Harald Gilbers: Germania

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Harald Gilbers: Germania
Verlag
ET (D)
2013
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783426513705

Informationen zum Buch

Seiten
544

Sonstiges

Originalsprache
deutsch

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Handlungsort

Handlungsorte
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In der zerbombten Reichshauptstadt macht ein Serienmörder Jagd auf Frauen und legt die verstümmelten Leichen vor Kriegerdenkmälern ab. Alle Opfer hatten eine Verbindung zur NSDAP. Doch laut einem Bekennerschreiben ist der Täter kein Regimegegner, sondern ein linientreuer Nazi. Der jüdische Kommissar Richard Oppenheimer, einst erfolgreichster Ermittler der Kripo Berlin, wird von der Gestapo reaktiviert. Für Oppenheimer geht es nicht nur um das Überleben anderer, sondern nicht zuletzt um sein eigenes. Womöglich erst recht dann, wenn er den Fall lösen sollte. Fieberhaft sucht er einen Ausweg aus diesem gefährlichen Spiel.

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Germania
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Inhalt
Berlin 1944. Richard Oppenheimer war ein erfahrener und erfolgreicher Kommissar, bis er aufgrund seiner jüdischen Religion vom Dienst suspendiert wurde. Dass er noch nicht wie so viele andere jüdische Mitbürger von den Nazis deportiert wurde, verdankt er seiner Ehe mit einer arischen Frau. Mit ihr lebt er in einem sogenannten Judenhaus und die Zeiten werden auch für ihn immer gefährlicher. Als die SS eines Tages in seiner Wohnung auftaucht, glaubt er sein Ende nahen. Aber anstatt ihn zu verschleppen, wird er zum Tatort eines bestialischen Mordes gebracht und dort von SS-Hauptsturmführer Vogler eingezogen, mit ihm gemeinsam den Mord aufzuklären.

So sehr ihn diese außergewöhnliche Aufforderung misstrauisch macht, hat er doch keine andere Wahl, als sich zu fügen, denn immerhin steht sein und Lisas Leben auf dem Spiel. Also stürzt er sich in die Ermittlungen, was ihn einerseits aufgrund seiner Freude an dieser Arbeit befriedigt, aber andererseits die Angst vor der darauf folgenden Konsequenz wachsen lässt. Denn immerhin wird er spätestens nach Auflösung des Falles nicht mehr gebraucht werden. Und wenn die SS ihn schon mal in ihren Händen hat ...

Meine Meinung
Germania ist nicht nur ein spannender Kriminalroman, sondern versetzt einen beim Lesen auch sehr gut in die damalige Zeit hinein. Aufwändig hat der Autor die Ereignisse recherchiert und seinen Fall mitten hineingefügt. So hat es mich z. B. überrascht, dass 1944 noch Juden aufgrund eines arischen Ehegatten länger „geduldet“ wurden, wenn auch nur in sogenannten Judenhäusern, was aber wohl der Großstadt Berlin zuzuordnen war. Neben detaillierten historischen Ereignissen tauchten auch einige historische Personen in dem Roman auf und auch die Schauplätze wurden realistisch dargestellt.

Doch nicht nur die Fakten bildeten das Gerüst für diesen Krimi. Der Autor versteht es auch sehr gut, durch seine bildhaften Beschreibungen eine authentisch wirkende Atmosphäre zu erzeugen und die Stimmung der Personen und Geschehnisse zu übermitteln. Bombenangriffe erzeugten grausige Bilder vor Augen. Bilder von Verschüttung und Zerstörung übertragen die Angst und Verzweiflung der Menschen. Die Invasion in der Normandie lässt Hoffnung tröpfeln. Und wenn der Autor durch seine Figuren dem Leser einen Blick auf die Stadt nach einem Bombenangriff zeigt, dann läuft vor dem inneren Auge ein Film ab, der Gänsehaut erzeugte, zumindest bei mir.

