Ferne Welten erwarten uns in „Collector“, sowohl räumlich als auch zeitlich. Wir befinden uns im Jahr 3042, die Erde existiert noch, wird aber nur als Lager genutzt. Die Menschen haben sich schon lange im Weltraum ausgebreitet, mit Hilfe von gefundener Technologie, die sie eigentlich gar nicht wirklich verstehen. Auch ihr Daseins-Spektrum haben sie erweitert, neben den „normalen“ Menschen gibt es zum Beispiel teils bis zur Unkenntlichkeit kybernetisierte Wesen mit menschlichem Ursprung, oder Chimären aus Mensch und Tier. Doch dann taucht eine Bedrohung auf, die so genannten Collectors, eine ahumane Spezies, die angeblich die Menschen vor der Ausrottung schützen will und nach und nach die von Menschen besiedelten Planeten unter ihre „Obhut“ nimmt. Was dort wirklich geschieht, weiß niemand. Denn noch nie ist jemand von einem Planeten in der Obhut entkommen.
Kris ist Kutscher auf der Erde, er transportiert sensible Lasten und will mit dem Weltraum nichts zu tun haben. Doch dann soll er eine ganz besondere Last transportieren und ehe er sich versieht, steckt er in einem undurchschaubaren Komplott verschiedenster Konzerne und hat keine andere Wahl, als mit in den Kampf gegen die Collectors zu ziehen. Die noch nie zuvor von Menschen besiegt wurden. Wird es dabei bleiben, oder hat die Menschheit noch eine Chance?
„Collector“ ist der Auftakt zur Justifiers Reihe, die von verschiedenen deutschen Autoren gemeinsam geschrieben wird. Den nächsten Band, „Missing in Action“, schrieb (oder schreibt noch) Christoph Hardebusch, er soll im Oktober erscheinen. Die Grundidee basiert auf einem Rollenspiel aus den 80er Jahren, das von Markus Heitz zusammen mit dem Ulisses Verlag neu aufgelegt wird. Comics soll es auch noch dazu geben. Wem es im Justifiers Universum gefällt, dem wird also nicht so schnell der Stoff ausgehen.
Obwohl ich bisher selten Science Fiction las, hatte ich sehr viel Spaß mit diesem Buch. Markus Heitz schreibt nicht nur phantastische Fantasy und düsteren Horror, er kann auch im Weltraum begeistern. Gegen Ende flogen die Seiten mit Lichtgeschwindigkeit dahin, ich kam kaum hinterher vor lauter Spannung. Nach und nach lösten sich die meisten Rätsel auf, man entdeckte wer mit wem unter einer Decke steckte und erlebte dabei auch noch die ein oder andere Überraschung. Stoff für Folgebände ist trotzdem noch zur Genüge übrig geblieben.
Mir fehlt der Vergleich zu anderen Werken dieses Genres, dafür kann ich das Buch aber auch Lesern empfehlen, die sonst eher selten in fernen Welten unterwegs sind. Wenn man die Bücher von Markus Heitz mag, sollte man sich auch die Space Opera „Collector“ nicht entgehen lassen.