Andreas Brandhorst: Äon

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Andreas Brandhorst: Äon
Verlag
ET (D)
2009
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783453532953

Informationen zum Buch

Seiten
608

Sonstiges

Erster Satz
Innozenz III., seit vierzehn Jahren Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche, sah aus dem Fenster.

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"In einem kleinen Dorf in Kalabrien gibt es offenbar einen Jungen, der Wunderheilungen vollbringt. Schreiben Sie etwas darüber!" Mit diesen Worten wird der Journalist Sebastian Vogler von seinem Chefredakteur in den Süden Italiens geschickt.Fest entschlossen, nicht irgendeinem Aberglauben zu verfallen, beginnt Vogler mit seinen Recherchen. Doch bald muss er erkennen, dass der junge Raffaele tatsächlich in der Lage ist, Menschen zu heilen. Und damit nicht genug: Es scheint eine merkwürdige Verbindung zu anderen Phänomenen dieser Art zu geben.Vogler reist quer durch Europa, um das Rätsel zu lösen. Und er findet heraus, dass sich hinter Raffaele eine Verschwörung verbirgt, die nicht nur weit in die Vergangenheit reicht, sondern sich anschickt, die Zukunft der Menschheit für immer zu verändern. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

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Mit "Äon" hat der Science-Fiction-Autor und Übersetzer Andreas Brandhorst erstmals einen Mystery-Thriller vorgelegt und damit bewiesen, dass er auch in diesem Genre gute Chancen hat, sich einen Namen zu machen. Der Roman hebt sich wohltuend von den Verschwörungsthrillern ab, die im Zuge des "Da-Vinci"-Fiebers den Buchmarkt überschwemmen. Dies kommt vor allem daher, weil sich die Geschichte nicht nur rein auf historischen Kirchengeheimnisse und Vatikanintrigen stützt, sondern auch einen großen Anteil an vorchristlichen Mythen und Horrorelementen beinhaltet.

Ich kam mit diesem Mix sehr gut zurecht und hab mich in einem unheimlichen Tempo durch das Buch bewegt, weil ich es vor lauter Spannung einfach nicht aus der Hand legen konnte. Obwohl auch sehr viele grausame und blutrünstige Szenen enthalten sind, konnte ich mich der Faszination der Ereignisse nicht entziehen. Die Handlung lädt zum Miträtseln und Spekulieren ein, und sie ist in meinen Augen auf keinen Fall vorhersehbar; im Gegenteil, je weiter die Geschichte fortschreitet, desto mehr Überraschungen hält sie für den Leser bereit.

Sehr gut hat mir auch der häufige Wechsel des Schauplatzes gefallen; die Protagonisten sind sehr viel unterwegs und klappern dabei einige interessante Städte Europas ab, die in ihrer jeweiligen Atmosphäre zwar kurz, aber stimmungsvoll eingefangen wurden. Ebenso genial fand ich die Sequenzen, in denen die Vergangenheit auflebt und der Leser in eine mittelalterliche Welt eintaucht, die mit der Gegenwart in engem Zusammenhang steht. Darüber hinaus geht der Blick des Lesers aber auch in jenseitige Welten, die der Autor sehr phantasiereich und düster-gruselig gezeichnet hat. Bei so viel verschiedenen Elementen ist immer für Abwechslung gesorgt, und trotzdem hat sich der Autor nie verzettelt, sondern immer den Bezug zum großen Ganzen behalten.

Den Schreibstil fand ich griffig und sehr flüssig zu lesen, ohne große Verschörkelung. Der Spannungsbogen steigert sich kontinuierlich bis zum fulminanten Ende, bei dem leider einer der Handlungsstränge etwas lose und unabgeschlossen zurück blieb. Etwa ein Ausgangspunkt für einen weiteren Mystery-Thriller aus Andreas Brandhorsts Feder? Nachdem ich mit "Äon" so gute Erfahrungen gemacht habe, würde ich den vom Fleck weg lesen.

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Sebastian, ein Journalist in Hamburg, stößt mehr oder weniger durch Zufall auf eine Reihe mysteriöser Vorfälle in Hamburg und weltweit. Jedoch aufgrund von Differenzen schickt ihn sein Chef erstmal nach Calabrien, dasmit er dort den sogenannten Wunderheilungen des 9jährigen Jungen Raffaele auf den Zahn fühlt und einen entsprechenden Artikel darüber verfasst. Sebastian, der gar nicht gläubig ist, erliegt doch auch den Wundern von Raffaele und findet sich aber ziemlich bald in einem Strudel von Ereignissen wieder, die schon vor tausenden vor Jahren ihren Anfang nahmen und jetzt ihre Vollendung und damit das Ende der bekannten Welt finden sollen. Zusammen mit seiner Ehefrau Anna macht sich Sebastian auf den Weg quer durch Europa, um der Bedrohung zu begegnen und das Unheil zu verhindern.