Die Figuren wurden nach meinem Empfinden ebenfalls sehr gut dargestellt. Richard Oppenheimer war mir gleich sympathisch und ich konnte seine unterschiedlichen Emotionen sehr gut spüren, die durch die seltsame Situation, in der er sich plötzlich befand, noch verstärkt wurden. Auf der einen Seite das Misstrauen, die Unsicherheit und die Angst um sein und Lisas Leben und die Zermürbung durch die jahrelange Verfolgung, die er nur noch mit der Einnahme von Pervitin einigermaßen im Griff behalten konnte. Auf der anderen Seite dann seine vorsichtige Freude an der so geliebten Arbeit, die er für einen Moment plötzlich wieder aufnehmen konnte, und die Vergünstigungen, die er dafür gleichzeitig geboten bekam. Und immer im Schatten der SS. Wenn dies für den Leser schon eine skurrile Situation darstellte, wie beängstigend und verstörend muss es für Oppenheimer gewesen sein.

SS-Hauptsturmführer Vogler war für mich ebenfalls eine interessante Figur. Er war nicht recht zu greifen und überraschte mit einigen unerwarteten Gesten, nur um im nächsten Moment wieder die Erwartungen zu erfüllen, die man als Leser an einen SS-Mann hat. Diese Unnahbarkeit und Unberechenbarkeit erzeugte eine besondere Spannung bei mir und ich wusste bis zum Schluss nicht, wie seine Rolle in diesem Drehbuch enden wird. Ganz besonders gut hat mir eine längere Szene zwischen ihm und Oppenheimer gefallen, wer das Buch liest, wird sie dann sicher erkennen.

Der Kriminalfall selbst besteht aus einer fast zermürbenden Suche nach Puzzleteilen und Informationen und führt lange nicht zu einem handfesten Ergebnis. Für mich persönlich hat die Aufklärung des Falles aber gar nicht so sehr im Mittelpunkt gestanden, auch wenn Oppenheimers Arbeit sehr interessant zu lesen war und besonders in der zweiten Hälfte für einige spannende und überraschende Momente sorgte, sondern mich beschäftigte mehr das Schicksal und die Geschehnisse rund um Oppenheimer und seinen Auftraggeber Vogler.

Das Ende war dann sehr spannend und wie viele andere Momente im Buch für mich nicht vorhersehbar und bot einen leicht offenen Schluss, der eine gute Grundlage für den nächsten Band bietet, aber auch sehr gut so für sich alleine stehen kann. Das gefällt mir sehr gut.
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Faszinierendes Stück Geschichte, spannend verpackt in Kriminalroman-Form!,
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Berlin, 1944. Der Jude Richard Oppenheimer und seine Frau Lisa leben in der zerbombten Reichshauptstadt, in einem der sogenannten Judenhäuser". Oppenheimer hat das Glück, mit einer arischen Frau verheiratet zu sein und ist somit bisher der Deportation ins KZ entgangen. Eines Nachts scheint es aber so weit zu ein, als ein Mann vom Sicherheitsdienst in ihrer Wohnung auftaucht und Oppenheimer auffordert, mitzukommen. Doch dann wird er zum Fundort eines Mordopfers gefahren und SS- Hauptsturmführer Vogler fordert ihn an, um den Mordfall aufzuklären. Vor der NS-Zeit war Oppenheimer ein erfolgreicher Kriminalkommissar und Vogler will den jetzigen Fall unter allen Umständen aufklären, dafür nimmt er auch die Mithilfe eines Juden in Kauf. Abgesehen davon, dass Oppenheimer keine Wahl hat, wird ihm schnell klar, dass das für ihn eine besondere Chance ist und schnell erwacht auch sein altes Jagdfieber wieder und er stürzt sich in die Arbeit.

Doch was hat es mit den Morden auf sich? Offensichtlich handelt es sich um einen Serientäter, doch warum verstümmelt er den Genitalbereich seiner Opfer und legt sie immer wieder vor Denkmälern der Opfer des Ersten Weltkriegs ab? Vogler und Oppenheimer ermitteln lange Zeit recht erfolglos, bis sich nach und nach ein Bild des Täters herauskristallisiert.

Oppenheimer ist eine interessante Figur, ebenso wie SS-Mann Vogler, der für mich wenig greifbar blieb und daher umso spannender wirkte. Aber auch die Nebenfiguren und deren Geschichten und Schicksale tragen ihren Teil dazu bei, dass "Germania" ein ganz besonderer historischer Kriminalroman ist.

