Ernest Hemingway - Fiesta
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In Fiesta, dem Debütroman von Hemingway, dreht sich alles um einen Freundeskreis von Amerikanern, die nach dem ersten Weltkrieg nun in Paris leben; die zuviel trinken und die Nacht zum Tage machen, die allem Anschein nach nie arbeiten, aber vorgeben Schriftsteller zu sein. Das ist die so genannte Lost Generation.
Zu Beginn lernt der Leser das Alltagsleben der Hauptpersonen in der französischen Hauptstadt kennen. Dieser Alltag wird bestimmt vom süßen Nichtstun, vom Sitzen in Cafés und Restaurants, von Tanzabenden. Die fünf Freunde leben unbeschwert in den Tag hinein. Die vielen, kurzen Dialoge sind gehaltlos und von Floskeln durchsetzt, selbst die Gespräche über eigene Beziehungen bleiben ohne Tiefgang.
Für den längeren zweiten Teil dient Spanien als Handlungsort. Man bricht auf nach Pamplona um dort die Fiesta und die Stierkämpfe mitzuerleben, vorher wird in einigen Dörfern haltgemacht um zu fischen.
Gut gefallen haben mir hier die Beschreibungen - die karge Landschaft Spaniens, die drückende Hitze, die freundlichen Dorfbewohner, das friedliche Angeln im Wald, die Stierkämpfe.
Durch das rege Treiben während der Fiesta scheinen nicht nur die Protagonisten neu angeregt, auch die Handlung wird mehr belebt. Je weiter man liest desto mehr Streitigkeiten gibt es innerhalb der Gruppe, sie beginnen auch, sich Gedanken über die Inhaltslosigkeit ihres Lebens zu machen, hier und da machen sich Gewißensbisse bemerkbar.
Dennoch bleibt auch dies noch seltsam flach. Die Beschreibungen von existenzieller Leere, großen Gefühle, all das scheint - wenn überhaupt - nur angedeutet und ließ bei mir deshalb nach der Lektüre nicht viel mehr als ein unbefriedigtes Gefühl zurück.
Insgesamt eignet sich das Buch sicher besonders für die heiße Jahreszeit, für alle die sich für den Stierkampf interessieren, und für diejenigen, die einen Einstieg in das Werk Hemingways suchen.
Ich selbst werde wohl so schnell zu keinem weiteren Buch des Autors greifen, nicht, weil ich "Fiesta" schlecht fand, sondern aus dem Grunde, dass es mich nicht so recht zu fesseln vermochte und ich fürs Erste auch kein Bedürfnis danach verspüre, mehr von ihm kennenzulernen.