Das Buch beginnt gleich mit einem ziemlich heftigen Einstieg und als Leser hat man kaum Zeit noch Luft zu holen, so jagt dann schließlich ein Ereignis das nächste. Der Autor geht nicht zimperlich mit seinen Figuren um und lässt manche Person, die mir als Leser doch zumindest sehr sympathisch waren, einfach über die Klinge springen. Das erhöht natürlich noch ungemein die Spannung, da man sich nie sicher sein kann, welche Figuren das Ende überhaupt erleben und welche Figuren früher ihr Leben lassen müssen. Auch ist nicht immer klar, wer auf welcher Seite steht und für einige Figuren ergibt sich ein verblüffendes und manchmal auch sehr erschreckendes Schicksal.



Sebastian ist keine einfache Figur. Er lebt nach der Devise, dass er v. a. an sich selber glaubt und neigt dazu alle zu verurteilen, die nicht mit ihm einer Meinung sind. Zu seiner Ehefrau Anna lebt er getrennt, und schiebt dafür v. a. ihr die Schuld in die Schuhe, obwohl im Laufe des Buches klar wird, dass er da auch einiges verbockt hat. Schön ist aber zu beobachten, wie sich aus dem Besserwisser Sebastian im Laufe des Buches doch noch ein Mann entwickelt, der nicht nur an sich denkt, sondern auch mal anfängt über seinen Horizont hinaus zu blicken. Seine Frau Anna ist dagegen von Anfang an, der Ruhepol und die Vernunft, die teilweise eher noch zu gelassen reagiert. Da sie aber von Beruf Ärztin ist, passt ihre Ruhe dann doch ganz gut in das Gesamtbild.



Die Verschwörung, die in dem Buch beschrieben wird, ist lange Zeit überhaupt gar nicht klar und erst nach und nach enthüllen sich dem Leser die ganzen Geheimnisse und Informationen. Der Vatikan ist natürlich ganz stark in die Dinge verstrickt, aber auch der Anführer Nikolas des Kinderfeldzuges aus dem Jahre 1212 spielt eine entscheidene Rolle, die aber erst fast ganz am Ende des Buches endlich klar wird.



Insgesamt bietet das Buch eine herrliche Verschwörungstheorie, historische Fakten gemischt mit Fiktion und ganz viel Spannung. Dieses Buch hat es mir sehr schwer gemacht, mich an die Abschnitte der Leserunde zu halten und ich musste das Buch schließlich einfach beenden, nur um endlich zu erfahren, wie das denn jetzt alles zusammenhängt und welche Geheimnisse da noch im Verborgenen lauern.



Ein Buch, das man einfach nicht mehr aus der Hand legen kann. Mir hat es super gefallen!
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Ich finde mit Äon ist Andreas Brandhorst eine tolle Mischung gelungen. Wunderbare Unterhaltung, vermischt mit jeder Menge Spannung und dem für mich genau richtigen Anteil an Grusel zur Realität. Genau richtig um mir auch mal eine Gänsehaut über den Rücken laufen zu lassen, um trotzdem stets wissen zu wollen wie es weiter geht. Aktionsreich und voller verschiedener Figuren und deren ganz eigenen Beweggründe war dieses Buch immer voller ungeahnter Überraschungen. Besonders gefallen haben mir neben dem eigentlichen Hauptthema aber auch die grandiosen Stimmungs- bzw. Positionswechsel, zwischen Realität und mystischer Einblendung. Sehr ausdruckstark empfand ich eben diese, die mich immer weiter hinein in die Geschichte ziehen konnten.

Ein Lesegenuss, der sich einfach und mit viel Vergnügen meinerseits weg lesen lies, auch wenn es keine der angeführten Personen wirklich gelingen wollte, mich emotional an sie zu binden. Doch dies fiel für mich, in der Gesamtheit betrachtet, kaum ins Gewicht. Für mich ein absoluter Buchtipp an alle Spannungsfans. Andreas Brandhorst konnte mich mit diesem Buch neugierig machen auf weitere Werke aus seiner fantasienreichen Feder. Ein deutscher Autor der sich nicht vor seinen ausländischen Kollegen in den Schatten stellen braucht.
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Der Klappentext von "Äon" klang ziemlich gut und von dem Autor hatte ich bisher auch eher Positives gehört. Dementsprechend motiviert bin ich an das Buch herangegangen, bin dann aber eher enttäuscht gewesen, ich fand den Roman recht durchschnittlich.

