Jussi Adler-Olsen: Schändung

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Jussi Adler-Olsen: Schändung
Verlag
ET (D)
2010
Ausgabe
Taschenbuch
Originaltitel
Fasandræberne
ET (Original)
2008
ISBN-13
9783423247870

Informationen zum Buch

Seiten
460

Sonstiges

Übersetzer/in
Erster Satz
Wieder krachte ein Schuss über die Baumwipfel.

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Handlungsort

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»Der Blutdurst der Jäger. Wie würden sie es machen? Ein einzelner Schuss? Nein. So gnädig waren die nicht, diese Teufel, so waren sie nicht ...«Ein Leichenfund in einem Sommerhaus in Rørvig. Zwei Geschwister sind brutal ermordet worden. Der Verdacht fällt auf eine Gruppe junger Schüler eines exklusiven Privatinternats, die für ihre Gewaltorgien bekannt sind. Einer von ihnen gesteht.

Zwanzig Jahre später. Nachdem Carl Mørck aus dem Urlaub zurückkommt, stößt ihn sein Assistent Assad mit der Nase auf die verstaubte Rørvig-Akte. Doch von oberster Stelle werden ihnen weitere Ermittlungen verboten. Carl und Assad ist klar, dass hier etwas zum Himmel stinkt: Die Spuren führen hinauf bis in die höchsten Kreise der Gesellschaft, in die Welt der Aktienhändler, Reeder und Schönheitschirurgen - und sie führen ganz weit nach unten, in die Abgründe der Gesellschaft, zu einer Obdachlosen: äußerlich hart wie Granit, doch mit einer blutenden Seele ...

Autoren-Bewertungen

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Natürlich wollte ich sofort nach der Beendigung von „Erbarmen“ den zweiten Band von Jussi Adler-Olsens Reihe lesen und ausnahmsweise blieb es nicht nur bei dem Vorhaben, sondern ich habe es tatsächlich ganz schnell getan.

Diesmal geht es um ein paar reiche Typen aus einem Eliteinternat, die zu Stützen der Gesellschaft herangewachsen sind. Ihrem Lieblingshobby frönen sie aber nach wie vor: Das Verprügeln unschuldiger Passanten, die danach entweder mit reichlich Geld zum Schweigen gebracht werden oder einfach verschwinden. Das einzige Mädchen der Gruppe lebt allerdings bereits seit einiger Zeit auf der Strasse und versteckt sich vor ihren ehemaligen Kameraden. Jemand, dem Opfer aus der Jugendzeit der Gruppe nahe standen, sorgt dafür, dass der Fall beim Sonderdezernat Q auf dem Tisch landet. Als bereits erste vorsichtige und mit nur wenig Interesse begonnene Ermittlungen aber dazu führen, dass man Mørck den Fall verbieten will, wird dessen Ehrgeiz geweckt und mit der ihm eigenen Sturheit steckt er seine ganze Energie in den Fall.

„Schändung“ hat mir ein klein wenig schlechter gefallen als „Erbarmen“ Das lag vor allem daran, dass Mørcks Eigentbrötlertum diesmal nicht ganz so sehr hervorstach. (oder ich habe mich bereits an ihn gewöhnt) Diesmal wirkt es auch nicht so, als wäre aus Prinzip die ganze Welt gegen ihn, sondern es stehen ihm nur wirkliche Feinde gegenüber, Menschen mit Dreck am Stecken oder falsch verstandener Loyalität zu alten „Schulkameraden“. Auch über Assad wird diesmal zwar ein wenig Neues angedeutet, aber er spielt eher eine Nebenrolle. Auch die neue Dritte im Bunde, Rose, bleibt trotz hervorstechender Auftritte charakterlich eher blass.

Ausserdem war das Opfer diesmal nicht so unschuldig wie im ersten Buch. Zwar tut einem Kimmie schon leid, wie sie von ihren alten Kameraden verfolgt wird, man merkt aber schnell, dass sie nicht unbedingt ein netter Mensch ist und kann ihr Verhalten irgendwann auch nicht mehr völlig auf irgendwelche traumatischen Erlebnisse schieben.

Das dritte Buch der Reihe wird sicherlich den Weg in mein Regal finden, momentan erwarte ich die Übersetzung aber nicht so sehnsüchtig, wie ich dieses Buch erwartet habe.
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Einen ganz deutlichen Unterschied zum Vorgänger Erbarmen gibt es: man weiß quasi von Anfang an, wer die Täter sind. Und auch wenn man das nun meinen könnte - diese Tatsache tut der Spannung keinen Abbruch! Die Geschichte dreht sich um eine Internatsclique, die so perfide gewalttätig ist, dass es einem nicht nur einmal den Magen umdrehen könnte... Der von mir bei Thrillern häufig angewendete Trick, mir einzureden, dass die Story ja nur Fiktion ist, funktionierte bei diesem Buch von Jussi Adler-Olsen leider über weite Strecken überhaupt nicht: alleine der Prozeß wegen gemeinschaftlichen Mordes an Dominik Brunner zeigt, welche Gewaltexplosionen bei so manchen Menschen möglich sind. So ging mir die Art dieser Täter schon ganz schön an die Nieren, weil sie so unfassbar sinnentleert und so krass widerlich ist. Die Motivation der Täter ist schlicht und ergreifend der Kick - vergleichbar vielleicht mit dem Anführer Alex im Film Clockwork Orange.

