Bewertungsdetails

Liebe & Erotik 1307
Wenn Träume zerplatzen....
Gesamtbewertung
 
5.0
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Die Pariserin Florence ist Musicaldarstellerin mit Leib und Seele. Als sie kurz davor steht, sich den Traum ihres Lebens, Tänzerin am Broadway, zu erfüllen, geschieht etwas, das ihr Leben aus der Bahn wirft und scheinbar all ihre Hoffnungen zunichte macht.
So zieht sie sich in ein kleines Bergdorf in der Romandie, der französischen Schweiz, zurück, nicht wissend, wie es weitergehen soll.
Was fängt man mit zerplatzten Träumen an? Wie findet man einen Neuanfang?
Florence hat darauf erstmal nur eine Antwort: sie tanzt! Sie tanzt voller Leidenschaft, aber auch Verzweiflung, entschlossen, dem Leben zu trotzen. Und ganz allmählich tanzt sie sich in die Herzen einer Handvoll Menschen in ihrem Übergangszuhause, das bald weit mehr als nur ihr Zufluchtsort wird, hinein.
Mit der ihr eigenen Fröhlichkeit, die immer wieder den Kampf gegen ihren Kummer gewinnt, nimmt sie Einfluss auf die neugewonnenen Freunde, bringt Sonne in ihr Leben, um festzustellen, dass die Liebe, die sie gibt, zu ihr zurückkommt, und um zu erkennen, dass aus Träumen, die sich in Luft aufgelöst haben, ein unerwarteter Neuanfang geboren werden kann, eine neue Chance auf Glück, das viel tiefer und reicher ist, als sie je für möglich gehalten hätte.

Einen wunderschönen, stimmungsvollen, zutiefst berührenden Roman hat Noa C. Walker da geschrieben!
Er lebt von seinen Protagonisten, allen voran der jungen Florence, die trotz allem Schweren, das sie erlebt hat, einen überwältigenden Optimismus ausstrahlt, der ansteckend ist und sich unwillkürlich auch auf den Leser überträgt.
Aber nicht nur auf ihn! Sie beeinflusst nachhaltig das Leben der so liebevoll ausgearbeiteten, sympathischen Charaktere, die die Autorin ihr zur Seite gestellt hat, und die ebenso ihre eigenen Träume haben begraben müssen.

Da ist Martin, ein junger Arzt, der sich genau wie Florence in dem Bergdorf vergraben hat, nachdem er erkannt hatte, dass sein Ehrgeiz, sein Leben auf der Überholspur, seine hochfliegenden Träume ihn von sich selbst und dem, was er eigentlich wollte, weggeführt haben. Er hat längst erkannt, was die anderen Akteure noch lernen müssen...
Oder Claire, deren sehnlichster Wunsch es war, ein eigenes Hotel zu führen. Stattdessen aber verdient sie ihren und den Lebensunterhalt für ihre kleine Familie mühsam als Hotelangestellte, nachdem ihr Mann sie verlassen hatte, als klar war, dass ihre jüngere Tochter Zoé mit Down-Syndrom geboren werden würde.
Zoé wiederum ist mit der ihr eigenen Offenheit und ihrem gewinnenden, vorurteilsfreien Wesen schließlich ein unverzichtbares, verzauberndes Bindeglied zwischen allen im Roman versammelten Charakteren, deren Leben sie entschieden bereichert!
Als Claires ältere Tochter, Lysann, eine begabte Nachwuchsskiläuferin, schwer erkrankt und es sich abzeichnet, dass ein weiterer Schicksalsschlag Claires Leben aus den Fugen zu bringen droht, ist es Florence, die Halt und Hoffnung gibt.
Ihr Tanzen zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Roman. Florence, das Energiebündel par excellence, kann ihre Füße für keine Sekunde still halten, sie tanzt, wann immer ihr Bedürfnis danach übermächtig wird, und wo immer sie auch ist, - und alle tanzen mit ihr, tanzen die Trauer weg, die Hoffnungslosigkeit oder einfach nur den grauen Alltag. Als Leser möchte man so manches Mal dabei sein...

Während die Handlung voranschreitet, lässt Noa C. Walker die Protagonistin eine unglaubliche und doch überzeugende Entwicklung durchlaufen, lässt sie, und mit ihr die übrigen Akteure, sehen lernen, was im Leben wirklich von Bedeutung ist, und dass das Leben selbst eigentlich ein großes Geschenk ist, das man dankbar annehmen darf.
Wenn alle Beteiligten am Ende erkennen, dass es nicht nur den einen großen Traum gibt, und dass auch aus Träumen, von denen man sich verabschieden musste, die einem genommen wurden, manchmal etwas Gutes, vielleicht sogar etwas Besseres und Intensiveres als vorher erwachsen kann, wenn man nur die Hoffnung nicht aufgibt, dann mag auch der eine oder andere Leser nachdenklich werden und die eigenen zerplatzten Träume in einem anderen Licht sehen....

Für mich jedenfalls war "Der Tanz unseres Lebens" in vielerlei Hinsicht einer der bemerkenswertesten Romane, die ich in diesem Jahr gelesen habe, wahrlich ein Roman mit Tiefgang!
Und so möchte ich ihn unbedingt weiterempfehlen, - allen, die sich berühren lassen möchten, den Träumern wie den Realisten, den Verzagten wie den Mutigen....
UG
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