Bewertungsdetails

Liebe & Erotik 2805
Gesamtbewertung
 
4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Mit "Federspiel", ihrem Debütroman, ist es Simone Behnke gelungen, den Leser nicht nur in eine zarte Liebesgeschichte, sondern zugleich in ein für einen Liebesroman ungewöhnliches, aber sehr interessantes Thema einzutauchen.

Elaine ist Reisejournalistin und arbeitet viel. Gefangen in einer kaputten Ehe reist sie durch die Welt und versucht sich finanziell über Wasser zu halten, was ihr mal besser und mal schlechter gelingt. Durch Zufall trifft sie bei einer Recherche den Falkner Thoralf, der sich aufgrund seines außergewöhnlichen Berufes zur damaligen Zeit auf der Burg "Zum Blauen Wunder" in Thüringen aufhält. Was zunächst wie eine flüchtige Begegnung wirkte, hat Elaine doch tiefer berührt und sie versucht nach einiger Zeit erneut Kontakt zu ihm aufzunehmen. Es will ihr nicht sofort gelingen und sie erfährt mehr über seinen nicht ortsgebundenen Lebensstil. Als die beiden beginnen oft und lange zu telefonieren, wird ihnen klar das sie mehr verbindet und sie treffen sich. Elaine hat die Gelegenheit ihrem stressigen Alltag zu entfliehen und dank Thoralf emotional und körperlich in völlig neue Welten vorzudringen. Jedoch steht ihre Verbindung unter keinem günstigen Stern und so ist ihr Ende ungewiss. Thoralf liebt sein ungebundenes Leben und lebt für seinen Beruf und seine Falken, doch auch Elaine kann diesem Leben mehr abgewinnen als sie anfangs zu gibt und entdeckt die faszinierenden Tiere von ihrer schönsten Seite.

Wie auch in ihrem Roman "Mittsommernächte", handelt es sich für den Leser keinesfalls um einen "normalen Liebesroman", denn die Autorin schafft es, durch ausgezeichnete Recherche und Hintergrundinfos, die -wie beiläufig- in das Verhalten und die Gespräche der Protagonisten eingebunden sind, den Leser auf eine Reise in Thoralfs Welt der Falken und der fremden Traditionen zu entführen. Man wird Zeuge der Abtragung eines jungen Falken, und sogar der Titel des Buches ist nicht nur ein romantischer Titel sondern ein echter Fachbegriff im Umgang mit den anmutigen Tieren.

Die Sprache ist leicht und flüssig, die Spannung bleibt bis zu den letzten Seiten und eigentlich gibt es keine wirklichen Kritikpunkte. Was ich nur etwas störend fand, war die Einstellung Elaines ihrer Ehe gegenüber, aber da diese mehr als kaputt zu sein scheint, klingen auch diese Entwicklungen nachvollziehbar, wenn auch sicher nicht jeder Leser handeln würde wie die Protagonistin oder volles Verständnis dafür hat.

Wer eines der Bücher mochte, der wird auch das zweite verschlingen wollen, denn die Art Informationen über dieses "Randthema" vermittelt zu bekommen, ist interessanter und sicher wirkungsvoller als jede Dokumentation. Auf mich hat sowohl der Ausgang der Entwicklung zwischen Thoralf und Elaine tiefen Eindruck hinterlassen, der wirklich zum Nachdenken anregt, als auch die fremde Kultur Arabiens, die ein ungekanntes Fernweh geweckt hat.
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