Bewertungsdetails

Tolle Idee, aber erst der Anfang einer größeren Geschichte
Gesamtbewertung
 
2.7
Plot / Unterhaltungswert
 
3.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
2.0
Sir Richard Burton segnet das Zeitliche auf Erden und erwacht am Ufer eines schier endlosen Flusses wieder. Zusammen mit allen anderen Menschen, die je auf der Erde gelebt haben. Schnell stellt sich heraus, dass Kulturen, Zeiten, Sprachen und Religionen hier bunt gemischt wurden.
Nun stellt sich die Frage des Wie und des Warum. Was ist diese Welt, die nur aus einem Fluss und ein paar Hügeln an den Ufern besteht? Wie konnte die gesamte Menschheit - plus ein Alien - wiederbelebt werden? Und wie wird sich die Gesellschaft entwickeln?

Was für eine grandiose Idee! Alle Menschen der Erde in jungen, gesunden Körpern - und übrigens völlig nackt und haarlos - in einer fremden Welt wieder zu beleben, klingt wie ein toller Anfang für eine gute Geschichte. Und das ist es auch.
Ich habe mit Richard Burton gemeinsam gestaunt und mich gewundert, was mit ihm passiert. Etwa die erste Hälfte des Romans verbringen wir damit, die Flusswelt genauer zu erkunden, Nahrungsquellen ausfindig zu machen und zumindest annähernd zu verstehen, was eigentlich los ist.

Hier wurde für mich auch etwas holprig erzählt. Farmer konzentriert sich entweder auf die Welt oder auf die Charaktere, schafft es aber - zumindest in der ersten Hälfte des Buches - nicht, die beiden miteinander zu verbinden. Das ist nicht unbedingt tragisch, ließ die Handlung aber zeitweise etwas langatmig werden und die Charaktere wiederum lange Zeit flach bleiben. Die Gruppe, die sich um Burton bildet, ist mir aber doch schnell ans Herz gewachsen, auch wenn für meinen Geschmack viel zu wenig Monat (das Alien) vorkam.

Ab der Hälfte wird es ein zwiespältiger Genuss zu erleben, wie sich die Gesellschaft an verschiedenen Stellen des Flusses entwickelt. Man trifft hier von kriegerischen Völkern alles bis hin zu friedliebenden, offenen Kulturen. Der Krieg scheint aber zumindest da, wo Burton ist, zu überwiegen. Teilweise schockierend, erkennt man die Menschheit wieder, so wie sie nun mal zu sein scheint. Dieser Teil des Romans hat mir aber sehr viel Spaß gemacht, besonders als Hermann Göring auftaucht (schließlich sind alle Menschen wieder erweckt worden, irgendwo rennt also sicher auch Hitler herum). Dieser macht auch eine interessante Charakterentwicklung durch, die ich mir nicht erwartet hatte.

Das zweite, und viel größere, Fragezeichen der Geschichte ist: Was hat die Menschheit eigentlich hier verloren? Warum sind sie hier? Burton glaubt an wissenschaftliche Erklärungen und setzt alles dran, diese zu finden. Obwohl wir Leser gegen Ende hin kleine Happen an Informationen vorgesetzt bekommen, bleibt doch vieles unbeantwortet. Normalerweise würde ich mich darüber sehr ärgern, aber weil es der erste Teil einer Reihe ist, bin ich dem Autor nicht böse.

Man merkt sehr, dass dieses Buch die Einleitung zu einer größeren Geschichte ist, daher auch die unbeantworteten Fragen. Sie hat mir jedenfalls Lust auf mehr gemacht und das Nachwort hat dann sein Übriges getan - in Band 2 treffen wir demnach nämlich auf Samuel Clemens. ;)
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