Bewertungsdetails

Gesundheit, Ernährung & Kochen 1649
Wo ist das Wörterbuch?
Gesamtbewertung
 
3.0
Themensetzung
 
3.0
Verständlichkeit
 
3.0
Objektivität
 
3.0
Verhältnis Text/Bild
 
3.0
Die Autorin verspricht mit ihrem Kochbuch Rezepte die ohne viel Aufwand schnell zubereitet werden können. Oder zumindest sollen die Zutaten für ihre Kreationen eh schon Zuhause rumstehen, und wenn auch dies nicht der Fall ist, schnell mal eben auf dem Heimweg von der Arbeit besorgt werden können.
Nun ja, in einem hat die Autorin vermutlich Recht: Ein Großteil der Rezepte klingen in der Zubereitung recht einfach. Ohne viel Schnibbelei, man werfe dieses in den Topf oder jenes, rühren und ab in den Ofen oder einfach kochen lassen bis es gut aussieht.
Wenn man die Garzeiten nicht mitrechnet, steckt wirklich nicht viel Arbeit und Zubereitungszeit dahinter, es kocht sich quasi von alleine.
Wenn ich mir jetzt aber anschaue welchen Aufwand ich betreiben muss um an diese Zutaten ranzukommen sieht die Sache schon anders aus:
Zuerst einmal muss ich googlen, damit ich überhaupt weiß was das ist was da demnächst auf meinem Teller landen soll.
Demerarazucker? Nie gehört.
Mooli? Hilf mir Google.
Wassermelonenrettich? So was gibt es?
Orzo? Pul Biber? Burrata? Fregola? Ach komm, ihr erfindet doch jetzt Wörter.
Dann braucht man Flaschen über Flaschen von irgendwelchen Alkoholika, Ölen und Essigen.
Ich dachte, ich besitze schon viele Gewürze. Wenn ich aber so in das Buch reinschaue weiß ich: Nichts habe ich, schämen sollte sich mein Gewürzschrank. Noch nicht mal olles Pimenton habe ich.
Und bei den asiatischen Gerichten ist es noch schlimmer. Tigelchen, Töpfchen, Döschen mit tollen Pasten und Gewürzen und Sößchen in allen Formen und Farben. Nichts davon habe ich zuhause. So!
Ja, und wenn ich dann mal weiß was ich essen soll, muss ich nur noch herausfinden wo ich das herbekomme.
Die Autorin wohnt wohl in London. Schön für sie. Sie hat bestimmt auch voll die tollen Geschäfte auf ihrem Nachhauseweg. Ich nicht! Hier gibt es nur einen winzigen Lebensmittelladen mit dem ich bisher auch immer zufrieden war. Ich habe den Besitzer aus Spaß gefragt ob er heute "Cavolo Nero" da hat. Er hat mir ein Taschentuch für meinen Schnupfen gereicht.
Nein, im Ernst. Wenn ich vorhabe etwas von diesen, wirklich sehr ausgefallenen Rezepten ausprobieren will, muss ich lange im voraus planen, denn ich muss ja auch in die weite, große Stadt.
Gut, ja, ich gebe es zu: Nicht alle Rezepte haben so unaussprechliche Zutaten. Es gibt auch Rezepte mit normalen Zutaten, und die werde ich auch alle der Reihe nach ausprobieren.
Und ja, ab und zu wird auch ein anderes Lebensmittel vorgeschlagen wenn man das andere nicht findet. Aber auch nicht immer und immer die Alternative kochen ist auch doof.
Abwechslungsreich ist sie ja, Diana Henrys Küche. Und positiv finde ich dass sie Lebensmittel miteinander kombiniert, auf die Idee wäre ich ja nie gekommen.
Das meiste davon ist für Familien mit Kindern allerdings ungeeignet. Meine Kinder würden nichts davon essen, was da im Buch gezeigt wird: zuviel Gewürz, zuviel Alkohol, zu extravagante Lebensmittel (Lamm, Dorsch, Kaviar, Krabbe..)
Die Bohnengerichte gefallen mir am besten. Die sind alle sehr ausgefallen und Eintopf mit Bohnen liebe ich. Auch die Eierspeisen finde ich ganz interessant. Die Dessert-Auswahl finde ich nicht so gelungen denn fast alle sind mit eingekochten oder gebackenen Früchten und Alkohol.
Jeder wird in der Fülle an Rezepten bestimmt sein Lieblingsgericht finden. Aber alltagstauglich oder SIMPLE ist das Buch bestimmt nicht.
Wer das Glück hat in der Stadt Tür an Tür mit Fischhändler, Asialaden und Feinkostladen zu wohnen, wird seine Freude mit dem Buch haben. Alle anderen werden sich eher ärgern.
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