Dr. Stephenson wandte sich von dem Bett ab, in dem der Sterbende lag und so flach atmete, dass sich die Decke über seiner schmächtigen Brust kaum bewegte.
In einer kleinen Stadt in Norfolk ist ein Priester ermordet worden. Inspektor Ian Rutledge von Scotland Yard wird zur Aufklärung des Falles in diese vergessene Ecke Englands geschickt. Er begegnet einer Mauer des Schweigens. Keiner ist bereit, über den Fall zu sprechen. Ein lähmendes und tödliches Geheimnis scheint über der Stadt zu liegen.
Autoren-Bewertung
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Gesamtbewertung
4.0
Plot / Unterhaltungswert
4.0
Charaktere
4.0
Sprache & Stil
4.0
Der Mord an einem Priester ist, ganz besonders 1919 in einer kleinen Stadt auf dem Land, ein besonders schreckliches Verbrechen. Die örtliche Polizei glaubt an einen Raubmord, doch der zuständige Bischof möchte sichergehen, dass alles getan wird, um den Mörder zu finden und so findet sich Inspektor Rutledge, noch nicht wirklich von seinen Verletzungen, die er sich bei seinen letzten Ermittlungen zuzog, an der Küste von Norfolk wieder. Es gibt bald einen Verdächtigen für die Raubmord-Theorie, doch es scheint Rutledge eher, als habe der Priester von einem Geheimnis erfahren und wurde für immer zum Schweigen gebracht.
Ich muss zugeben, beim Lesen einer Serie empfinde ich es meist von Band zu Band schwieriger, eine aussagekräftige Rezension zu schreiben, denn wenn die Serie etwas taugt, zeigt sie einige ihrer Stärken in jedem Band und man hat schon alles darüber geschrieben. Charles Todds Reihe um Inspektor Rutledge taugt definitiv etwas, ich mag vor allem die ganze Atmosphäre der Serie. Das besondere Element, die Stimme in Rutledges Hinterkopf fehlt natürlich auch diesmal nicht, allerdings empfand ich Hamish diesmal, gerade im Vergleich zum letzten Fall, als relativ zurückhaltend, auch wenn er stets präsent ist. Der Untergang der Titanic 1912 spielt in diesem Krimi ebenfalls eine Rolle und es war sehr interessant dieses Unglück aus der damaligen Perspektive zu betrachten, die sich doch ziemlich von dem unterscheidet, was man heute, vermutlich auch dank des Blockbusterfilms, davon denkt. Insgesamt betrachtet empfand ich „Seelen aus Stein“ schon recht als verwickelt, mit einer Menge falscher Spuren und Ansätze, die ins Leere liefen. Zwar hatte ich schon relativ früh die ersten Vermutungen, in welche Richtung der Fall sich entwickeln würde, die ganzen Zusammenhänge sind mir aber erst klar geworden als Rutledge die Auflösung in einem Showdown präsentierte.
Ich freue mich auf noch viele weitere Bände und hoffe, dass die durchgängig gute Qualität der Serie erhalten bleibt.