Man merkt dem Buch an, wie intensiv sich der Autor mit der Geschichte der damaligen Zeit befasst hat. Der Kriminalfall an sich war durchaus spannend und unterhaltsam, für mich aber nicht das Highlight dieses Buches. Dies war ganz klar die akribisch recherchierte und intensiv beschriebene Atmosphäre Berlins im Jahr 1944. Dass es zu dieser Zeit noch eine ganze Reihe bekannter und geduldeter Juden in der Stadt gab, hat mich überrascht, entspricht aber den Tatsachen, genauso wie viele andere Details, die der Autor geschickt in die Handlung einfügt und um die herum er seinen Fall aufbaut.

Für mich ein absolut faszinierendes Stück Geschichte, spannend verpackt in Kriminalroman-Form!
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Ein Serienmörder im Berlin von 1944
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5.0
Berlin im Mai 1944: Während die Bomben der Alliierten auf Berlin fallen, treibt ein Serienmörder sein grausiges Spiel in der Hauptstadt. Er ermordet Frauen und legt ihre verstümmelten Leichen an Kriegsdenkmälern ab. Da er mit den Ermittlungen nicht weiterkommt, reaktiviert SS-Hauptsturmführer Vogler den jüdischen Kommissar Richard Oppenheimer, der in der Vergangenheit bereits erfolgreich einen Serienmörder zur Strecke gebracht hat.
Oppenheimer ist sich darüber im Klaren, auf was für einen gefährlichen Handel er sich einläßt, vor allem, wenn er den Fall lösen sollte, aber bald läßt ihn der Fall nicht mehr los.

Die Rekrutierung eines ehemaligen jüdischen Kommissars durch die SS war mit ein Hauptgrund, der mich zu diesem Buch greifen ließ. Und ich wurde nicht enttäuscht. Der Autor beschreibt eine Facette aus der nationalsozialistischen Gesellschaft, die mir so nicht bekannt war: eine kleine Gruppe Juden, die 1944 relativ unbehelligt in Berlin in sogenannten Judenhäusern lebten und sogar einer Arbeit nachgingen, die zwar nicht ganz freiwillig war und der Unterstützung der deutschen Kriegsmaschinerie diente.
Möglich war das nur, weil die Juden mit „arischen“ Partnern verheiratet waren und somit (noch) einen gewissen Schutz genossen, und in einer Großstadt wie Berlin lebten, in der die Wahrscheinlichkeit, sich in der Masse unauffällig bewegen zu können, relativ hoch war.

Nicht nur diesen Aspekt hat der Autor gründlich recherchiert, sondern es wurden auch sämtliche außen- und innenpolitischen Begebenheiten im Mai und Juni 1944 passgenau um die Krimihandlung gelegt, so daß man das Gefühl hat, mittendrin zu sein. So erfährt der Leser davon, wie die Menschen damals die Invasion in der Normandie miterlebten und daran Hoffnungen und Bangen geknüpft waren und erlebt hautnah die Bombardierungen und ihre Folgen.

Auch die Protagonisten sind dem Autor sehr gut gelungen, allen voran Richard Oppenheimer, der ehemalige Kommissar mit exzellentem Ruf, der zwar mit seiner Frau „frei“ in einem Judenhaus wohnt, aber immer die Angst vor der Deportation im Nacken sitzen hat – eine Angst, die er mit Pervitin bekämpft. Als er zu dem Fall hinzugezogen wird, merkt man schnell, daß er ein Profi ist, der sich zügig in die Ermittlungen rein kniet.

Eine weitere interessante Figur ist der SS-Hauptsturmführer Vogler, der auf eigene Faust Richard Oppenheimer zu den Ermittlungen hinzuzieht. Obwohl er mit der Nazi-Ideologie aufgewachsen und von ihr durchdrungen ist, hat er keine Vorbehalte gegenüber dem Juden Oppenheimer, sondern ist ausschließlich an dessen kriminalistischen Fähigkeiten interessiert und sorgt dafür, daß dieser freie Hand bei den Ermittlungen hat. Während der Lektüre habe ich mir immer wieder die spannende Frage gestellt, wie Vogler mit Richard umgehen wird, wenn der Fall abgeschlossen ist.

