Bewertungsdetails

Krimis & Thriller 2521
Nix für mich
Gesamtbewertung
 
1.0
Plot / Unterhaltungswert
 
1.0
Charaktere
 
1.0
Sprache & Stil
 
1.0
Ich habe diesen 2. Teil der Theodosia-Browning-Serie im englischen Original unter dem Titel "Gunpowder Green" gelesen.

Bei der jährlichen Regatta in Charleston, bei dem Teesalonbesitzerin Theodosia Browning für das leibliche Wohl sorgt, kommt es zu einem tragischen Unfall: Die antike Pistole, mit der traditionellerweise das Ende der Regatta bekannt gegeben wird, explodiert. Für den Schützen, den 66-jährigen, kürzlich erst mit einer 40 Jahre jüngeren Frau verheirateten erfolgreichen Geschäftsmann Oliver Dixon hat das tödliche Folgen.
Theodosia Browning, die erst vor ein paar Monaten in einem suspekten Todesfall ermittelte, schöpft sofort Verdacht: Ist her wirklich alles mit rechten Dingen zugegangen? Gemeinsam mit ihren Mitarbeitern im Teesalon versucht sie, der Sache auf den Grund zu gehen.

Dieser Krimi stand für mich von Anfang an auf sehr tönernen Füßen. Wenn ich doch nur verstanden hätte, wieso Theodosia faules Spiel vermutet. Anscheinend nur, weil ihr das "Ermitteln" so großen Spaß macht. Einen anderen Grund konnte ich nicht entdecken.
Ebenso unverständlich ist mir die Wahl ihrer Verdächtigen. Sie hört gerüchteweise, dass zwischen Dixons und einer weiteren Familie seit mehreren Generationen eine Fehde besteht und verdächtigt ein Mitglied der anderen Familie sofort. Dieser hatte sich zwar während der Regatta mit Dixon vor allen Augen gestritten, aber würde jemand, der gerade eine Pistole in Mordabsichten manipuliert hat, sich mit seinem zukünftigen Opfer öffentlich streiten?
Auch dass ein im Yachtclub ab und zu aushelfender Mann Dixons Beerdigung besucht, erscheint Theodosia höchst verdächtig. Erst recht, da sich seine Fingerabdrücke, das erfährt Theodosia von dem ermittelnden Detektiv, sich auf der Box befinden, in der die Waffe lag. Dass der Helfer vor ihren Augen den Tisch, auf dem sich die Box stand, aufgebaut hatte, bedenkt sie dabei nicht.

Ebensowenig versucht sie auch nur herauszufinden, wer denn überhaupt wann die Möglichkeit gehabt haben könnte, an der Pistole herumzupfuschen. Ihrer Meinung nach hatten alle den Yachtclub frequentierenden Menschen die Möglichket, an die Pistole heranzukommen. Das mag natürlich sein, aber sie wurde ja erst kurz vor Beginn der Regatta (wann genau, darum kümmert sich niemand) von einer unverdächtigen Person (wieso war die eigentlich unverdächtig?) geladen. Erst danach hätte jemand überhaupt die Pistole übermäßig zustopfen und sie so zum explodieren bringen können.

Aber um bei den Verdächtigen zu bleiben: Auf den Gedanken, dass die doch offensichtliche Hauptverdächtige, die 40 Jahre jüngere Witwe, vielleicht ein Motiv haben könnte, kommt Theodosia erst nach einigen Tagen und ca. 50 Seiten.

Aber Theodosia lässt sich von Dingen wie Logik nicht beeinflussen, sondern verdächtigt und ermittelt wild in der Gegend herum, zieht Schlüsse, ohne sich von dem Wahrheitsgehalt ihrer Annahmen zu überzeugen und übermittelt ihrem Detektivbekannten ihre "Erkenntnisse", die dieser aus unverständlichen Gründen ernst zu nehmen scheint. Ein Beweisstück dagegen unterschlägt sie ihm, wobei es mir unverständlich ist, wieso besagtes Beweisstück nicht direkt in das Polizeilabor gelangt ist. Von Rechts wegen dürfte Theodosia es erst gar nicht in die Finge bekommen haben.

Schließlich gelingt es Theodosia dann, den Mörder zu überlisten und zu überführen, natürlich nicht ohne selbst dabei in Gefahr zu geraten.

Als Krimi gibt das Buch wirklich nicht viel her. Hier und anderswo wurde aber besonders seine Atmosphäre gelobt. Ich konnte davon allerdings nicht viel merken. Childs gibt sich zwar viel Mühe, den Alltag im Teesalon in die Handlung einzuarbeiten, langweilte mich mit den Beschreibungen aber ebenso sehr wie mit dem Rest. Und Langeweile ist etwas, das ich einem Unterhaltungsroman nicht verzeihen kann! Das Buch hat auf Englisch zwar nur knapp 250 Seiten, zog sich aber gewaltig.

Noch mehr genervt haben mich Sprache und Stil. Immer wieder tauchten Formulierungen auf, die einfach nicht stimmten. Hier zwei Beispiele:

"A lone tern rode the crazed thermals, wheeling high above the yacht club where J-24s, Columbias, and San Jose 25s creaked up against silvered wooden pilings and tugged at their moorings as they pitched about in the roiling sea. The only sound, save the howling wind, was a sputtering bilge pump, somewhere out on the end of the long main pier."
Häh? Wenn man nur den heulenden Wind und die Pumpe hören kann, wie können die Boote dann "creaken"? Und wenn der Wind tatsächlich so heult (es herrscht Sturm), kann man dann eine Pumpe am Ende eines langen Pier wirklich hören?

"Theodosia heard something else, too: light footsteps in front of her.
She hesitated, then turned to peer into the darkness."
Ach ne, wenn man etwas vor sich hört, dreht man sich dann wirklich um, um die Ursache des Geräusches zu sehen?

Fazit: Nix für mich!
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