Bewertungsdetails

Krimis & Thriller 1934
Diabolische List
Gesamtbewertung
 
4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Inhaltsangabe:

Dr. Ulrich Wach, Chef des Wiener Instituts für künstliche Befruchtung, wird tot in seinem Büro aufgefunden. Zunächst sieht es nach einem natürlichen Tod aus, doch Dr. Wach wollte zwielichtige Machenschaften im Institut aufdecken, was ein neues Licht auf den Vorfall wirft. Ein Motiv hätten etliche Mitarbeiter gehabt und als die Juristin Agnes Feder eine weitere Tote im Institut entdeckt, gerät auch sie ins Zentrum des Geschehens. Eigentlich hat Agnes noch ganz andere Probleme – gerade hat sie sich von Norman, ihrem jähzornigen Freund, getrennt, und fast jede Nacht quälen sie seltsame Träume. Diese Träume wirken so real auf Agnes, dass sie sich zu fragen beginnt, ob sie nicht als Hinweis auf ein früheres Leben zu werten sind. Unterstützung findet Agnes in ihrer Freundin Megan, die ebenfalls im Institut arbeitet und mit der sie alles besprechen kann, was sie bedrückt und beschäftigt. Agnes Gedanken beschäftigen sich auch mit Siebert Thal, einem Mann, den sie im Rahmen einer betrieblichen Besprechung kennen gelernt hat. Agnes war vom ersten Moment an von Siebert fasziniert, und es hat den Anschein, dass er gleiche Gefühle für Agnes hegt. Gibt es vielleicht doch Seelenverwandtschaft? Doch dann gibt es noch einen Mord, und Agnes beginnt Parallelen in den Ereignissen im Institut und in denen ihrer Träume zu entdecken. Aber welche Rolle wird der Mörder darin spielen? Agnes beginnt, auf eigene Faust nachzuforschen, und begibt sich selbst dabei in große Gefahr, doch dabei entwickelt sie Kräfte, von denen sie selbst nichts geahnt hat ...

Das Buch ist der erste Band einer Reihe.

Meine Meinung zum Buch:

Die Geschichte um Agnes, die sich von der Inhaltsangabe her zunächst wie ein Krimi liest, enthält noch viele andere Facetten. Mystik und eine Prise Fantasy spielen ebenfalls eine Rolle und so lässt sich dieses Buch kaum in eine Genre-Schublade stecken.

Agnes ist eine sympathische Hauptfigur, die beruflich ihren Mann bzw. ihre Frau steht, im Privatleben kann sie das weniger. Am Anfang der Geschichte trennt sie sich von ihrem langjährigen Freund Norman, der sich als jähzornig und manchmal gewalttätig erwiesen hat. Norman taucht im weiteren Verlauf noch ein paarmal auf und beim Aufeinandertreffen der beiden hätte ich mir jedes Mal von Agnes etwas mehr Souveränität gewünscht. Aber das Leben ist auch in Büchern nicht perfekt und die Autorin hat Agnes zuverlässige Menschen an die Seite gestellt, die helfen und Agnes auf die richtige Spur bringen können. Agnes Freundin Megan ist eine weitere sympathische Figur in der Geschichte und die Freundschaft der beiden Frauen erschien mir ehrlich und authentisch. Siebert Thal, Agnes Seelenverwandter, gehört ebenfalls zu den „Guten“ der Geschichte, und ich hätte gerne von ihm noch etwas mehr gelesen. Zumindest in diesem Band spielt er leider noch keine so große Rolle.

Aber es gibt nicht nur nette Leute und so schleichen sich auch etliche Fieslinge durch das Buch. Allen voran die schreckliche Kollegenzicke Michelle, die Agnes das Leben sehr schwer macht und auch nicht vor falschen Beschuldigungen Halt macht. Der schon erwähnte Norman tut sich schwer mit seiner neuen Rolle als Ex-Freund. Bei ihm hatte ich immerhin manchmal noch die Hoffnung, dass er noch die Kurve kriegt. Und auch noch andere Kollegen von Agnes wirken nicht gerade unverdächtig, ich kann sie hier gar nicht alle aufzählen.

Eine große Rolle in der Geschichte spielen Agnes Träume von einem früheren Leben, die sich langsam aber sicher zu einer zweiten Handlungsebene entwickeln. Am Anfang sind es nur unklare Fetzen, aber mit der Zeit nehmen sie viel Raum ein und erzählen eine parallele Handlung, in der manche Personen deutlich und andere weniger deutlich wiederzuerkennen sind. Ich habe diese Abschnitte sehr gerne gelesen, denn sie zeigten auf, dass Agnes damaliges Schicksal bis heute Auswirkungen hat, und dass die Geschichte noch lange nicht vorbei ist.

Ein bisschen schnell ging mir Agnes Entwicklung gegen Ende der Geschichte, die Geschwindigkeit, mit der sie sich in ihrer neuen Rolle zurecht findet, erschien mir zu hoch. Da hätte ich sie gerne noch etwas länger beim Lernen begleitet.

Interessant fand ich auch die Diskussionen im Buch, bei denen es um künstliche Befruchtung und die Verantwortung von Politik und Gesellschaft in diesem Bereich geht. Hier bekam ich einige Denkanstöße, die ich in gar nicht erwartet hatte.

Das Ende der Geschichte ist rund und lässt trotzdem ein paar Fragen offen, die neugierig auf den Fortgang machen können. Wir können sicher sein, welche Fieslinge weiter ihr Unwesen treiben dürfen, aber auch, dass sich in Agnes und Siebert tatsächlich zwei verwandte Seelen gefunden haben.
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