Bewertungsdetails

Krimis & Thriller 6094
.
Gesamtbewertung
 
4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Rob Ryan und Cassie Maddox sind schon seit einiger Zeit ein unschlagbares Team bei der Dubliner Mordkommission, als ihnen ein aufsehenerregender Mordfall übertragen wird: die zwölfjährige Katy Devlin wurde erschlagen und auf einem alten Opferstein in der Nähe einer archäologischen Ausgrabungsstätte bei Knocknaree aufgebahrt.

Neben der Frage, wer die begabte Ballettänzerin getötet hat und warum, und dem allgemeinen Unbehagen angesichts des zarten Alters des Mordopfers, geht der Fall Rob aus ganz persönlichen Gründen nahe. In Knocknaree hat er seine Kindheit verbracht, und in Knocknaree verschwanden seine beiden besten Freunde, Peter und Jamie, spurlos, als sie so alt waren wie das tote Mädchen. Rob selbst wurde blutverschmiert und verstört im Wald gefunden und kann sich bis heute nicht erinnern, was geschehen ist.

Kein Wunder also, dass die Untersuchungen für ihn eine ziemliche Nervenprobe darstellen, vor allem, weil das Verschwinden von Peter und Jamie dabei wieder beleuchtet wird und niemand außer Cassie über Robs Vergangenheit Bescheid weiß. Die enge Freundschaft zwischen den beiden leidet ebenfalls unter den "Nebenwirkungen" der Ermittlungen. Überdies ist die Beweislage relativ mager und echte Verdächtige rar, während die Öffentlichkeit den Täter lieber gestern als heute hinter Gittern sähe ...

Eins vorweg: "Grabesgrün" ist kein superschneller Actionthriller. Die Spannung spielt sich vielmehr auf der psychologischen Ebene ab, und zwar genauso sehr im Hinblick auf das Rätsel um Katys Tod wie in Bezug auf Robs Kindheitstrauma. Tana French gelingt es außerordentlich gut, aus ihren Ermittlern ganz normale Menschen zu machen, die weder Überflieger-Superhelden sind noch depressive Trauerklöße. Dass Rob und Cassie schon lange gute Freunde sind, hat sie wunderbar eingefangen, und die Rückblenden in Robs Kindheit vor dem Verlust seiner Freunde lassen die sorglose Leichtigkeit eines herrlichen Feriensommers lebendig werden.

Bezüglich des Täters und seines Motivs bin ich lange mit den Polizisten im Dunkeln getappt. Die Auflösung war heftig, aber schlüssig, und der Weg dorthin bestand im wesentlichen aus Intuition und guter alter Polizeiarbeit, nicht irgendwelchen spektakulären Super-Alleingängen. Auch das Ende hat mir gefallen. Nicht Friede-Freude-Eierkuchen, auch nicht sämtliche Fragen beantwortet, aber ich empfand es gerade deshalb als sehr glaubhaft.

Diese Mischung aus "altmodischer" Ermittlungsarbeit und viel Einfühlungsvermögen und Menschenkenntnis hat mir sehr gut gefallen.
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