Eines Morgens liegt der Schäfer George Glenn tot im Gras, von einem Spaten an den Boden genagelt. Wer könnte den alten Schäfer umgebracht haben? Miss Maple, das klügste Schaf der Herde und vielleicht sogar der Welt, beginnt sich für den Fall zu interessieren. Glücklicherweise hat George den Schafen Kriminalromane vorgelesen, und so trifft sie das kriminalistische Problem nicht unvorbereitet. Mit Schafslogik verfolgen sie die Spur des Täters - wenn sie nicht gerade grasen oder sich zu Tode fürchten. Zwischen Weide und Dorfkirche, Steilklippe und Schäferwagen warten ungeahnte Abenteuer auf Miss Maple und ihre Herde - bis es ihnen tatsächlich gelingt, Licht ins Dunkel zu bringen und den rätselhaften Tod ihres Schäfers aufzuklären.
Autoren-Bewertung
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Gesamtbewertung
4.0
Plot / Unterhaltungswert
4.0
Charaktere
4.0
Sprache & Stil
4.0
Sprecher
4.0
Eigentlich war George Glenn kein schlechter Schäfer. Seitdem er tot - mit einem Spaten in der Brust - auf der Weide gefunden wurde, ist für die Schafe nichts mehr so wie es war. Vor allem vermissen sie die Vorlesestunden aus Liebesromanen. Miss Maple, das klügste Schaf der Herde, will den Fall aufklären und so bringt sie alle anderen Schafe dazu, ihre besten Fähigkeiten für diese Sache einzusetzen. Und so erfahren sie nach und nach mehr über Georges Tod und der Lasterhaftigkeit der Menschen von Glennkill.
"Glennkill" ist ein eher ein Bühnenstück als ein Schafskrimi. Er wird ganz aus der Sicht der wolligen Tiere geschildert, spielt überwiegend auf deren Weide. Schafe können die Menschenwelt nicht so verstehen, wie wir selbst das tun und so ziehen sie ihre Schlüsse eher "schafig", was dem ganzen Roman den leichten Hauch von kindlicher Naivität gibt. Echte Krimifans sind deshalb nach dem Lesen sicherlich schwer enttäuscht. Trotzdem ist "Glennkill" ein ganz wunderbares Buch!
Andrea Sawatzki haucht den Schafen Leben ein, bringt mit ihrer Stimme die Unterschiede zwischen den Tieren zur Geltung. Leonie Swann sorgt für eine wunderbare Mischung aus Ironie und Spannung: man will einfach wissen, wieso der George auf diese Art und Weise sterben musste! Nebenbei lächelt man über die vielen naiven - und doch oft so wahren - Urteile, die die Schafe über uns Menschen fällen. Die Lesung liegt zwar in gekürzter Form vor, doch diese Kürzung wurde wohl sehr behutsam vorgenommen. Nur anfangs tauchte eine leichte Verwirrung wegen der vielen Namen auf.
Hut ab vor einem so wunderbaren Debütroman, mit dem die Autorin schon jetzt großen Efolg verzeichnet. Meiner Meinung nach zu Recht.