Bewertungsdetails

Krimis & Thriller 3027
Psychologische Spannung
Gesamtbewertung
 
4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Frankie Howe und Sophie Collier waren beste Freundinnen - bis Sophie eines Nachts spurlos vom alten, extrem baufälligen Grand Pier verschwunden ist. Zurück blieb nur einer ihrer blauen Adidas-Turnschuhe.

Knapp 20 Jahre später lebt Frankie in London, hat das Familiengeschäft übernommen und ist im Zuge dessen kurz davor, ein drittes Hotel zu eröffnen. Da erreicht sie ein überraschender Anruf: Daniel, Sophies älterer Bruder, teilt ihr mit, dass sterbliche Überreste seiner Schwester gefunden wurden. Er bittet Frankie, nach all den Jahren nach Oldcliffe zurückzukehren und ihm beizustehen. Daniel möchte endlich herausfinden, was in der Nacht Ende August 1997 geschehen ist und erhofft sich mit der Befragung verschiedenster Bewohner des englischen Küstenstädtchens neue Hinweise.

Frankie sträubt sich gegen die Reise, tritt sie aber dennoch an, da sie sich nicht nur ihrer besten Freundin, sondern auch Daniel verpflichtet fühlt. Er war damals in sie verliebt und auch wenn nichts daraus wurde, so waren die beiden doch befreundet.

Die Geschichte wird aus zwei Blickwinkeln erzählt: hautsächlich aus der von Frankie, der die alte Heimat und Begegnungen mit früheren Bekannten mehr als erwartet zusetzt, und der von Sophies Tagebucheinträgen aus den Wochen vor ihrem Verschwinden. Hinzu kommt, dass Frankie in der Gegenwart immer wieder Gespräche mit der toten Sophie führt, woraus ebenfalls Einblicke in den Sommer vor 18 Jahren resultieren.

Während die Frage, was mit Sophie damals geschehen ist, im Fokus steht, hat man den Eindruck, dass Frankie zunehmend in eine Art Panikattacke schlittert - an verschiedenen Orten meint sie ihre beste Freundin zu sehen und dann kommen auch noch anonyme Briefe hinzu…

War Sophies Tod wirklich nur ein unglücklicher Unfall? Oder ist die 21jährige womöglich sogar ermordet worden?

Die Ausgangssituation ist nichts Neues - in Krimis oder Thrillern geht es häufiger mal um verschwundene Menschen, deren Schicksal geklärt werden muss. Was mir allerdings gut gefallen hat, war die Schilderung des psychischen Stresses bei Frankie, der die Konfrontation mit dem Städtchen, in dem sie aufgewachsen ist und in dem so gut wie jeder jeden kennt, zunehmend zusetzt…
Spannend ist Claire Douglas’ Thriller durchaus, auch wenn ich mir an ein, zwei Stellen eine kleine Straffung gewünscht hätte. Aber die psychologische Komponente ist ziemlich gut, denn schon bald fragt sich nicht nur Frankie, wem sie eigentlich noch trauen kann. Als dann jedoch ein weiteres Puzzleteil in Sophies Geschichte damals hinzukommt, kann man ahnen, dass wirklich nicht alle mit offenen Karten spielen - und es stellt sich mehr und mehr die Frage, wer schlussendlich mehr zu verbergen hatte. Der ein oder die andere geübte Krimileser*in wird eventuell gewissen Vorahnungen entwickeln können, aber meiner Meinung nach hat sich die Autorin einen richtig guten Kniff ausgedacht, wenngleich sie zum Ende eine Spur zu dick aufgetragen hat - aber da soll sich jede/r ihr/sein eigenes Bild machen.
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