Patrick Süskind: Das Parfum

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Das Buch "Das Parfum" von Patrick Süskind, geschrieben 1985 ist ein wirklich spannender und fesselnder Roman. Auf den 320 Seiten erfährt der Leser die Geschichte des Protagonisten, Jean-Baptiste Grenouille. Wie er auf einem stinckenden Fischmarkt im 18. Jahrhundert geboren wird und schon im Kleinkind Alter als finster und abscheulich von seinen Mitmenschen empfunden wird. Später beschreibt der Autor mehrere Lebensabschnitte Grenouilles, wie er vom Gerbergesellen, über den Parfumeur bis hin zum Serienmörder seinen Weg geht, um ein einzigartiges Parfum zu kreiren, das seinen nicht forhandenen Eigenduft ersetzen soll.

Süskind beschreibt auf ganz beeindruckende Weise das Leben im 18. Jahrhundert. Weiterhin versteht er es, durch seine Erzählweise und seine gewählte Sprache die Geruchswelt lebendig wirken zu lassen. Deutlich ist ein roter Faden zu erkennen, der sich durch das gesamte Buch durchzieht. Handlungen werden genauestens beschrieben und lassen selbst die für uns neuen Arbeitsschritte der Parfumherstellung bestens nachvollziehen.

Was mich jedoch immer wieder erschrecken ließ, als ich mich dabei ertappte, den Mörder Grenouille als "guten" Menschen zu empfinden. Der geheimnissvolle Grenouille fesselt trotz seiner grausamen Taten ab der ersten Seite. Süskind beschreibt glaubwürdig warum Grenouille zu dem wurde was er letzendlich ist, ein Massenmörder. Man kann seine Abneigung gegenüber Menschen spüren und hat Mitleid mit ihm, da er völlig aus der Gesellschaft ausgeschlossen ist. Der Autor schafft jedoch auch mit seiner detaillreichen Genauigkeit teilweise eine Langeweile. In dem er beispielsweise die Zeit in der Höhle und den dortigen Traum zu genau beschreibt.

Auch empfinden viele Leser einige Passagen als "eklig" und empfinden das Buch deshalb als abstoßend. Letzlich kann ich jedoch sagen, dass das Buch sehr kreativ, spannend, individuell und originell ist und somit facettenreich und für viele Leser ansprechend. Deshalb würde ich dieses Buch immer wieder weiterempfehlen.
B
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Auch ich musste dieses Buch für den Deutschunterricht lesen und habe anschließend den Film gesehen. Ich kann nicht verstehen, wieso der Schreibstil so hoch gelobt wird, ich finde es eher störend, wenn Dinge mehrere Seiten lang detailliert beschrieben werden. So verging mir auch schon nach gut 30 Seiten die Lust an dem Buch. Grenouille ist für mich eine absolut uninteressante Hauptfigur, in die ich mich nicht hineinversetzen kann und möchte. Vor allem als ich den Film gesehen habe, habe ich gemerkt wie schlecht und "unrealitisch" die Handlung ist. Absolut realitische Abläufe sind nicht zu erwarten, aber dass ein Duft plötzlich die Menschen komplett manipuliert kann ich schon sehr schwer nachvollziehen.

Ich lese sonst auch viele Bücher, hauptsächlich um Unterhalten zu werden. Dieses Buch unterhält nicht. Es ist zu langatmig beschrieben und hat keinerlei Spannung. So steht für mich am Ende immerhin eine nützliche Lehre: "Töte viele Jungfrauen, konserviere ihren Duft, mache ein Parfüm darauf und du kannst erreichen, dass dich Penner aufessen."
D
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Ich fand "Das Parfüm" genial- eins der besten Bücher, welches ich in der letzten Zeit gelesen habe. Nach dem Untertitel "Die Geschichte eines Mörders" erwartete ich eher nichts Besonderes, doch Süskind schreibt und beschreibt in seinem, doch recht unkonventionellen, Roman so gut, dass es einen unbedingt mitreisen muss und man nicht mehr fähig ist, das Buch aus der Hand zu legen. Wenn beschrieben wird, wie Grenouille durch Paris läuft und den Duft der Mirabellenverkäuferin riecht und hingerissen ist, hat man den Geruch förmlich in der Nase und fühlt sich nicht minder verzaubert als Grenouille. Denn einerseits erschreckt er den Leser durch seine Kaltheit und Grausamkeit, andererseits fängt man nach einer Weile an, sein Handeln nachvollziehen zu können. Süskind schafft Grenouille, auch wenn er keinen Geruch hat, eine düstere Anziehungskraft, die sein Charakter auf den Leser ausübt.

Die Geschichte ist durchzogen von seltsamen und exzentrischen Figuren wie Baldini, die alle selber auf ihre Art menschlich vollkommen versagen, Grenouille immer nur ausnutzen und schlecht behandeln und dafür, scheint es, alle ihre Strafe zu erhalten (so stürzt Baldini mitsamt seinem Haus in die Seine). Besonders eindrucksvoll und zynisch wird dies gegen Ende, als bei Grenouilles Hinrichtung alle guten und ach so moralischen Bürger der Magie des mörderischen Parfüms unterliegen, alles zu einer einzigen Orgie wird und der Vater der ermordeten Laure Grenouille, den Mörder, als seinen Sohn aufnehmen will.

