Elf tote Bundesrichter in elf Monaten. Das nächste Opfer soll Irene Hannah sein. Staatsanwältin Mary Crow unternimmt alles, um ihre mütterliche Freundin zu schützen. Doch als Irene entführt wird, beginnt für die Halbindianerin Mary ein Wettlauf mit der Zeit, der sie tief in die amerikanische Wildnis führt.
Autoren-Bewertung
1 Bewertung
Gesamtbewertung
3.0
Plot / Unterhaltungswert
3.0
Charaktere
3.0
Sprache & Stil
3.0
Das FBI bittet Staatsanwältin Mary Crow Dog um Hilfe. Elf tote Bundesrichter in elf Monaten und Marys Freundin Irene Hannah soll die nächste sein. Doch sie lehnt polizeilichen Schutz ab, lässt das FBI nicht ihr Grundstück betreten. Nun soll Mary Crow ihre mütterliche Freundin davon überzeugen, dass sie in Lebensgefahr schwebt und so verlässt sie erneut Atlanta, um ihre alte Heimat zu besuchen. Irene bleibt stur und lässt nur Mary in ihre nähe - ein verhängnisvoller Fehler für beide Frauen.
Sallie Bissell hatte bereits mit ihrem Erstling "Lockruf des Todes" bewiesen, dass sie solide und beständig spannende Krimis schreiben kann. In "Die Todesliste" hält sie ihren Kurs und arbeitet den Handlungsstrang noch etwas aus. Dabei bleibt zwar mancher schockende Knalleffekt auf der Strecke (keine Sorge - es gibt noch einige davon), aber der Leser erhält so die Gelegenheit, die Protagonisten eingehender kennenzulernen. Mary Crows privates Kindheitstrauma, die Ermordung ihrer Mutter, führt Bissell gekonnt weiter und verzichtet ganz auf unnötige Kitschszenen zwischen den Charakteren.
Die Beziehung von der Halbindianerin Mary Crow zu Cherokee Jonathan Walkingstick ist gezeichnet von Zerrissenheit. Sie ist eine Vollblutanwältin in der Großstadt Atlanta, er fühlt sich nur in der wilden Natur der Appalachen wirklich wohl. Erneut schont die Autorin ihre Charaktere nicht, macht aber überwiegend aus den handelnden Frauen die Opfer, aus Männern die Täter. Letztere enttäuschen leider etwas durch die Schwarz-Weiß-Malerei, die sich durch die komplette Handlung zieht. Die Guten sind gut, die Bösen sind böse.
"Die Todesliste" ist wieder einer dieser Krimis, die man gerne liest, die unterhalten, die sich aber leider auch nicht sehr lange einprägen.