Bewertungsdetails

Krimis & Thriller 2035
Kriminalroman mit kleinen Schwächen
Gesamtbewertung
 
3.7
Plot / Unterhaltungswert
 
3.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
3.0
„Isarlauf“ heißt der Kriminalroman von Bettina Plecher, der im Januar 2016 im Rphwoldt Verlag erschien.

Während eines Marathons im Münchner Olympiapark bricht der junge Psychiater Kijan von Sydow plötzlich zusammen und verstirbt. Seine Schwester Nasran glaubt nicht an einen natürlichen Tod und bittet ihre Freundin und Ärztin Frieda May zusammen mit dem Toxikologen Quirin Quast um Hilfe.
Da die Todesursache von Kijan offiziell Herzversagen ist, können Frieda und Quirin die Polizei nicht einschalten und beginnen auf eigene Faust zu recherchieren. Im Blut des Verstorbenen findet der Toxikologe dann auch Medikamente, die Kijan als Arzt so mit aller Wahrscheinlichkeit nicht eingenommen hätte und beide müssen sich die Frage stellen, wer vom Tod des Psychiaters profitiert. Bald schon sind sie einem Geheimnis auf der Spur, das den Toten nicht wirklich in einem guten Licht dastehen lässt. Und was hat es mit den vielen Frauenfotografien auf sich, die Frieda und Qurin in dessen Wohnung finden?

Die beiden Hauptprotagonisten Frieda und Quirin werden hier sehr authentisch beschrieben und sind ein eingespieltes Team. Vor allem den teils trockenen Humor von Quast fand ich sehr amüsant. Er nimmt nicht wirklich ein Blatt vor den Mund und das Zusammenleben mit ihm und Frieda als Wohngemeinschaft war sehr bildhaft vorstellbar. Beide sind gestandene Persönlichkeiten in ihrem Beruf, obwohl Quast sich etwas vorsehen muss, da er schon öfters mit seinem vorlauten Mundwerk angeeckt ist. Die einzelnen Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht von Quirin und Frieda geschrieben.

Dass es sich bei dem Buch um den 2. Band dieses ungewöhnlichen Ermittlerduos handelte, habe ich nicht gewusst, und ich hatte auch nicht den Eindruck, dass mir entscheidende Informationen für dieses Buch gefehlt hätten. Von daher kann man es unabhängig vom ersten Band lesen.
Der Schreibstil ist flüssig und zügig lesbar, allerdings hat mir ein konstanter Spannungsaufbau gefehlt, den ich mir für einen Krimi gewünscht hätte.

Dafür gab es viel Münchner Lokalkolorit und ausführliche Beschreibungen der einzelnen Szenen sowie fachliche Erklärungen von Quast und seinen Kollegen. Gegen Ende des Buches hatte auch ich das Gefühl, schneller lesen zu müssen und die Auflösung war sehr überraschend, weil es erst kurz vor Showdown Hinweise darauf gab. Diesen Nervenkitzel und das Miträtseln um Täter und Motiv hätte ich mir jedoch schon eher gewünscht.

Dennoch finde ich „Isarlauf“ einen gelungenen Kriminalroman, der einige Schwächen aufweist, aber den Leser trotzdem gut unterhält.
Ich vergebe daher 4 von 5 Sterne.

YH
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