Eine weitere wichtige Figur ist die Ärztin Hilde, die vehement stillen Widerstand gegen das Nazi-Regime leistet und die Oppenheimers unterstützt. Mit Hilde zusammen bespricht und analysiert Oppenheimer seine Ermittlungsergebnisse, die daraus entstandenen Diskussionen empfand ich als sehr spannend und interessant.

Insgesamt wartet das Buch mit einigen Wendungen auf, mit denen ich nicht gerechnet habe und bei einigen Szenen schafft der Autor, die Spannung bis fast ins Unerträgliche zu steigern.

Ich kann diesen tadellos recherchierten Kriminalroman, in dem nicht nur die Mordfälle eine Hauptrolle spielen, absolut empfehlen.

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Berlin, 1944.
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5.0
Berlin im beginnenden Sommer 1944. Richard Oppenheimer ist Jude und lebt mit seiner "arischen" Frau Lisa in einem Judenhaus inmitten der deutschen Hauptstadt. Als eines Morgens ein rauchender Mann vom Sicherheitsdienst des Reichsführers-SS in ihrem Schlafzimmer steht und Oppenheimer zum Mitkommen auffordert, sitzt der Schock tief, denn der ehemalige Kommissar ahnt, was nun auf ihn zukommt. Doch was dann geschieht, überrascht nicht nur Oppenheimer, sondern auch den Leser: er wird zum Fundort einer Frauenleiche gefahren und dort von einem SS-Mann erwartet. Hauptsturmführer Vogler fordert den ehemals erfolgreichsten Kommissar der Berliner Kriminalpolizei auf, an der Ermittlung des vermuteten Serientäters mitzuarbeiten! Oppenheimer lässt sich auf diese sehr gefährliche Zusammenarbeit ein - was bleibt ihm auch anderes übrig, denn es geht nicht nur um die Ergreifung eines Mörders, sondern auch um sein eigenes Leben. Als sich durch ein Bekennerschreiben vermuten lässt, dass es sich bei dem Täter um einen überzeugten Nationalsozialisten handeln könnte, wird das 'Spiel' nur noch gefährlicher…

