Bewertungsdetails

Krimis & Thriller 3685
Mord im Eliteinternat
Gesamtbewertung
 
4.3
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
4.0
Ausgerechnet Deborah St. James, die noch schwer mit den Nachwirkungen einer erneuten Fehlgeburt zu kämpfen hat, findet auf einem Dorffriedhof die nackte Leiche eines Jungen. Bald stellt sich heraus, dass es sich um den dreizehnjährigen Matthew Whateley handelt, der seit einigen Tagen in seinem Eliteinternat Bredgar Chambers vermisst wird.

Normalerweise würde Inspector Thomas Lynley diesen Fall der örtlichen Polizei überlassen, doch sein alter Schulfreund John Corntel, heute Lehrer in Bredgar, fleht ihn förmlich an, die Sache aufzuklären, und die alte Loyalität zwischen den Kameraden führt dazu, dass er gemeinsam mit Barbara Havers die Ermittlungen aufnimmt.

Dass ein Ermittler in ein Wespennest sticht, ist ja eine furchtbar platte und abgedroschene Beschreibung, doch hier passt sie einfach. Was sich hinter den altehrwürdigen Mauern des Internats abspielt, wie die älteren Schüler mit den jüngeren umspringen und auch der Umgang der Lehrer miteinander, ist nicht gerade vertrauenerweckend. Erschwert werden die Nachforschungen dadurch, dass ein merkwürdig ausgeprägtes Ehrgefühl verhindert, dass offen über üble Vorfälle gesprochen wird.

Ein sehr emotionaler Fall für Lynley, der mir aufgrund des Themas ziemlich an die Nieren gegangen ist und dabei äußerst spannend war. Lange Zeit hatte ich überhaupt keine Ahnung, warum Matthew Whateley sterben musste. Elizabeth George legt hier besonders geschickt falsche Fährten, so dass ich bis zum Schluss so ziemlich jeden einmal verdächtigt hatte (den tatsächlichen Mörder inklusive), und reißt dabei der Institution des Eliteinternats gnadenlos die wohlanständige Maske vom Gesicht.

Daneben kommt aber auch das Privatleben unserer Hauptdarsteller nicht zu kurz. Barbara Havers ist nach wie vor überfordert mit der Pflege ihrer alten, kranken Eltern; zwischen Simon und Deborah St. James steht die Fehlgeburt, über die Deborah mit ihm nicht sprechen kann oder will; Lynley vermisst Helen, die sich nach Griechenland abgesetzt hat, um Abstand zu gewinnen.

Eine runde Sache also, dieser 3. Band der Reihe. Einziges Manko war ein Nebenhandlungsstrang, der für meine Begriffe sehr unbefriedigend zu Ende gebracht wurde.
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