Bewertungsdetails

Krimis & Thriller 2048
Ein Psychothriller, der geschickt Fiktion und Realität vermischt
Gesamtbewertung
 
4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Es ist schwer mit der Erkenntnis zu leben, bald sterben zu müssen. Aber noch schwerer ist es, die verhängnisvolle Diagnose mit der Familie zu teilen und sich verabschieden zu müssen. So jedenfalls geht es der in Berlin lebenden Helen Richter, die zwar mit guten Vorsätzen zu ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester fährt, es aber einfach nicht schafft, ihnen die Wahrheit zu sagen. Stattdessen taucht sie in einen riesigen Berg von Problemen ein, die hinter der scheinbar heilen Familienfassade schlummern und in ein Netz von Intrigen, in denen sie eine ganz besondere Rolle spielt. Denn jemand nutzt die verheerenden Umstände ihrer Krankheit dazu aus, um sie für sein mörderisches Spiel zu benutzen.

„Amnesia – Ich muss mich erinnern“ ist ein ruhiger, regelrecht vor sich hinschleichender Thriller, der erst sehr spät erkennen lässt, worum es in seiner Handlung geht. Denn zunächst einmal steht die an Lungenkrebs erkrankte Helen Richter im Fokus des Geschehens, die, nachdem sie ihr Freund verlassen hat, nun ihrer Familie von der unheilbaren Krankheit erzählen muss. Etwas, das ihr enorm zu schaffen macht, zumal ihr Verhältnis zur Mutter überaus problembehaftet ist, weil sie mit deren Kaltherzigkeit nicht umgehen kann. Hinzu kommt, dass die von ihr eingenommenen Medikamente enorme Nebenwirkungen haben und sich Helen, von Erinnerungslücken und Halluzinationen geplagt, oftmals nicht an das, was sie tut erinnern kann.

Jutta Maria Herrmann baut in ihrem Thriller rund um ihre Hauptprotagonistin Helen ein Netz aus merkwürdig erscheinenden Ereignissen auf, sodass letztendlich niemand weiß, welche Rolle sie in einem perfiden Mörderspiel spielt. Mal ist es ein blutiges Messer, das in ihrem Koffer liegt, ein anders Mal ist ihr Tagebuch mit einem Geständnis gefüllt. Und obwohl der Leser ahnt, dass ein ausgeklügelter Plan hinter allem steckt, ist er sich bis zum Schluss nicht sicher, wer denn nun hier der Intrigant und Mörder ist. Mit einem gut zu lesenden Schreibstil zu Papier gebracht, weiß die Autorin ihre Leser in den Bann zu ziehen, allerdings leider etwas spät. Denn erst nach einem zähflüssigen Beginn kommt die Geschichte in Fahrt und beweist, welches Potenzial sie besitzt.

Fazit:
Ein spannender und dennoch ruhiger Psychothriller, der geschickt Fiktion und Realität vermischt und emotional nahe geht.
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