Stewart O'Nan - Abschied von Chautauqua

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    Stewart O’Nan – Abschied von Chautauqua


    Inhalt: (Klappentext)
    Emily Maxwells Mann ist gestorben. Nun soll das Sommerhaus am Lake Chautauqua im Staat New York verkauft werden. Ein letztes Mal trifft die ganze Familie dort zusammen – eine alte Tradition. Eine Woche Ruhe will man, aber die Harmonie ist brüchig, mit Emilys Tochter Meg, der Alkoholikerin, deren Bruder Ken, der beruflich vor dem Absturz steht, seinem schwierigen Sohn Sam und seiner Tochter Ella, sie sich unversehens in ihre Cousine verliebt. Nicht zu vergessen: Rufus, der Hund, der ganz eigene Sorgen hat.


    Zum Autor: (aus dem Klappentext)
    Geboren 1961 in Pittsburgh, arbeitete als Flugzeugingenieur, studierte dann Literaturwissenschaft und lehrte Creative Writing in Hartford. Lebt heute mit Frau und Kindern in Avon, Connecticut.


    Meine Meinung:
    Der Roman handelt von den 8 Tagen, die der Familienaufenthalt im Sommerhaus am Lake Chautauqua dauert. Jeder Tag wird von Anfang bis Ende erzählt, vom Aufwachen des ersten Familienmitglieds bis zum Zubettgehen des letzten Familienmitglieds. Der Leser begleitet die Familienmitglieder überall hin, ins Bad, in die Toilette, in den Garten, in die Garage, an den See. Und ebenso in ihre Erinnerungen daran, was früher war und wie es früher war. Jedes noch so unwichtige Ereignis wird erwähnt und abgehandelt. Das hört sich nach einem langweiligen Buch an – aber langweilig wurde mir beim Lesen kein einziges Mal. Das lag wahrscheinlich an der Erzählperspektive, die mich immer mehr faszinierte. Jeder Tag wird von fast allen Familienmitgliedern nacheinander, in wechselnder Reihenfolge, erzählt. Sogar Rufus, der Hund, kommt zu Wort. Man erfährt, was jeden Einzelnen interessiert, freut, beschäftigt, nervt, besorgt macht, ängstigt, verstört. Und daraus entstand für mich eine ganz eigenartige Spannung, ich wurde geradezu in die Denk- und Gefühlswelt der einzelnen Personen hineingezogen. Und obwohl während der acht Tagenichts Aufregendes passiert – die Familie geht baden, macht Ausflüge, macht Spiele, geht ins Restaurant, alles Dinge, die man eben so macht am Urlaubsort - brodelt es unter der glatten und harmonischen Oberfläche und man wartet auf ein Aufbrechen, auf einen Ausbruch. Man stellt sich dauernd die Frage: Was wird am Ende der Woche sein?
    Es war für mich sehr interessant, die einzelnen Familienmitglieder kennen zu lernen und zu erfahren, wie sie zu dem wurden, was sie sind, und wie sie damit umgehen. Wie sie den Familienalltag erleben oder ertragen, und manchmal auch erleiden, und wie sie in die Zukunft schauen.


    Fazit:
    Der Roman ist alles andere als aktions-geladen. Wenn man sich aber auf ihn einlässt, kann er fast ebenso spannend sein wie ein Krimi. Für mich war es das erste Buch dieses Autors, aber sicher nicht das letzte.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Edit: Ratten nachgereicht

    Einmal editiert, zuletzt von Auelie ()