Frank Goosen - Liegen lernen

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  • Liegen lernen von Frank Goosen


    Heyne Verlag,
    349 Seiten



    Klappentext:

    Still halten.
    Nichts machen.
    Dann laufen einem die unglaublichsten Frauen über den Weg.
    "Die achtziger Jahre waren keine gute Zeit, um erwachsen zu werden, jedenfalls keine Zeit, auf die man voller Sentiment zurückblicken kann. Schlaghosen, Clogs, Abba, Ilja Richter - die siebziger Jahre hatten Charme, da kam noch was aus den Sechzigern rüber, vielleicht sogar die Ahnung der Idee, die Welt könne besser werden. Die Achtziger hatten sowas nicht. Auf den Illustrierten waren entweder nackte Frauen oder Atompilze, manchmal beides, und man wusste oft nicht, was schlimmer war".


    Der Roman-Bestseller von Frank Goosen wurde von Regisseur Hendrik Handloetgen mit u.a. Fabian Busch, Susanne Bormann, Fritzi Haberlandt, Sophie Rois, Anka Lea Sarstedt, Birgit Michimayr, Florian Lukas verfilmt.



    Meine Meinung:

    Ein für mich erst unscheinbares Buch, welches 4 Jahre auf meinem SUB verbracht hat, um nun doch endlich gelesen zu werden. Und es hat sich auch gelohnt. Ich habe an vielen Stellen innerlich gelacht, manchmal auch äußerlich laut.
    Die Geschichte von Helmut, der Anfang der Achtziger vor dem Abitur steht und schließlich seine erste große Liebe Britta kennelernt. Das Buch zieht sich über die Jahre hinweg und man erfährt noch von weiteren Bekanntschaften wie Giesela, Barbara, Gloria, ja sogar die Privatdozentin Roberta Appleman, die nur 10 Jahre jünger war als Helmuts eigene Mutter, naja und schließlich Tina.
    Alle Frauen sind die verschiedensten Personen.
    Es war recht lustig zu lesen, was Helmut mit den verschiedenen Beziehungen erlebte, jedoch fand ich es auch ein wenig traurig, dass er immer wieder gewechselt hat. Aber so ist halt die Jugend.
    Er suchte nach seiner ersten großen Liebe in den nachfolgenden Beziehungen das Ideal seiner ursprünglichen Erfahrung mit Britta. Dabei merkt er aber nicht, wie sich seine Erinnerungen immer weiter von der Realität entfernen und wie sich und seine Freundinnen immer unglücklicher macht.
    Das Buch ist die Romanvorlage zum Film, den ich allerdings noch nicht gesehen habe. Das muss ich jetzt aber unbedingt mal nachholen, denn das Buch ist sehr gut und macht Appetit auf mehr.
    Also ich kann es empfehlen.


    4ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Majorana ()

  • "Liegen lernen" begleitet den zu Beginn 16jährigen Helmut beim Erwachsenwerden und bei seinen ersten Begegnungen und Beziehungen mit Frauen. Im schützenden Idyll der ruhrgebietschen Kleinfamilie groß geworden, in einer Familie mit typischen Marotten und Unzulänglichkeiten, beginnt die Geschichte Anfang der 80er Jahre, wobei Helmut die übliche Probleme Jugendlicher und junger Erwachsener durchlebt. Seine erste große Liebe Britta lässt ihn jedoch nie los und wird zum Maßstab für alle weiteren Frauen in seinem Leben.


    Meine Meinung:
    Höchst unterhaltsam geschrieben und auch beim dritten Lesen immer noch ein Spaß, vor allem mit hohem Wiedererkennungswert der eigenen Kindheit und Jugend. Goosen fängt das Lebensgefühl seiner Generation wirklich gut ein und schafft mit Helmut einen einerseits absolut typischen, andererseits doch interessanten und sympathischen Charakter.
    4ratten

  • Taschenbuch: 334 Seiten

    Verlag: Heyne (Oktober 2002)

    ISBN-13: 978-3821808543

    Preis: 9,99 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Rückkehr in die 1980er Jahre


    Inhalt:

    Der 16-jährige Helmut lebt mit seinen Eltern irgendwo im Ruhrgebiet. Seine Jugend ist recht unspektakulär - Schule, Freunde, Musik. Bis Britta in sein Leben tritt und Helmut sich unsterblich verliebt. Eine Liebe, die ihn ein Leben lang begleiten wird.


    Meine Meinung:

    „Liegen lernen“ ist Frank Goosens Debütroman und lässt schon die Stärke der späteren Werke erkennen. Der Geist der 1980er Jahre lebt in diesem Roman auf. Ich wurde direkt in die damalige Zeit zurück versetzt und konnte mich in vielen der beschriebenen Szenen wiederfinden. Natürlich spielt Musik eine sehr große Rolle, aber auch Liebe und Freundschaft. Helmut versucht eher holprig, seinen Platz im Leben zu finden. Das macht ihn sehr nahbar, obwohl er mir gar nicht so recht sympathisch war.


    Den Schreibstil fand ich anfangs noch sehr passend. Es wird in sehr einfachen Sätzen erzählt, wie man sie einem Sechzehnjährigen durchgehen lassen kann. Doch ändert sich dies im weiteren Verlauf nicht wesentlich, und einem gestandenen Akademiker, der aus Helmut wird, nehme ich diese einfach-kargen Sätze ein bisschen übel.


    ★★★★☆