Stephanie Fey: Die Gesichtslosen

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Stephanie Fey: Die Gesichtslosen
Verlag
ET (D)
2011
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783453435865

Informationen zum Buch

Seiten
368

Serieninfo

Sonstiges

Erster Satz
Die Knochen hatten lange genug gekocht.

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Handlungsort

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Wenn Tote nicht mehr zu erkennen sind, wenn ihr Mörder sie entstellt hat oder nur noch Skelettteile übrig sind, wird Carina Kyreleis gerufen. Die junge Rechtsmedizinerin versteht es wie kaum eine Zweite, den Toten Glanz einzuhauchen und ihnen ihre Gesichter zurückzugeben. Nachdem sie zwei Jahre als Knochen- und Mumienexpertin in Mexiko-Stadt gearbeitet hat, kehrt sie nach Deutschland zurück, um am Münchner Institut für Rechtsmedizin einen Neuanfang zu wagen. Kaum angekommen, steht sie vor ihrem ersten Fall. Ein Killer, der seinen Opfern die Gesichtshaut abzieht, um für immer ihr Antlitz zu bewahren.

Autoren-Bewertungen

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Carina Kyreleis verbrachte die letzten Jahre als Gerichtsmedizinerin mit ihrem Freund Lars in Mexiko. Nun erhält sie aus Deutschland ein sehr verlockendes Jobangebot, aber sie zögert erst noch, es anzunehmen. Die Befürchtung, dass ihr Vater, der Chef der Münchner Mordkommission, ihr Leben wie früher ständig zu überwachen versucht, ist zu groß. Carina überwindet schließlich ihre Bedenken - vor allem auch, um der Erinnerung an ein traumatisches Erlebnis in Mexiko zu entrinnen. Zurück in Deutschland lässt der erste Fall nicht lange auf sich warten und Carina kann sich schnell in ihrem Spezialgebiet beweisen: Der Gesichtsrekonstruktion. Jemand scheint es auf junge Frauen abgesehen zu haben und hier ganz besonders auf deren Gesichter, die er den Opfern abzieht.

Stephanie Fey hat einen sehr gängigen Sprachstil, allerdings benötigte ich anfangs dennoch eine Weile, bis ich mit dem Buch warm werden konnte. Besonders verwirrten mich die Sprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart und die anfangs völlig unterschiedlichen Handlungsstränge, welche die Autorin jedoch zum Ende hin logisch zusammenführt. Carina ist ein interessanter Charakter, der sich zum Ende leider etwas geleistet hat, das ihn um etliche Sympathiepunkte bei mir brachte. Auch ihr Privatleben und ihre Familie, inklusive "Haschpapi", wie sie ihren Vater nennt, bringt Stephanie Fey dem Leser nahe. Es sind die kleineren Tragödien - chaotische Schwester, angeschlagene Mutter, etwas seltsame Arbeitskollegen - die Charaktere zu etwas Besonderem machen und es ist erholsam, dass hier weder übermäßig Alkohol noch das Kettenrauchen in den Mittelpunkt gerückt wird. Ihr Päckchen hat Carina zwar zu tragen, aber das ist endlich mal erfrischend anders als zum Beispiel bei den melancholisch-depressiven Skandinavien-Ermittlern geraten.

Bis fast zum Ende hatte ich keine Ahnung, wie die verschiedenen Handlungsstränge zusammenhängen, denn die Autorin spielt mit ihren Lesern und manipuliert sie geschickt. Es schaffen nicht viele Autoren, mich so lange im Dunkeln tappen zu lassen. "Die Gesichtslosen" ist sicher ein Buch, das man noch ein zweites Mal lesen kann und man dann früher die ersten Hinweise entdeckt - ebenfalls eine eher ungewöhnliche Tatsache für einen Krimi.

Trotz eines eher gruseligen Finales, bietet das Buch keinen überstrapazierten Spannungsbogen und ist deshalb auch klar eher als Krimi und weniger als Thriller einzuordnen. Als Bonbon erhält man noch Wissen zu sogenannten "Romeo-Agenten" der Stasi, denn der Handlungsstrang der Vergangenheit ist zwei Jahre vor bis kurze Zeit nach dem Mauerfall angesiedelt. Auf so unterhaltsame Art lerne ich gerne und dieser Aspekt war sehr faszinierend für mich. Leider wird Carina immer wieder zu Ermittlungen getrieben, weshalb das Thema "Gesichtsrekonstruktion" insgesamt etwas zu kurz kommt. Da die Autorin aber Fortsetzungen plant, gehe ich davon aus, dass sie den Leser in diesem Fachbereich noch überraschen wird. Ich bin gespannt darauf.
SK
#1 Bewerter 1144 Bewertungen
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Carina kehrt nach einem Jahr in Mexiko ins heimatliche München zurück. Die Gerichtsmedizinerin gelangte in Mexiko wegen ihrer Fähigkeit, aus Schädeln Gesichter zu rekonstruieren, zur lokalen Berühmtheit. Vor der Rückkehr scheute sie eigentlich zurück, da sie sich von ihrem Vater, einem Kriminalbeamten der Münchener Polizei kontrolliert fühlt und außerdem befürchtet, nicht wegen ihrer Fähigkeiten, aufgrund von Beziehungen von der Münchener Gerichtsmedizin eingestellt zu werden. Gleich an ihrem ersten Arbeitstag lässt sie sich allerdings von polizeilichen Ermittlungen vereinnahmen, statt einfach nur in ihrem Institut zu sitzen.

