Bewertungsdetails

Horror 3724
Gesamtbewertung
 
2.0
Plot / Unterhaltungswert
 
2.0
Charaktere
 
2.0
Sprache & Stil
 
2.0
Sprecher
 
2.0
" ….Unmittelbar darunter baumelte eine tote, höchst seltsame Kreatur. "So etwas habe ich noch niemals gesehen." Jean Chastel trat vorsichtig näher. In seinem Gesicht standen Unglaube und höchste Aufmerksamkeit. Das merkwürdige Tier, das an der Wolfsangel gefangen hing, kannte er nur aus Erzählungen. Das wolfsartige Tier rührte sich nicht. Das Fell war dunkel und ging ins Rötliche über. …."

So stimmungsvoll beginnt das Hörbuch zu Ritus.

In Ritus (und Sanctum) wird die für Südfrankreich klassische Werwolflegende aufgegriffen. Interessant in der Darstellung sind die beiden Zeiträume in denen die Geschichte spielt. Eine Handlung ist im Frankreich des 18. Jahrhunderts angesiedelt. Dieser Handlungsstrang trägt meiner Meinung nach die Geschichte und lässt eine ähnliche Atmosphäre wie im Spielfilm „Der Pakt der Wölfe“ entstehen. Die Charaktere sind deutlich beschrieben und ihre Einstellungen und Motivationen nachvollziehbar.

Der zweite Handlungsstrang spielt in der heutigen Zeit. Der Hauptcharakter Erik von Kastell scheint aber eher aus dem "Matrix"-Universum entsprungen zu sein und eine ähnliche Atmosphäre wird auch aufgebaut. Die Jetztzeit ist stark actionlastig und der Hauptcharakter ein echter Frauenheld. Die Beschreibung der Kampfhandlungen ist stellenweise etwas schwer nachzuvollziehen, später wirken sie dann mehr wie Wiederholungen und lassen keine richtige Spannung aufkommen. Im Laufe der Erzählung werden die beiden Handlungsstränge verbunden und die Werwolflegende in unsere Zeit getragen. Unübersichtlich wird es dann mit der Einführung verschiedener Interessensgemeinschaften, die sich bis zum Ende des Romans noch nicht klar unterscheiden lassen, da sie in ihrer Beschreibung sehr ähnlich dargestellt werden. Die Geschichte hat mehrere Höhepunkte, unter anderem die Auflösung des Rätsels um die Ereignisse in Gévaudan um 1764, die Parallelen in der jetzigen Zeit finden. Ein neuer Puzzlestein findet sich, der Weg wird klarer die Spannung steigt und….. mein CD-Player ist kaputt..., nein. Das Hörbuch ist zu Ende. Mitten in der Geschichte bumms und Schluss. Was für ein Buch ist das denn? Es gibt keinerlei Hinweis auf dem Cover, das Ritus nur ein halbes Buch ist. Es handelt sich noch nicht einmal ansatzweise um einen ersten Teil, sondern die Geschichte ist stumpf in zwei Hälften gerissen. Dem Autor kann man dafür noch nicht einmal Vorwürfe machen, wenn der Verlag die Entscheidungen trifft. Markus Heitz gehört zur Zeit zu den erfolgreichsten deutschen Autoren und welchen Eindruck dann eine solche Mogelpackung auf den Leser bzw. Hörer macht kann sich wohl jeder ausmalen.

Gesprochen wird das Hörbuch von Jochen Nix. Er leistet sehr gute Arbeit und verleiht den Charakteren Persönlichkeit und Tiefe.

Abschließend lässt sich sagen, dass dem Hörer eine gute und spannende Geschichte in der Kategorie leichte Unterhaltung geboten wird. Sicher gibt es einige Situationen oder Beschreibungen, die nicht jedermanns Geschmack treffen, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich hoffe, dass mit Sanctum die Geschichte eine runde Sache wird, die noch mit ein paar Überraschungen gespickt ist. Über die Marketingstrategie des Verlags möchte ich mich lieber nicht weiter auslassen, da mich die Vorgehensweise einfach nur ärgert. Am liebsten würde ich dafür Null Punkte geben, aber das würde der Geschichte nicht gerecht werden.
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