Harald Gilbers hat mit diesem Debüt einen wirklich packenden Thriller vorgelegt, der vor allem durch viele extrem gut recherchierte Details und seine beinahe schon ruhige und gewissenhafte Erzählweise besticht. Dabei verliert sich die enorme Spannung auf keiner Seite, im Gegenteil, der Autor findet immer wieder neue Situationen, die die Spannung zusätzlich ankurbeln oder aber die politische Brisanz für einen jüdischen Ermittler im Jahre 1944 verdeutlicht. So ist der Thriller nicht alleine ob seiner Falles fesselnd, sondern auch aufgrund der äußerst schwierigen Lage von Richard Oppenheimer! Hinzu kommt, dass Gilbers die Atmosphäre der Stadt, die von schweren Bombardements erschüttert wird und im Alltag schon deutliche Kriegsmüdigkeit zeigt, sehr gut einfängt: die Szenen, wenn Oppenheimer nach einem Angriff durch die erneut weiter zerstörten Straßenzüge kommt, ist eines Film noirs würdig. Kann man in solch einer Szenerie Hoffnung schöpfen? Selbst wenn man als Jude über die drohende Niederlage des Deutschen Reiches mehr als dankbar sein müsste? Solche Fragen stellt sich Oppenheimer an genau diesen Stellen. Aber auch die vermeintlich absurdesten Begegnungen sind so intelligent eingefangen, dass dieser Roman es wirklich schafft, einen aus einem anderen Blickpunkt über die damalige Zeit nachdenken zu lassen… Dennoch zeigt "Germania" nicht nur die Täter, die vom 'Endsieg" verbittert Überzeugten und die dunkelsten Seiten des Dritten Reiches, sondern auch Menschen, die sich selbst in Gefahr bringen, um anderen zu helfen - die einen im größeren Stil, die anderen in kleinen Gesten.
So bleibt die Lösung des Falles nur eine der Spannungskomponenten. Eine andere, für mich ebenso bedeutsame, ist die Beziehung zwischen Oppenheimer und dem SS-Hauptsturmführer Vogler. An dem zeigt sich, dass etwas vollkommen Gegensätzliches möglich ist: einerseits ist Vogler ein Überzeugungstäter, der gerne an der Ostfront für Hitler und das Reich gekämpft hat, andererseits setzt durch die Alltagsdosis und das bessere Kennenlernen Oppenheimers ein gewisser - vielleicht sogar unterbewusster - Denkprozess ein. Und trotzdem würde der SS-Mann mit größter Freude wieder an die Front, wenn er denn dorthin abkommandiert werden würde. Aus heutiger Sicht ist solch ein blinder Gehorsam, so ein unendlicher Wille nach klaren Befehlsstrukturen und das fast schon ablehnende Verhalten gegenüber eigenen Entscheidungen, gegenüber der Möglichkeit, sich selbst einen Kopf zu machen, unbegreiflich - gerade deshalb fand ich (unter anderem) dieses Buch und seine Figuren so wahnsinnig spannend. Aber auch Oppenheimer selbst ist natürlich sehr interessant: die Gedanken, die er sich um seinen (feindlichen) "Kollegen" macht, die Art, wie er mit seiner neuen, sehr ungewöhnlichen Situation umzugehen versucht und überhaupt die Überlegungen, die er sich beim Zusammentreffen mit allerlei gewöhnlichen und ungewöhnlichen Menschen macht. Ein Jude kann ja schlecht einen Hitlergruß erwidern oder mit einem Judenstern auf der Brust die Befragung eines 'Goldfasans' durchführen - was tun also? Was ist extrem gefährlich, was notwendig? Oppenheimer selbst ist aber auch kein einfacher Charakter, sondern hat durchaus seine Ecken und Kanten. Dazu gehört unter anderem seine Abhängigkeit von Methamphetamin, aber auch seine Art, sich in seine 'Arbeit' so zu vertiefen, dass er alles um sich herum zu vergessen droht.

Kurzum, "Germania" ist extrem spannend, historisch hervorragend recherchiert und sehr intelligent erzählt. Damit ist dem Autor ein historisch-politischer Thriller gelungen, der auch noch super zu unterhalten weiß. Eine definitive Leseempfehlung - natürlich für alle LeserInnen von Volker Kutscher, Cay Rademacher und Philip Kerr - aber auch für alle, die Lust auf einen ungewöhnlichen Spannungsroman haben! Ich freue mich jedenfalls schon jetzt auf eine Fortsetzung!
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Germania - die Jagd in einem gefährlichen Berlin
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Berlin, 1944. Während Albert Speer seine Pläne für Germania fertig gestellt hat, die Arbeiten jedoch aufgrund des Krieges eingestellt sind, wird Oppenheimer, ein ehemaliger Kriminalkommissar und Jude, herangezogen um an den Ermittlungen zu einem Mord teilzunehmen. Dem Kommissar bleibt keine Wahl, denn jederzeit könnten er und seine Frau verschleppt werden, doch er findet auch gefallen an der Arbeit und dem Fall, der schließlich nicht der einzige bleibt. In einem unsicheren Berlin, unter dem Druck von Parteimitgliedern und den Rätseln, die ein kaltblütiger Mörder ihm stellt, versucht er dort zu überleben, wo Tod und Teufel ständige Begleiter sind.

Die Handlung des Buches und die verschiedenen Zusammenhänge sind sehr gut durchdacht, es bleibt interessant und spannend, nicht nur durch den klaren und sehr guten Sprachstil, sondern auch durch den Aufbau, der die Kunst des Irreführens und Wiederaufklärens eines guten Krimis bestens darstellt. Die historischen Details im Buch sind sehr gut recherchiert und bieten einen tollen Einblick in das Berlin der damaligen Zeit. Das Buch ist sehr empfehlenswert und sicherlich ein Hochkaräter unter den aktuellen Werken derselben Gattung.
D
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