Die Autorin vermischt einen aktuellen Mörder mit Geschehnissen aus der Zeit, als DDR-Geheimdienst und BND gegeneinander aktiv waren. Ich hatte zwischendurch die Befürchtung, dass die Autorin dadurch zu viel an Handlung in den Roman packt, aber der Zusammenhang zwischen den beiden Handlungssträngen erschließt sich nach einiger Zeit und ist ganz gut hergestellt. Mir gefällt inhaltlich besonders gut, dass das Buch tatsächlich ein durchgängiges Thema hat, die Autorin spielt mit Gesichtern und Identitäten und fügt sogar Nebenhandlungen in dieses Schema ein. Sie fügt auch noch einen Handlungsansatz an, der auf eine durchgängige, über mehrere Bände angelegte Hintergrundgeschichte im Privatleben der Hauptfigur hindeutet. Hauptfigur Carina ist recht sympathisch, für den nächsten Band würde ich mir allerdings etwas mehr Beschäftigung mit ihrem wahren Beruf wünschen, ab und zu darf sie schon mal etwas Zeit in der Rechtsmedizin verbringen. Im Nachhinein kommt es mir nämlich so vor, als habe sie nur einmal ein Gesicht gebastelt und dann vor sich hin ermittelt, ohne, dass es einen Bezug zu ihrem Beruf hätte.

Stephanie Fey hat „Die Gesichtslosen“ mit einer angenehmen Menge Lokalkolorit versehen, zumindest soweit ich als Nicht-Münchenerin das beurteilen kann und ansonsten einen spannenden Thriller abgeliefert, dessen Figuren Potential für einen interessanten Nachfolger haben, ich würde mich jedenfalls freuen, wenn sich eine erfolgreiche Serie daraus entwickeln würde.
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Carina, eine Gerichtsmedizinerin, kehrt aus Mexiko in ihre Heimatstadt München zurück, da sie ein Jobangebot erhalten hat. Ihr Vater ist bei der Kriminalpolizei beschäftigt, und scheut sich nicht, seiner Tochter hinterher zu spionieren. Doch in einem Fall braucht er dann ihre Hilfe: Ein Mörder zieht seinen Opfern das Gesicht ab.

Anfangs baut sich ziemlich viel Spannung auf und ich war sofort im Bann des Buches. Wie von einem Thriller nicht anders erwartet, sind die Beschreibungen gerade zu schockierend, doch nicht nur aufgrund der Grausamkeiten der Tat selbst, sondern auch auf psychologischer Ebene. Man erfährt viel über die Denkweise des Täters.

Carina war mir sofort sympathisch und ihre familiären "Problemchen" bilden eine nette Nebenhandlung. Da es sich um den Beginn einer neuen Serie handelt, wird der Leser im Laufe der Zeit noch sehr viel über die Familie erfahren. Der Vater, Kriminalpolizist, versucht seine erwachsene Tochter immer zu beschützen. Wanda, die Schwester, ist ein chaotischer Mensch, den Carina zwar liebt, der sie aber ich oft zur Weißglut bringt.

Nachdem ich die ersten Theorien aufgestellt hatte, wie es nun weiter gehen könnte, wer der Täter ist und wie er entlarvt wird, flachte das Buch etwas ab. Ich finde es für den Leser doch wichtig zu wissen, dass ein großer Teil des Buches auch in der Vergangenheit spielt und es sich thematisch um die DDR, RAF und Spionage dreht. Das hat mir persönlich jetzt nicht so gut gefallen, weil ich damit einfach nicht gerechnet hatte. Aber keine Angst, man braucht eigentlich kein Vorwissen! Das wiederum hat mir sehr gut gefallen! Und es ist ja doch interessant, wenn mal ein bisschen etwas anderes in einen Thriller/Krimi eingebaut wird - vor allem so überraschend!

Es kristallisierte sich mit der Zeit immer mehr heraus, wer der Täter ist. Das war nicht besonders schlimm, da die Handlung trotzdem interessant blieb. Ich würde das Buch allerdings nicht unbedingt als Thriller einordnen, sondern eher als Krimi. Das meiste dreht sich doch um die Aufklärung des Falles, vieles auch um das Privatleben Carinas, aber die Spannung, die für mich zu einem Thriller gehört, fand ich nur im ersten Abschnitt des Buches. Manchmal fand ich das Privatleben interessanter als den Fall selber.

Trotzdem hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es darf auch nicht unerwähnt bleiben, dass ich das Buch in einer Leserunde gelesen habe. Ohne diese wäre es vielleicht nicht so offensichtlich gewesen, wie es ausgeht! Ich denke doch, dass ich mir auch den zweiten Band besorgen werden, denn Carinas Geschichte interessiert mich doch sehr. Abgesehen davon konnte ich das Buch, trotz der kleinen Minuspunkte, nicht aus der Hand legen!

