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Jakob Heym lebt in einem jüdischen Ghetto gegen Ende des zweiten Weltkriegs. Durch Zufall (ein deutscher Soldat erlaubt sich einen schlechten Scherz und schickt Jakob auf die Wache, er solle sich wegen Übertretung der Ausgangszeit melden - doch es ist erst halb acht und noch nicht acht - dafür aber hört er, dass die Russen im Anmarsch sind), durch Zufall also in den Besitz einer Nachricht gekommen, die er nicht für sich behalten kann, steht er vor der Frage, wie er nun gegenüber den Mitbewohnern des Ghetto erklären soll, woher er plötzlich vom Vorrücken der Russen weiss. Er erfindet ein (verbotenes) Radio. Doch damit öffnet sich der Teufelskreis erst. Denn nun steht er unter hohem Erwartungsdruck und muss immer neue Nachrichten erfinden.
Die Bewohner des Ghetto blühen auf. Wo vorher stumpfes Sich-ins-Schicksal-Fügen und Selbstmorde an der Tagesordnung waren, fangen die Leute wieder an zu leben und Pläne für die Zukunft zu machen. Selbst Liebesgeschichten spinnen sich an.
Becker behandelt das ernste Thema mit täuschender Leichtigkeit. Man hat das Gefühl, einen Schelmenroman zu lesen und vergisst beinahe, dass wir äusserst traurigen Ereignissen beiwohnen. Es ist kein Buch, das man in einem halben Tag mal so hinunterschlingt (hinunterschlingen sollte). Doch Becker ist ein Meister und kann die Balance zwischen Heiterkeit und Traurigkeit halten, ohne ins eine oder andere zu kippen.
EDIT: Betreff etwas angepasst. LG Seychella