Gerade die Hauptfigur, Sebastian, konnte meine Sympathie nicht gewinnen, eher im Gegenteil. Er verhält sich bis kurz vor Schluss engstirnig und stur und den Grund für seine Trennung von Anna, die ihn so aus der Bahn geworfen hatte, empfand ich einfach nur als selbstgerechte Arroganz.

Entweder habe ich einiges überlesen oder es gibt in der Geschichte ein paar Logiklöcher bzw. unaufgeklärte Details. Ich kann mir zum Beispiel nicht erklären, warum das Problem sich nur in der westliche Welt zeigt und auch praktisch keine Reaktion aus dem Rest der Welt erfolgt. Es handelt sich trotz der Verwicklung des Vatikans nicht wirklich um ein christliches Problem. Gut, es gibt einen christlichen Auslöser für den aktuellen Ausbruch, der in Europa "stationiert" ist, aber historisch betrachtet war die arabische Welt ursprünglich mit betroffen und verfügte auch über entsprechende Erkenntnisse. Die Möglichkeit, von dort Hilfe zu bekommen, wird in der aktuellen Bedrohung aber eigentlich völlig ignoriert.

Die Auswahl, die von den Bösen getroffen wird, wen sie überleben lassen und wen sie töten, wird nur teilweise von logischen Gesichtspunkten wie aktueller Bedrohung oder Notwendigkeit zum Untertauchen erklärt, größtenteils erscheint es mir willkürlich. Selbst den Fortgang der Geschichte betreffend liegt nicht immer Logik darin.

Als Vorlage für einen Katastrophen-Action-Thriller-Film ist Äon sicher hervorragend geeignet, aber das ist halt nur Popcornkino.
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Der Journalist Sebastian Vogler ist derzeit ganz unten - Scheidung, Alkohol, ständige Kopfschmerzen, Ärger im Job. Seine aktuellen Recherchen haben auch nicht gerade ein erfreuliches Thema: ein sehr blutiges Familiendrama war offenbar erst der Auftakt zu sich häufenden Gewalttaten der scheußlichsten Sorte, begangen von zuvor völlig unauffälligen und "normalen" Menschen. Gleichzeitig beherrscht ein kleines kalabrisches Dörfchen die Schlagzeilen, in dem der neunjährige Raffaele einen stetig wachsenden Pilgerstrom anzieht, weil er über besondere Heilkräfte verfügt und die hoffnungslosesten Fälle zu retten imstande ist.

Sebastians Redakteur schickt ihn schließlich nach Kalabrien, um Bericht über Raffaeles Wundertaten zu erstatten (außerdem hofft er, dass Sebastian sich wieder mit seiner italienischen Exfrau versöhnt, die in der Nähe lebt). Sebastian als Atheist und Skeptiker stellt vor Ort zu seiner größten Überraschung fest, dass wirklich etwas dran ist an Raffaeles Fähigkeiten.

Währenddessen ticken immer mehr Menschen aus, töten wahllos, bringen andere in Gefahr, laufen Amok ... und die Spuren führen in eine Richtung, mit der niemand gerechnet hätte ...

Das Positive zuerst: Andreas Brandhorst versteht es hier wie in seinen Science-fiction-Romanen, Spannung aufzubauen, erschreckende Szenarien zu entwerfen und den Leser ohne große Vorwarnung mitten ins Geschehen zu stürzen, gespickt mit blutigen Bildern, die nicht gerade für schwache Nerven geeignet sind. Sebastian Vogler ist mal wieder ein ganz gut gezeichneter klassischer Antiheld mit seiner Trinkerei und dem drohenden beruflichen Niedergang, allerdings kein übermäßiger Sympathieträger in meinen Augen.

Dass sich die Handlungsstränge um die mysteriösen Bluttaten, den wundertätigen Jungen und einige Abstecher in die Vergangenheit irgendwie verknüpfen, ist klar - was mich im Lauf der Zeit aber in zunehmendem Maße gestört hat, war die Mystery-Komponente (was möglicherweise an mir selbst liegt, weil ich darauf einfach nicht besonders stehe), und die sich vor allem in der zweiten Hälfte fast ununterbrochen aneinanderreihenden Kampfszenen und das mittlerweile ziemlich ausgelatschte Dan-Brown-artige "Schnitzeljagdmotiv". Sebastian und Co. hetzen irgendwann nur noch durch die Gegend, ständig knallt und brennt es irgendwo um ihn herum, wenn wieder irgendein untötbarer Bösling aufkreuzt - so geht das dann bis zum ziemlich an den Haaren herbeigezogenen Ende, einer unbefriedigend einfachen Auflösung.

Die ersten 150-200 Seiten ließen sich wirklich toll an, so dass ich sogar einen gewissen Mystery-Anteil "verziehen" hätte, dann wird aber immer mehr Potential verschenkt. Schade eigentlich.
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