Der Leser steigt unmittelbar in die Handlung ein: die wichtigste Zeremonie der Oberschicht findet statt. Alljährlich wird die Energiekuppel geöffnet, die die Stadt einschließt, um auserwählten Bewohnern die »Begehung der Wüste« zu ermöglichen. Schnell wird sichtbar, dass das scheinbar ausgelassene Fest hinwegtäuscht über Zwänge, denen die Menschen unterworfen sind. Herrschende Technokratie, Klassengesellschaft schaffen oder fördern Ungleichheit, Entfremdung von der Natur, Jugendkult und Tabuisierung vieler Lebensbereiche. Und über allem lastet der Schatten der Schatten des Marabouts, er verkörpert Mythos und Macht gleichermaßen. Am Ende hat diese seelenlose Ordnung ihre Opfer zu beklagen.
Autoren-Bewertung
1 Bewertung
Gesamtbewertung
4.0
Plot / Unterhaltungswert
4.0
Charaktere
4.0
Sprache & Stil
4.0
Dies ist eines der Bücher, die für mich recht schwierig zu bewerten sind. Das mag daran liegen, dass ich manchmal Schwierigkeiten hatte, der Geschichte zu folgen. Der Autor verpackt diese nämlich in zahlreiche Fremdworte und neumodische Ausdrücke und Anglizismen. So heißt es zum Beispiel Story und nicht Geschichte etc. Manchmal kam deshalb "Der Schatten des Marabouts" etwas gestelzt bei mir an. Als ich mich jedoch an diese Stilmittel des Autors gewöhnt hatte, eröffnete sich mir eine sehr ungewöhnliche - und faszinierende - Gedankenwelt. Die Idee, die hinter diesem Buch steckt ist sehr interessant und die Parallelen zu unserer heutigen Gesellschaft sind offensichtlich.