Fabio Paretta: Die Kraft des Bösen

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Fabio Paretta: Die Kraft des Bösen
ET (D)
2016
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783328100508

Informationen zum Buch

Seiten
412

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Sie ging in die Küche, zündete sich eine Zigarette an, drehte das heiße Wasser auf, gab Spülmittel hinzu und starrte auf das schmutzige Geschirr im Becken, das langsam im Schaum versank.

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Handlungsort

Stadt
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Franco De Santis ist Polizist von Beruf, Neapolitaner aus Überzeugung und Ex-Ehemann wider Willen. Jeden Sonntag fährt er in das Nobelviertel der Stadt, um seinen Schwiegereltern eine glückliche Ehe vorzuspielen. Doch an diesem schwülen Sommertag wird er in den Arbeiterstadtteil Bagnoli gerufen: Der Gemeindepfarrer hat sich erhängt. Franco kennt ihn seit der Kindheit und weiß, wenn er an eines glaubte, dann an das Leben. Gegen den Willen seines Vorgesetzten beginnt Franco zu ermitteln. Doch in einer Stadt, in der der Schein trügt und der Tod Alltag ist, ist die Suche nach der Wahrheit gefährlich...

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Autoren-Bewertung

1 Bewertung
Licht und Schatten in Neapel
(Aktualisiert: 15 Januar 2017)
Gesamtbewertung
 
4.7
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Franco De Santis leitet die Mordkommission IV in Neapel, als er an einem heißen Sommertag nach Bagnoli gerufen wird: im Arbeiterstadtteil an der Bucht von Pozzuoli wurde der Gemeindepriester von Sant'Anna im Glockenturm aufgehängt gefunden. Ein Abschiedsbrief deutet auf einen Selbstmord hin, aber für De Santis scheint das Offensichtliche nicht unbedingt das Plausibelste...
Warum sollte sich Don Sebastiano als katholischer Priester an einer solch prominenten Stelle seiner Kirche umbringen? Und warum verfasst der Selbstmörder seinen Brief an die Haushälterin, die gar nicht mehr da ist? Alles wirkt einen Tick zu theatralisch und so beginnt De Santis - gegen den Willen des Polizeichefs - mit eigenen Ermittlungen... Hilfe bekommt er dabei von seinem besten Freund, der allerdings Kontakte pflegt, von denen man sich in Polizeikreisen lieber ganz weit entfernt hält.

Aber auch privat läuft längst nicht alles rund: De Santis lebt gerade in Trennung von seiner Frau Isabella. Er vermisst das gemeinsame Leben mit ihr und seiner Tochter Ludovica - aber noch besteht Hoffnung, dass Isabella die Ehepause für beendet erklärt und De Santis zurück ins gemeinsame Heim im schicken Viertel Vomero zurückkehren kann. Bis dahin macht er gute Miene zu den sonntäglichen Ritualen mit seinen Schwiegereltern, die nichts von der Trennung auf Zeit wissen. Nur zu dumm, dass die Teenager-Tochter genau diese Situation ausnutzt, um an das Ziel ihrer Träume zu kommen: ein iPhone. Gar nicht so einfach als Commissario, dessen Gehalt - nach eigenen Angaben - ungefähr dem eines Kellners entspricht...

Die Hauptfigur ist vielleicht nicht sonderlich überraschend - Typ eigenwilliger Ermittler. Aber was sie in meinen Augen besonders macht, ist die Tatsache, dass De Santis seine Stadt liebt - mit allen besonders schönen und weniger schönen Seiten. Grundsätzlich sind mir Menschen sympathisch, die akzeptieren können, dass alle Städte eben auch ihre Schattenseiten haben und nicht nur geschniegelt vorgezeigt werden.
Die große Stärke dieses Krimis ist die Atmosphäre der Stadt und ihrer Bewohner, was sich zum einen in alltäglichen Situationen zeigt, in kurzen Beschreibungen beispielsweise der Tifosi und ihres SSC Neapel, der immer noch ruhmreichen Tagen des Vereins mit einer gewissen Hand Gottes nachhängt, oder aber auch den Problemen, die die Neapolitaner beschäftigt. Besonders die Kollegen De Santis' stehen für die unterschiedlichen Menschen Pate: da ist der immermüde Untergebene, der - um das schmale Gehalt als Polizist für die sechsköpfige Familie aufzubessern - am Wochenende noch Pizza ausfährt, das prächtig ernährte und fussballverrückte Muttersöhnchen oder der Norditaliener, der - ganz Klischee - spießig und unbeliebt ist. Doch De Santis mag widerspenstig sein, aber für seine Kollegen hat er allemal ein Auge und ein Ohr.

Die zweite Stärke des Krimis ist die Tatsache, dass auch der Autor - ganz wie sein Held - nichts ausspart: man merkt auch ihm die Liebe zur Hauptstadt Kampaniens an und dennoch spart er nicht an den dunklen Seiten der drittgrößten Stadt Italiens. Und so finden sich Camorra, Korruption, Müllprobleme, die allgegenwärtige Kirche, jede Menge Bürokratie, aber auch zwischenmenschliche Probleme in diesem Buch wieder.

Der Plot des Krimis ist gut, aber viel mehr hat mir das Bild Neapels und seiner Bewohner gefallen! "Die Kraft des Bösen" ist allemal für einen spannenden Ausflug in eine interessante, vielschichtige Ecke Italiens geeignet und hat mich wirklich gut unterhalten.
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