Nach der Explosion ihrer Jacht finden sich acht junge Urlauber auf einer einsamen Südseeinsel wieder, weitab von jeder Zivilisation. Was als Abenteuer beginnt - früher oder später wird sie ja bestimmt jemand retten, denken sie -, entwickelt sich jedoch zu einem Albtraum, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint: als nämlich einer von ihnen auf bestialische Art und Weise ermordet wird und sich herausstellt, dass die Explosion der Jacht kein Unfall war.
Autoren-Bewertung
1 Bewertung
Gesamtbewertung
1.0
Plot / Unterhaltungswert
1.0
Charaktere
1.0
Sprache & Stil
1.0
Der 18jährige Rupert macht mit seiner Freundin und deren gut betuchten Familie einen Kurzurlaub. Bei einem Zwischenstop auf einer einsamen Südseeinsel explodiert die Jacht und der zurückgebliebene Wesley wird Opfer des Unfalls. Doch war es wirklich ein Unfall? Die Gestrandeten werden nach und nach ermordet und es beginnt ein Kampf um das nackte Überleben.
Richard Laymon beschreibt hier den feuchten Traum eines schüchternen 18jährigen mit wenig Selbstbewusstsein und noch weniger Erfolg bei Frauen. Kein Wunder, dass dieser Junge von erotischen Fantasien über die anwesende holde Weiblichkeit geplagt ist. Seitenweise teilt er dem Leser durch sein Tagebuch mit, welche körperlichen Vorzüge die eine, welchen knappen Bikini die andere hat. Das mag vielleicht für einen Teenager recht spannend sein, mich haben die ständigen Wiederholungen und die Erektionen Ruperts in den unpassendsten Momenten schnell gelangweilt.
Etwas Splatter nudelt der Autor natürlich auch noch durch - aber auch das kann man noch deutlich verbessern. Meistens taumeln unsere Überlebenden durch den Dschungel, langweilen sich am Strand und versuchen, das Feuer nicht ausgehen zu lassen oder sie jagen Fische. Ich hatte - aufgrund schlechter Kritiken vorab - nicht viel von dem Buch erwartet und wurde wenigstens hierbei nicht enttäuscht. Das macht das Buch natürlich nicht besser. Sprachlich passt sich Laymon seinem Protagonisten an: Erzähler Rupert fasst sich in seinem Tagebuch kurz und hat offensichtlich noch nie etwas von Nebensätzen gehört.
All' der harschen Kritik zum Trotz kann ich auch Positives über das Buch vermelden: Der Zwiespalt Ruperts - eigentlich ein sympathischer Junge, der nur aufgrund seiner feuchten Tagträume nervte - zeigt in so manchen Szenen die Abgründe auf, die in jedem von uns stecken. Auch das Ende ist dem Autor meiner Meinung nach sehr interessant gelungen und überzeugte mich durch die darin steckende Ironie des Schicksals.
Mir hat das Buch trotz der vielen schlechten Kritiken gut gefallen. Erstmal kam es einem wirklich so vor als ob das Buch das Tagebuch eines 19-jährigen Jungen ist. Die menschlichen Abgründe werden sehr gut beschrieben und verdeutlicht. Besonders klar wird das nochmal bei dem überaschendem Ende. Außerdem brachte mich das Buch zwischendurch immer wieder zum schmunzeln. Trotz der rohen und vor allen Dingen sexistischen Gewalt steckt einiges an schwarzem, groteskem Humor in dem Buch. Wenn man sich an den eigensinnigen Schreibstil mit den vielen kurzen Sätzen gewöhnt hat kann man sich gut in die Geschichte einlesen. Tatsächlich sind die "erotischen Gedanken" die sich der ich-erzähler so macht etwas übertrieben und man könnte meinen Layman hat eine gestörte Fantasie. Aber es sollte einem auffallen, dass sich viel zu viele Menschen (wenn nicht alle) sexistische und gewaltätige Gedanken aufkommen lassen.
Dies war mein erstes (und sicher auch letztes) Buch von Richard Laymon. Die banale Art der Beschreibung und die unrealistische Darstellung der Akteure hat mich fast dazu gebracht, das Buch nach 1/3 wegzulegen. Nur die Neugier, wie diese Geschichte enden soll hat mich am lesen gelassen. Ich habe dabei gehofft, dass der Autor uns Leser auf den Arm nimmt und am Schluss irgendwie zum Narren macht. Aber weit gefehlt! Der Autor hat meines Erachtens wirklich eine krankhafte und übersteigerte sexuelle Fantasie. Ich könnte mir gut vorstellen, dass er von blutrünstigen und Frauen verachtenden Computerspielen geprägt wurde.