Carl und Assad stehen dieses Mal nicht so im Mittelpunkt wie im ersten Fall, was ich etwas schade fand, da ich die beiden Figuren als sehr gut geglückt und vor allen Dingen (unfreiwillig) erheiternd empfunden habe. Jetzt bekommen sie zwar mit Rose eine ebenfalls etwas eigenwillige Sekretärin zur Seite, aber die lustigen Szenen sind leider rar gesät. Also da gibt es für den nächsten Fall wieder etwas Luft nach oben - vielversprechend bleibt die Konstellation allemal.

Fall eins war subtiler, dieser Fall geht schon ans Eingemachte was die Brutalität und Arroganz der Täter angeht. Dabei ist Schändung natürlich ein Pageturner mit einem kleinen Feuerwerk zum Schluß...

Fazit: Heftiger Tobak, nicht unrealistisch - auch wenn man sich das gerne sagen würde. Aus Carl, Assad und Rose hätte Adler-Olsen allerdings etwas mehr "rausholen" können...

Als Tipp: wem Clockwork Orange als Film zu heftig war, der sollte vermutlich auch von Schändung die Finger lassen...
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Kommentare
Eine spannende Fortsetzung, die jedoch ein wenig schwächelt ...
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Ich habe Band zwei der Carl Mørck - Thrillerreihe im Urlaub gelesen und dachte mir davor eigentlich, dass ich mich voll und ganz dem Buch/der Geschichte widmen kann, weil ich den Kopf frei haben würde.
Leider war es dann bis zur Hälfte so, dass ich nicht sehr gebannt oder gefesselt von den Geschehnissen war. - Das lag zum einen daran, dass bis dahin tatsächlich nicht sonderlich viel (Spannendes) geschehen ist, weil für mich im ersten Teil des Buches gefühlsmäßig einfach viel mehr gedacht und spekuliert, sich zurückerinnert und erklärt wird, als im zweiten Teil. Und zum anderen kann es sein, dass ich anfangs wirklich nicht sehr konzentriert war und deswegen das eine oder andere Mal gelesen habe, ohne mir zu merken, was da eigentlich gerade geschrieben stand ...

Mit anderen Worten: ich hatte eine recht lange Einlesezeit - und war deswegen auch heilfroh, diese hinter mich gebracht zu haben, denn dann ging es "Schlag auf Schlag": die anfänglichen, mühsamen Ermittlungen haben schön langsam Früchte getragen, es ist was weitergegangen, richtig interessante, erschreckende Fakten sind bekannt geworden und so hat sich die Spannung immer weiter aufgebaut, sodass ich dann sogar regelrecht an den Seiten geklebt habe, ohne mich davon losreißen zu können oder wollen.

Der Schluss war super! Super im Sinne von spannungsgeladen und erschreckend psycho. Ich mochte die Dramatik am Ende sehr gerne, die hat auf jeden Fall ziemlich gut zum Rest der Geschichte gepasst. Auch der Epilog hat mir gefallen, der war nämlich mit einer gewissen Situationskomik gewürzt, die mich zum Schmunzeln gebracht hat.

Nun möchte ich noch kurz auf die Buchcharaktere eingehen: Carl ist ja das Oberhaupt im Team und mir eigentlich auch immer sehr sympathisch gewesen. Hier waren mir seine Gedanken in manchen Situationen dann aber doch einen Ticken zu oft zu sexuell motiviert, weswegen ich auch zeitweise irritiert war, weil ich es von ihm nicht (in diesem Maße) gewohnt war. - Eine kleine Anmerkung am Rande ...
Assad, der liebe, mysteriöse Assad. Sehr gerne hätte ich in diesem Band mehr über die geheimnisvolle Vergangenheit meines Lieblings-Syrers erfahren. - Das war aber leider nicht. Generell ist mir Assads Charme durch seinen ganz eigenen "unschuldigen" Witz, bedingt durch sein Ausländerdasein (bzw. die Sprache und die Verständigung betreffend), abgegangen. - Was ich wirklich enorm schade fand!
Rose, die Neue, ist in meinen Augen die Strenge, die sich nicht so gerne etwas sagen/vorschreiben lässt. Sie macht ihr Ding, ist direkt und pur, sie verstellt sich nicht, redet ganz unverblümt und ist sich vor allem selbst immer treu. Besonders sympathisch ist mir die Gute ja noch nicht, da sie zusätzlich auch immer etwas kühl auf mich gewirkt hat. Aber wer weiß, die Sympathie wächst in einem der nächsten Bände ja vielleicht noch!?

Bei Carl, Assad und Rose habe ich hier (mal wieder) bemerkt, dass die Teamarbeit nicht nur gut, sondern optimalst funktioniert. - So, wie man sich das vorstellt: des einen Schwäche ist des anderen Stärke - und umgekehrt. Die drei ergänzen sich fantastisch und sind schlicht und einfach ein klasse Team. Das muss ich ihnen wirklich zugute halten!

Ein freier Kopf und eine gewisse Konzentration sind bei diesem Thriller sicher kein Fehler. Wer damit aber sowieso kein Problem hat, dürfte mit diesem Lesestoff gut versorgt sein und an dem kontinuierlichen Spannungsaufbau große Freude haben.
Ich selbst war mit meiner vergleichsweise langen Einlesezeit zwar erst nicht sehr glücklich, im zweiten Teil des Buches bin ich dann aber voll auf meine Kosten gekommen, sodass mein Endurteil folgendermaßen ausfällt: Lest dieses Buch! ;)
J
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