Ein illegaler Einwanderer wird ermordet in einer Edinburgher Sozialsiedlung gefunden - ein Mord mit rassistischem Hintergrund oder etwas ganz anderes? Die Spuren führen Inspector Rebus geradewegs in die Edinburgher Unterwelt. Unterdessen kümmert sich Siobhan Clarke um den Fall eines verschwundenen Mädchens, und auch sie taucht bei ihren Ermittlungen in die dunkelsten Winkel der Stadt ein. Hier, in den Kneipen und Bars des Rotlichtbezirks, halten ein paar Männer alle Fäden in der Hand. Und die sehen es gar nicht gerne, wenn Rebus und Siobhan Clarke ihre Kreise stören.
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Sprache & Stil
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Eigentlich ist es gar nicht sein Zuständigkeitsbereich, aber Inspector John Rebus ist nun mal zufällig in der Nähe, als in Knoxland, einem als sozialer Brennpunkt bekannten Stadtteil von Edinburgh, ein erstochener Asylbewerber in einer düsteren Fußgängerunterführung gefunden wird.
Seine Kollegin Siobhan Clarke ist ebenfalls auf Abwegen - die Eltern eines Mädchens, das einige Jahre zuvor vergewaltigt wurde und sich später deshalb das Leben nahm, haben sie um Hilfe gebeten, weil nun ihre andere Tochter spurlos verschwunden ist.
Offiziell zu tun haben die beiden mit einem dritten Fall, einem rätselhaften Skelettfund im Keller einer Kneipe. Dieser scheint zwar schnell gelöst, aber ist wirklich alles, wie es scheint? Und der Mord an dem kurdischen Familienvater lässt Rebus einfach nicht los. Seine Ermittlungen führen ihn nicht nur nach Knoxland, sondern auch in den öden Ort Banehall, dessen einzige "Besonderheit" ein riesiges Abschiebegefängnis für Asylbewerber ist.
Rebus und Clarke gehören auch zum erfolgreichen Typus des ungleichen Ermittlergespanns. Dieser Fall für die beiden war mein erster aus der zahlreiche Bände umfassenden Reihe, aber sicher nicht der letzte.
Neben der Krimihandlung und ein paar Blicken ins Privatleben der Ermittler ist das Buch auch ein authentisch wirkendes, sozialkritisches Porträt all der Randbereiche einer Großstadt, die Besuchern kaum auffallen und den Einheimischen Kopfzerbrechen bereiten: organisierte Kriminalität, Prostitution, eingeschleuste illegale Arbeitskräfte, Asylbewerber und Ausländerfeindlichkeit.
Es ist nicht immer ganz leicht, sämtliche Handlungsfäden im Blick zu behalten (manches wirkt dann doch auch ein bisschen konstruiert), und die Atmosphäre ist teils eher düster, was in gewisser Weise auch zum knurrigen Einzelgänger Rebus passt.
Edinburgh als Schauplatz hat mich außerdem sehr angesprochen, mal was anderes als die üblichen London-Krimis.