Sebastian Thiel: Wunderwaffe

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Sebastian Thiel: Wunderwaffe
Verlag
ET (D)
2012
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783839212516

Informationen zum Buch

Seiten
317

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Was für ein beschissener Tag für eine Verhaftung.

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Das Rheinland im Frühjahr 1944. Erik Stuckmann, als Chemiker bei der IG Farben beschäftigt, wird tot aufgefunden. Er soll sich unter Medikamenteneinfluss das Leben genommen haben. Sein bester Freund Nikolas Brandenburg glaubt nicht an einen Selbstmord und nimmt die Ermittlungen auf. Die Spur führt ihn nicht nur zur französischen Widerstandsbewegung, sondern auch in die höchsten Kreise der IG Farben. Nur langsam sammelt er Indizien und deckt dabei Unglaubliches auf.

Autoren-Bewertungen

2 Bewertungen
Wunderwaffen & Gänseblümchen
Gesamtbewertung
 
4.3
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
4.0
Kriminalkommissar Nikolas Brandenburg ist im durch die Nazis okkupierten Paris des Jahres 1944 auf der Suche nach La Pâquerette, einem Mythos der Résistance. Dass Brandenburg an diesen sehr gewieften Anführer des Widerstands glaubt, ihn aber nicht zu fassen bekommt und dabei seinen cholerischen Chef, der ihm ohnehin nichts gutes will, zunehmend verärgert, macht dem jungen Mann zu schaffen. Als dann auch noch einer seiner besten Freunde aus Düsseldorf anruft und ihm erzählt, dass der dritte im Bunde, Erik Stuckmann, Selbstmord begannen hat, riskiert Brandenburg einiges, um ein paar Tage in die niederrheinische Heimat zu fahren.
Schon bald bestätigen sich die Zweifel Brandenburgs an der Suizid-Geschichte seines Freundes und fast im gleichen Moment gerät der Kommissar in Schwierigkeiten, die nicht kleiner werden und ihn sowohl zu den Werken der IG Farben führen als auch der SS und dem französischen Widerstand gefährlich nahe bringen...

Der Autor hat hier ein sehr atmosphärisches, teilweise richtig bedrückendes Bild geschaffen: sowohl die Stimmung im besetzen Frankreich, die nicht halb so kriegerisch war als zum gleichen Zeitpunkt östlich des Dritten Reiches, als auch die Situation in den bereits bombardierten Städten Düsseldorf und Leverkusen, sehr gut eingefangen. Die Durchsuchungen ganzer Wohnblöcke durch die SS in Paris konnte ich mir ebenso gut vorstellen wie die hektische Flucht der Menschen bei einem Bombenalarm Richtung Luftschutzkeller. Fast schon nebenbei entwickelt sich eine wirklich spannende Geschichte rund um Versuche der Nazis, die immer noch auf der Suche nach der Wunderwaffe für den Endsieg waren, und allerlei Verwicklungen verschiedenster Figuren. Dass sich hierbei das ein oder andere schwerwiegende Problem der Hauptfigur nahezu im Handumdrehen lösen lässt, hat mich nicht weiter gestört, da ich die historische Rahmenhandlung, die Stimmung und vor allen Dingen die Entwicklung der Hauptfigur Nikolas Brandenburg einfach zu sehr überzeugt hat - das Ende war mir ein bißchen zu dick aufgetragen, aber sicherlich gab es auch damals Menschen, die durchaus McGyver-Qualitäten hatten und - und das ist das entscheidende Quentchen: das Ende hat mich definitiv zufrieden gestellt, was einige Handlungsstränge angeht...
Eines aber kann ich dem Buch nicht ganz verzeihen: das es kein besonders gutes Lektorat abbekommen hat. Entschuldige bitte, lieber Gmeiner Verlag, aber hier waren ein paar Flüchtigkeitsfehler zu viel im Text, die man mit einer nochmaligen Korrektur sicherlich hätte leicht finden können (vielleicht, wenn der Lektor den Ausgang bereits kennt und deshalb nicht so schnell lesen muss ). "Spot" statt Spott (S. 55); "Es ist das erste Mal, dass ich ihn weinen sehen." (S. 59); "Vater hat gesagt, dass er uns das nur Unglück bringt." (S. 77); "Sind Sie sind gläubig?" (S. 148); "Es war ein verzehrtes, dreckiges Lachen." (S. 157); "Luger sah in an wie einen Aussätzigen" (S. 173); "de Gaules" statt Charles de Gaulle (S. 261) sind nur einige Beispiele, die ich mir notiert habe, die allein aber schon unnötig sind und der Qualität des Krimis nicht wirklich gerecht werden.

Fazit: Ein packender Krimi, der durch eine sehr gut beschriebene Atmosphäre, eine glaubhafte Hauptfigur und realistische Entwicklungen zur Zeit des Nationalsozialismus' glänzt!
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Wunderwaffe
Gesamtbewertung
 
3.7
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
4.0
Das Buch zu lesen war nicht leicht und darüber eine Rezension zu verfassen fällt mir gleich noch schwerer.

Es war ein packender Krimi, ein richtig gut durchdachte Story und ein sehr plastischer Schreibstil. Alle Charaktere, auch die Nebencharaktere, sind so durchdacht und beschrieben, dass sie richtig Tiefgang haben.

Vom Kriminalfall her wird die Geschichte nie langweilig. Sie beginnt in Paris, wo wir einen ersten Eindruck von Nicolas Brandenburg bekommen. Er führt uns nach dem vermeintlichen Selbstmord seines Freundes zurück ins Rheinland des Jahres 1944.

Beim Lesen des Krimis wird einem klar, wie viel Wert der Autor auf kleine zeitgeschichtliche Details legt, die auch beweisen dass er sich mit der Geschichte der Zeit beschäftigt hat. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen.

Die Rückblenden in die Kinder- und Jugendzeit zeigen die Zeit der Machtergreifung von Hitler aus der Perspektive von den drei Freunden und beschert dem Krimi eine besondere Atmosphäre. Das ist ein Pluspunkt für die Geschichte.

Ein weiter Pluspunkt sind die glaubwürdigen Dialoge, die nachvollziehbar sind und nicht als „Lückenfüller“ unendlich ausgedehnt werden.

Was mir so manches Mal ein Schauer über den Rücken gejagt hat ist der sehr detaillierte Schreibstil des Autors. Durch seinen Sprachstil und seine Schreibweise wurden viele Sachen, Begegnungen und Begebenheiten so beschrieben, dass man meinte direkt dabei zu sein. Besonders beim miterlebten Bombenabwurf und der anschließenden Fahrt durch die zerstörten Gebiete war mir richtig schlecht und ich musste das Buch weglegen. So ging es mir einige Male – auch bei den Gesprächen mit SS-Leuten, die Beschreibungen der Gefangenen die in dem Farbenwerk arbeiten …. So manches Mal musste ich ganz tief Luft holen und pausieren, damit ich überhaupt weiterlesen konnte.

Hier kann man dem Autor nur ein Kompliment machen – denn den Leser so zu fesseln und teilweise zu verstören nur mit dem Schreistil und der gewählten Sprache – dass ist nicht so leicht.

Genauso, wie ich es nicht leicht finde, über so ein Thema, über so eine Zeit ein Buch zu schreiben. Hier gibt es mit Sicherheit sehr viele Stolperfallen. Ich finde aber, der Autor hat das gut gemeistert, bietet gute Krimiunterhaltung und historisch gut recherchierte Fakten.
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