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Die Gesichtslosen
(Aktualisiert: 22 März 2013)
Gesamtbewertung
 
4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
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Sprache & Stil
 
4.0
Carina Kyreleis kehrt als junge Gerichtsmedizinerin nach einigen Jahren in Mexiko wieder in ihre alte Heimat Deutschland zurück. Am Münchener Institut für Rechtmedizin hofft sie ihre gewonnenen Fähigkeiten, mit denen sie aus Knochen das Aussehen einer Person zu Lebzeiten rekonstruieren kann, zur Anwendung bringen zu können. Eine Einsatzmöglichkeit lässt hier nicht lange auf sich warten, denn ein Mörder streift durch die Stadt. Er entfernt seinen weiblichen Opfern die Gesichtshaut. Das erste Opfer wird tot, das zweite lebend aufgefunden und Carina nimmt ihre Arbeit auf.

Die junge Rechtsmedizinerin hat es nicht gerade leicht zu Beginn ihres Deutschlandaufenthaltes. Ihre Schwester Wanda hat den Wohnungsschlüssel verschusselt, so dass Carina zunächst im Haushalt ihrer Schwester Unterschlupf findet. Dort geht es leicht chaotisch zu. Nicht nur Wanda selbst, sondern auch deren Sohn Sandro ist immer für eine Überraschung gut. Schnell mischt sich auch Carinas Vater, Leiter der Mordkommission, in das Leben seiner Tochter ein und bezieht sie immer mehr in die Ermittlungen ein.

Ein zweiter Handlungsstrang in der Geschichte führt den Leser zurück in die deutsche Vergangenheit, in die Zeiten von DDR und Spionage. Eine Liebesgeschichte der besonderen Art spielt sich hier ab: Eine junge Sekretärin verliebt sich in einen Mann und beschafft ihm geheime Informationen.

Wie diese Geschichte mit den heutigen Morden zusammenhängt bleibt lange Zeit unklar und so hat man als Leser hier über große Strecken hinweg das Gefühl zwei völlig voneinander getrennte Teile des Buches zu lesen. Dennoch gibt es natürlich eine Verbindung. Diese kommt unerwartet, aber absolut schlüssig und bringt noch einmal so richtig Spannung in die Story.

Das Besondere an „Die Gesichtslosen“ sind für mich vor allem die wundervoll ausgearbeiteten Charaktere. Die junge Protagonistin Carina, die schon so einiges erlebt hat und gerade versucht in ihrem Leben wieder Fuß zu fassen und die vielen Personen, die versuchen Einfluss auf sie zu nehmen werden sehr detailliert beschrieben. Vieles wird auch nur angedeutet, so dass der Leser sich ein eigenes Bild machen kann. Carina wird ihren Weg gehen und ich hoffe in Zukunft noch mehr von ihr lesen zu dürfen. Hierbei darf sie gerne etwas mehr ihre eigene Arbeit in den Vordergrund stellen und etwas weniger direkt ermitteln.

Mit Carina Kyreleis betritt eine starke Persönlichkeit mit außergewöhnlichen Fähigkeiten die Bühne des deutschen Thrillers. Sie ist eine sympathische Figur mit wirklich menschlichen Problemen. Stephanie Fey ist ihr Debüt als Autorin im Bereich Krimi/Thriller absolut gelungen.

Zum Abschluss sei noch gesagt, dass man für dieses Buch keine großen politischen Kenntnisse benötigt. Hier wird alles was der Leser benötigt erklärt. Ein Nachwort im Buch bringt die in die Handlung aufgenommenen politischen Aspekte nochmals auf den Punkt.
IG
Top 50 Bewerter 185 Bewertungen
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Die Gesichtslosen
Gesamtbewertung
 
2.3
Plot / Unterhaltungswert
 
2.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
2.0
Laut Cover handelt es sich bei diesem Buch um einen Thriller .... da ich von einem Thriller aber etwas anderes erwarte, würde ich es eher in die Sparte Krimi einordnen. Mir fehlt die teilweise atemlose Spannung, die "blutigen" Tatorte - die einen Thriller in meinen Augen ausmachen. Man kann bei dem Buch selbst herrlich spekulieren, auch wenn man als Leser eigentlich recht schnell weiß wer der Täter ist - so ganz versteht man nicht, warum die Taten eigentlich begangen haben. Ich hab beim Lesen das Gefühl gehabt, das mehr Wert gelegt wurde auf das Privatleben, das Familienleben der Hauptperson Carina und damit ihrer gesamten teilweise sehr komischen bzw. chaotischen Familie und dabei teilweise die Ermittlungsarbeit und der Krimianteil zu kurz kam. Ich kann mich hier auch täuschen und es empfindet mit Sicherheit jeder anders, aber ich hätte mir noch etwas mehr Einblick in die Ermittlungsarbeit und vorallem in IHRE Arbeit gewünscht und einen Tick weniger der chaotischen Familienverhältnisse. Sprachlich gesehen war das Buch jedoch sehr gut und das Cover eigentlich top.
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