Leben in der Provence teilhaben lässt. Man möchte nach dem Lesen am liebsten direkt zu den Schauplätzen des Buches fahren. In jedem Fall werde ich jetzt noch den ersten Band „Tödlicher Mistral“ lesen und hoffe sehr, dass es mit Roger und seinen Kollegen weitergehen wird.
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August, Gluthitze in der Camargue.
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Auf einer Straße findet sich eine Leiche: ein engagierter Radfahrer, dessen Bauch von den Hörnern eines vielversprechenden Kampfstiers übel zugerichtet wurde. Der Kadaver des Tieres liegt in der Nähe - erschossen von einem Polizisten. Alles sieht stark nach einem Unfall aus, auch wenn es ein bisschen rätselhaft ist, wie der Stier ausgerechnet dann von seiner Weide entkam, als der berühmte Journalist Albert Cohen auf seinem Rennrad vorbei kam. Und so lohnt sich der skeptische Blick, den Roger Blanc auf die Szene wirft. Ist es wirklich nur ein bloßer Zufall, dass das Gatter der Weide nicht verschlossen war? Während sein Kollege Marius Tonon bei den sengenden Temperaturen keine Muße verspürt, weitere Fragen zu stellen, bleibt Capitaine Blanc hartnäckig...
Wie es die Situation so will, haben einige mögliche Verdächtige für den Mord mit Kampfstier gute Drähte in die Hauptstadt Frankreichs. Ausgerechnet - wurde Roger Blanc doch erst unlängst von dort in die Provence strafversetzt. Als sei das nicht genug, hat Blanc auch noch herbe private Probleme, denn seine Frau hat sich von ihm getrennt und längst einen Anderen, Blanc flüchtet sich in eine riskante Affäre und zu guter Letzt kommt nun ein größeres finanzielles Projekt auf ihn zu, da das Dach seiner Unterkunft dank Holzwürmer spontan die Grätsche gemacht hat und auch sein Wagen nicht mehr mitspielt.
So begibt sich Roger Blanc mit einem zwischenzeitlich geliehenen Citroën 2CV - bei uns gemeinhin als Ente bekannt - auf die Suche nach Erklärungen. Während er mit 60 Sachen über den flirrenden Asphalt düst und dem größten neuen Ärger auszuweichen versucht, sticht er natürlich zielgenau in ein Wespennest. Dadurch erfahren wir nach und nach mehr über den ehemals sehr marktschreierischen Fernsehjournalisten Cohen. Nach einer privaten Krise war er in die Camargue gekommen, um zwischen Reisfeldern, den berühmten Camargue-Pferden und Stieren einen großen Artikel über van Gogh zu verfassen. Dazu wurde er im versteckten Haus seines Verlegers Leroux und dessen Frau aufgenommen. Doch das Berufliche soll nicht die einzige Verbindung sein, findet Capitaine Blanc heraus...

Dieser Krimi lebt nicht nur von der Frage nach dem Täter - denn, soviel kann ich schon einmal verraten, natürlich fiel Cohen einem Anschlag auf sein Leben zum Opfer. Nein, "Tödliche Camargue" lebt mindestens genauso sehr von seinem Lokalkolorit und der provenzalischen Stimmung. Die Hitze ist beim der Lektüre beinahe greifbar, das Rascheln der Reisefelder zu hören und der Geruch nach den typischen Gewürzen und Pflanzen in der Nase... Atmosphärisch einfach toll. Dazu kommt eine etwas ruhigere Krimihandlung, die mir auch relativ lange Rätsel aufgegeben hat, und natürlich die Figuren - allen voran Roger Blanc. Ich mag diesen Typen, auch wenn ich ihn an der ein oder anderen Stelle gerne geschüttelt hätte oder ihm zumindest etwas mehr Vernunft geraten hätte. Was nicht heißen soll, dass ich sein Tun nicht nachvollziehen kann. Froh bin ich dennoch, dass Blanc mit Fabienne, der IT-Spezialistin in Polizeikreisen, und dem kulinarisch sehr versierten Tonon zwei sehr unterschiedliche, aber sympathische Kollegen an seiner Seite hat.

Dem Autor Cay Rademacher ist hier ein intelligenter, atmosphärisch dichter Krimi gelungen, der vielleicht nicht in erster Linie mit jeder Menge Thrill besticht, dafür aber mit einem tollen Provence-Feeling und einer guten Spannungskurve.

Kurzum, mich hat der Krimi auf ganzer Linie überzeugt und ein wenig den Urlaub in meine eigenen vier Wände zurückgeholt. Ich bin gespannt, wie es mit Roger Blanc und seinen zwei Kollegen weitergeht und werde in der Zwischenzeit die Lektüre des ersten Bandes nachholen.
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Provenzalische Hitze
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Provence im August – die Hitze ist unerträglich. Auf der Straße liegen zwei Tote, ein Mann, der von einem Stier auf die Hörner genommen wurde und der Stier, der erschossen wurde. Es sieht eigentlich wie ein Unfall aus, doch Roger Blanc hat so seine Zweifel. Er schaut genauer hin und entdeckt, dass das Gatter nicht aus Versehen offen war.
Das Buch liest sich angenehm flüssig und von Anfang fühlt man sich nach Südfrankreich versetzt, so dass man den Mistral auf der Haut spürt, den Lavendelgeruch in der Nase und die Reisfelder vor Augen hat.
Nach „Mörderischer Mistral“ ist dies der zweite Band, in dem Capitaine Roger Blanc ermittelt. Es ist für das Verständnis aber nicht notwendig, den Vorgängerband zu kennen.
Blanc verfolgt beharrlich einige Fährten und hat auch einige Verdächtige, die allesamt etwas eigenwillig sind. Dabei sollte er sehr vorsichtig vorgehen, denn er wurde erst kürzlich von Paris aus strafversetzt und einige seiner Verdächtigen habe gute Verbindungen in Paris. Außerdem ist man bei der Polizei sowieso der Meinung, dass es sich um einen Unfall handelt. Auch sein Kollege Marius Tonon hat keine rechte Lust, den Vorgang weiter zu verfolgen, er genießt lieber seinen Pastis oder seinen Wein. Trotzdem steht er Roger zur Seite. Besonders die Computerspezialistin Fabienne Souillard verschafft Blanc Informationen, die in weit in die Vergangenheit führen. So geht es um einen verschwundenen van Gogh und einen Mord durch Terroristen in den Achtzigern.
Neben den Ermittlungen, die sich schwierig gestalten, hat Roger auch privat einige Probleme. Seine Frau hat sich von ihm getrennt, seine heimliche Geliebte Aveline ist die Frau sein Feindes Vialaron-Allègre und das Dach seines Hauses ist nicht mehr dicht. Toll finde ich es auch, wenn Roger Cohen bei seinen Ermittlungen mit einer Ente unterwegs ist.
Bis zum Schluss war ich mir nicht sicher, wer denn nun den Stier auf den Journalisten Albert Cohen losgelassen hat. Auch wenn man alles erwartet bei solch einem Fall, fand ich das Ende dennoch überraschend.
Ein spannender Krimi mit toller Atmosphäre.
B
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