Bewertungsdetails

Science Fiction 1151
Was macht das Menschsein aus?
Gesamtbewertung
 
4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Vom Vorgänger (Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten) war ich begeistert und so wollte ich dieses Bucht trotz einer gewissen Skepsis, ob mir eine künstliche Intelligenz als Hauptperson zusagen würde, unbedingt lesen.

Tatsächlich haben wir es mit zwei Hauptfiguren zu tun, deren Erzählstränge abwechselnd geschildert werden. Da ist zum einen die zum Ende des letzten Buches in einen künstlichen Körper („Bodykit“) verpflanzte Künstliche Intelligenz des Raumschiffs, Lovelace. Sie muss mit den Einschränkungen eines pseudo-menschlichen Körpers (kein unmittelbarer Zugriff aufs Netz mit all seinem Wissen und nur ein beschränkter lokaler Speicher) leben und wird zudem auch durch ihre ursprüngliche Programmierung beschränkt. Diese Probleme werden sehr schön geschildert, als „Sidra“ macht sie erste Schritte in der Gesellschaft, lernt andere Personen kennen und entwickelt ihre eigene Persönlichkeit.

Der zweite Handlungsstrang begleitet die kleine Jane, die als Arbeitsklon geschaffen wurde und als Kind aus ihrer Fabrik flieht und letztlich (kein Spoiler, die deutlichen Hinweise gibt es direkt zu Buchbeginn) zu der Frau wird, die Lovelace/Sidra bei ihren ersten Schritten in die Welt begleitet.

Faszinierenderweise sind mir die Probleme der KI näher gegangen als die des Menschen. Janes Erlebnisse waren gewöhnlicher, sie enthielten die üblichen Elemente von „Überlebensmühsal wegen Einsam gestrandet“-Geschichten, zudem deckt dieser Handlungsstrang ihre Entwicklung über mehrere Jahre ab, was natürlich zu Sprüngen in der Handlung und ihrer Entwicklung führt . Gemeinsam ist beiden Figuren, dass sie lernen müssen, sich in einer Gesellschaft zurechtzufinden, anderen zu vertrauen und Freundschaften zu schließen und dabei jeweils von ihren eigenen Zweifeln behindert werden. „Zwischen zwei Sternen“ ist kein Raumfahrabenteuer, die technischen Details sind ebenfalls Nebensache, sondern das Buch handelt letztlich von dem, was das „Menschsein“ (oder besser: „gesellschaftsfähige Spezies Sein“) ausmacht.

Das Buch ist nicht so freundlich wie der erste Band, aber man fühlt mit den Figuren mit und das Ende ist positiv ohne schnulzig zu sein. Ich freue mich auf weitere Bücher der Autorin und werde gerne weiter mit ihr ihre Welt bereisen. Ach so, und man kann das Buch auch gut lesen, ohne den Vorgänger zu kennen, verpasst dann aber das schönere Buch.
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