Bewertungsdetails

Sonstige Ratgeber 16104
Kleine Anregung zum Lesen
(Aktualisiert: 28 März 2013)
Gesamtbewertung
 
4.3
Themensetzung
 
5.0
Verständlichkeit
 
5.0
Objektivität
 
2.0
Verhältnis Text/Bild
 
5.0
Ist diese Überschrift zweideutig?? Nun ja mit Recht, denn auch der Titel des Buches weist uns in die richtige Richtung - es geht um Sex und zwar nicht den, den andere haben - nein es geht um den, den wir selbst haben. Um die Frage, ob wir daran Spaß haben und wenn das nicht so ist - woran liegt es? Ist es überhaupt gesund wenig Sex zu haben und was hat eigentlich die Gesellschaft damit zu tun, wenn wir es ungehörig finden darüber zu sprechen, meistens sogar mit dem eigenen Partner?

Nicht für alle diese Fragen bietet die Autorin Antworten, die Überraschen oder überhaupt eine Antwort. Aber das will das Buch auch gar nicht, viel mehr lässt Frau Wendel ihre Leser, ihre eigene Geschichte miterleben und will damit auf zeigen, wie man sein eigenes Sexleben verändern kann - und das dies das eigene Leben insgesamt verändern kann.

Guter Sex als Schlüssel zum Glück? Nun ja ob man Sex diesen Stellenwert einräumen will oder nicht, bleibt dem Leser selbst überlassen, Frau Wendel möchte hier keinesfalls jedem ihre Meinung auf zwingen. Als Leser sollte man sich einfach mal auf die Thematik einlassen und muss ja nicht alles so bitterernst nehmen. Susanne Wendel schreibt auch nicht in einem lehrhaften Ton, sodass ich mich wirklich auch sehr unterhalten fühlte. Allein fiel mir aber bald auf, dass ich wohl empfehlen würde, es einfach als Paar zu Lesen (oder mit einem andren Menschen mit dem man über Sex redet oder Sex hat) es macht denke ich mal einfach viel mehr Spaß und nun ... es gibt eben auch die ein oder andere Anregung, die gerade zu zweit viel interessanter ist...

Die Autorin nimmt alles nicht immer so bitterernst und daher kann man sich damit auch gut unterhalten. Nicht zu jeder Aussage habe ich die gleiche Meinung, aber das muss ich auch nicht. Es gibt für guten Sex kein Patentrezept, jeder Mensch ist anders. Doch für sich selbst heraus zu finden, welche Vorlieben man selbst hat, nun dazu regt "Gesundgevögelt" auf jeden Fall an. Selbst dann, wenn man eigentlich geglaubt hat seine eigenen Wünsche schon zu kennen.
Horizonterweiterung schadet bekanntlich nie, auch im Bett heißt die Devise: Spaß macht was gefällt und Abwechslung ist immer eine kleine Reise Wert. Auch dann wenn man merkt das es dieses Mal nix war. Dabei muss man einfach seinen eigenen Weg finden.
Die Autorin schildert hier nun ihren und ist dabei sehr offen. Für sie war die SM Szene eine Offenbarung. Für jemand anderen ist es vielleicht einfach nur mal das Ändern einer Stellung, während des Verkehrs. Durch gezielte, provokante Fragestellungen im Buch, kann man sich selbst überlegen, wie zufrieden man eigentlich wirklich mit seinem Sex ist und was man ändern will, um ihn besser zu machen.
Dabei finden sich Kapitelüberschriften wie etwa: Geil sein erlaubt!, Hingeben statt hirnwichsen, Von Traumprinzen und Fickblondinen um nur einige oder auch so wichtige Interview fragen wie: Welcher Dildo passt zu mir? , Tantra: Gruppensex mit Räucherstäbchen?, Gesund ist was gefällt!.

Tendenziell ist das Buch finde ich eher an Frauen gerichtet, aber das liegt vielleicht auch an der weiblichen Perspektive der Autorin (und ist mein subjektives Empfinden dabei) - trotzdem bemüht sie sich auch Männer an zu sprechen - gerade deshalb würde ich sagen das es sich vor allem an (heterosexuelle) Paare richtet (ob man dazu in einer festen Beziehung sein muss, bleibt ja jedem selbst überlassen ;) ) Schön ist auch das die Autorin bemüht ist, sich auf bestimmte Klischees nicht ein zu lassen. So werden keine unsinnigen Tipps gegeben wie etwa den Mann Ananas essen zu lassen, damit sein Sperma besser schmeckt und Frau ihm willig zu Diensten ist. Es geht schon darum das man vor allem gemeinsam Spaß hat.

Mein einziger wirklicher Kritikpunkt wäre allerdings die Tatsache das Frau Wendel sich immer wieder auf Freud und seine Theorien stützt die auch in der heutigen Psychologie immer umstrittener werden und zum Teil sogar schon als überholt gelten. Hier hätte ich mir einen moderneren Ansatz gewünscht, der ja auch zum Ton des Buches passen würde.

Trotzdem, irgendwie kann man, wenn man Lust auf das Thema hat, doch einiges für sich selbst heraus ziehen und durch den Aufbau des Buches auch einfach gezielt ein Kapitel heraus suchen ohne, dass man die anderen gelesen haben muss. Die eingetretenen Pfade zu verlassen und sich gemeinsam (oder allein) auf neues Terrain begeben lautet im Grunde die Kernaussage des Buches.
Ein Buch das aber auch dazu aufruft dem Lesen Taten folgen zu lassen - in diesem Sinne: Viel Spaß mit "Gesundgevögelt"... vor allem im Bett ;)

PS: "Gesundgevögelt" hat keine Bilder sondern nur Text - daher meine Bewertung auf 5 weil es sonst mein gesamte Bewertung verfälschen würde.
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