So absonderlich und schrecklich Grenouille auch ist, keiner der wichtigen Charaktere ist hier gut, es verstecken sich nur alle hinter einem heuschlerischen Schleier, den Grenouille mit seinem Geruchssinn durchschauen kann. Er würd durch sein Parfüm zum Verführer, das Parfüm bringt die Menschen dazu zu offenbaren, dass sie selber nicht viel moralischer und gottesfürchtiger sind, als Grenouille selbst. Und jeder erhält am Ende seine Strafe und da Grenouille niemand etwas anhaben kann, kommt sie ihm durch die Erkenntnis, dass Liebe anderer nichts wert ist, wenn man sich selbst nicht lieben kann. Das scheint letztendlich seine Strafe zu sein, obwohl ich diese Theorie nicht zu eng sehen würde, da ich nicht denke, dass es in dem Buch darum geht, dass jeder am Ende seine "gerechte Strafe" erhält. Und bei seinem Tod beschwört er in den Menschen durch das Parfüm noch einmal die schrecklichste Seite der Menschen hinauf- sie sind so verzaubert, so gierig, ihn besitzen zu wollen, dass Grenouille durch sie so sein Ende findet.

Ich denke, dass in diesem Buch enorm viel steckt, was man interprtieren kann (wie man will, da der Autor den Leser hier kaum einschränkt). Ich finde es auf jeden Fall lesenswert, ob nun nur zur Unterhaltung, oder um darüber nachzudenken.
L
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Nachdem ich schon oft begeisterte Äußerungen über dieses Buch gehört hatte, dachte ich doch immer: Na ja, aber eben doch nur ein Krimi! Immerhin war ich so neugierig, daß ich mir den Film im Fernsehen ansah. Und dieser war so beeindruckend, daß ich das Buch unbedingt lesen mußte. Und das ist um noch einiges besser als der Film. Die unglaublich genau beschriebenen Gedanken und Überlegungen des Parfumeurs Baldini z. B. enthalten soviel Parallelen zur Gegenwart, daß ich sie als gelungene Kritik am Zeitgeist bezeichnen möchte.

Die Beschreibung des Lebens Grenouilles in der Höhle auf dem Plomb du Cantal ist nicht nur in ihrer sprachlichen Ausdrucksweise geradezu genial, sie ist eine wunderbar fein ausgedachte Geschichte über das Leben eines total in sich zurückgezogenen Menschen. Somit enthält sie unglaublich tiefe psychologische Einsichten und Kenntnisse. Die sprachlichen Details sind teilweise sehr zweideutig und in dieser Zweideutigkeit besonders aufschlußreich. Beispiel: "Er konnte sich, vollständig in sich selbst ertrinkend, um alles in der Welt nicht riechen." Das ist nicht nur die Feststellung einer Tatsache. Hier drückt sich Menschenkenntnis aus. Jemand, der sich nicht riechen kann, ist jemand, der sich selbst nicht mag, unzufrieden ist mit sich selbst. Geruch sagt etwas über den Charakter eines Menschen aus. Ein Mensch ohne Geruch ist ein charakterloser Mensch, und genau das wird im weiteren Verlauf der Handlungen ja deutlich. Ohne Schuldgefühl, ohne Emotionen werden die Opfer von Grenouille getötet. Wie Sachen werden sie behandelt, sind nur Mittel zum Zweck. Und ebenfalls in der Höhle wird deutlich, wie fremd sich dieser Grenouille im Grunde doch selbst ist. Der Nebel, den er im Traum nicht riechen kann, ist ja nicht nur geruchlos, er ist, wie jeder Nebel, auch nicht durchschaubar. Grenouille konnte also seinen eigenen Charakter nur als Nebel erkennen.

Alles in allem kann ich nur sagen: Nicht nur ein sprachliches Hochvergnügen, auch ein tiefes Buch, welches umgangssprachliche Redewendungen geschickt und bis zur letzten Konsequenz be- und durchleuchtet. Einfach grandios!
SZ
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"Das Parfüm" ist ein ekliges Buch. Zugegeben. Aber gleichzeitig ist es auch ein grandioses Buch. Die Beschreibungen der olfaktorischen Welt, die Süskind in ausschweifender und sprachlich bestechender Weise liefert, und überhaupt die Grundidee, als Hauptfigur einen Menschen ohne Eigengeruch auftreten zu lassen, dessen größtes Bestreben darin liegt, endlich nicht mehr durch seine Geruchlosigkeit aufzufallen, sind einzigartig und machen das Buch zu etwas Besonderem. Ich finde auch, die langen und detaillierten Beschreibungen machen das Buch so besonders.

Ich hatte schon von Anfang an ein guten Eindruck vom Buch bekommen, da sehr viel Gefühl in diesem Buch steckt.
MC
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