Miral al-Tahawi - Gazellenspuren

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 2.007 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Aldawen.

  • Gelesen im Rahmen des „Wir-lesen-uns-rund-um-die-Welt“ Projektes: Ägypten


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    Inhalt


    Das Mädchen Muhra wächst in einem alten Haus am Nil auf. Ihre stolzen arabischen Vorfahren kennt sie größtenteils nur von den verblichenen Bildern an den Wänden.
    Jedes dieser Bilder birgt ein Geheimnis, das Muhra zu entschlüsseln versucht. Am brennendsten interessiert sie, ob eine der drei Schwestern auf den Fotos ihre Mutter ist.


    Über die Autorin


    Miral al-Tahawi wurde 1968 in Sharqiyya im Nordosten von Ägypten geboren. Sie studierte Arabische Literaturwissenschaften und arbeitete an der Kairoer Universität.


    Meine Meinung


    Obwohl dieses Buch mit seinen knapp 140 Seiten sehr dünn ist, hat es mich ziemlich verwirrt zurückgelassen. Einerseits hat mir die teils wunderbare Sprache sehr gut gefallen und die eingestreuten arabischen Sagen mochte ich auch sehr gerne.
    Andererseits fand ich die Geschichte um Muhra selbst sehr verworren:
    Einmal wird aus der Ich-Perspektive geschrieben, dann wieder berichtet eine Erzählerin.
    Zwischen Zeiten und Orten wird genauso herumgesprungen. Der Schluss ist auch sehr offen, ob das Geheimnis um Muhras Mutter wirklich gelüftet war, könnte ich nicht mit Bestimmtheit sagen.


    Diesem sehr schön geschriebenen aber leider in seiner Geschichte für mich zu unschlüssigen Buch gebe ich


    3ratten

  • Für mich kristallisiert sich nach Deiner Rezension ein mögliches Muster in Miral al-Tahawis Romanen heraus. Ich habe im letzten Jahr im Rahmen der Kontinente-Lesechallenge von ihr Die blaue Aubergine gelesen und bin auf ganz ähnliche Probleme gestoßen. Darin geht es um ein Mädchen, das irgendwann an der Uni den Überblick über die Welt und sich selbst verliert und dann in einem strengen Islam landet. In dem Buch hatte ich auch oft keinen Überblick, von wem die Rede war, weil nur in unpersönlichen „er“ und „sie“ gesprochen wurde. Auch war mir oft nicht klar, was nun Realität war und was Fiktion des Mädchen. Auch Wechsel zwischen Präsens und Futur als Erzählzeit vereinfachten den Überblick nicht gerade. Vielleicht muß das so kunstvoll gestrickt werden, um als Frau bestimmte Dinge in der arabischen Welt zu thematisieren, aber ich stehe trotz guten Willens etwas ratlos davor. Du bist also nicht allein, WannaBe :winken:


    Schönen Gruß,
    Aldawen


  • Für mich kristallisiert sich nach Deiner Rezension ein mögliches Muster in Miral al-Tahawis Romanen heraus. ..
    In dem Buch hatte ich auch oft keinen Überblick, von wem die Rede war, weil nur in unpersönlichen „er“ und „sie“ gesprochen wurde. Auch war mir oft nicht klar, was nun Realität war und was Fiktion des Mädchen. Auch Wechsel zwischen Präsens und Futur als Erzählzeit vereinfachten den Überblick nicht gerade. Vielleicht muß das so kunstvoll gestrickt werden, um als Frau bestimmte Dinge in der arabischen Welt zu thematisieren, aber ich stehe trotz guten Willens etwas ratlos davor. Du bist also nicht allein, WannaBe :winken:


    Schönen Gruß,
    Aldawen


    Hallo Aldawen :winken:


    Da bin ich doch froh, dass es anderen auch so geht. Ich dachte, ich hätte vielleicht nur nicht aufmerksam gelesen. Erschwerend kamen in dem Buch dann auch noch die Namen (fast alle Frauennamen beginnen mit S und enden mit A :breitgrins:) und die komplizierten Familienverhältnisse (beide Großväter waren Brüder, die Töchter werden immer mit den Cousins verheiratet :spinnen:) dazu...


    Liebe Grüße
    WannaBe

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    Autor: Miral al-Tahawi
    Titel: Gazellenspuren
    Originaltitel, Jahr: Naqarat az-Ziba', 2002
    Übersetzung aus dem Arabischen: Doris Kilias
    Verlag: Unionsverlag
    ISBN: 978-3-293-00358-3
    Ausgabe: Hardcover
    Seiten: 136


    WannaBes Bewertung kann ich kaum etwas hinzufügen. Die Grundidee des Romans finde ich dabei gar nicht einmal schlecht gewählt. Wie findet man denn die „Wahrheit“ über die eigene Familie heraus, wenn keiner mehr berichten kann oder will? Und es nur noch vergilbte Photos und einen Koffer mit Notizen und Skizzen gibt? Eine solche Spurensuche muß schwierig sein, und sie wird in diesem Fall durch die Familienverhältnisse, die auch schon skizziert wurden, nicht gerade vereinfacht. Persönlich neige ich zu der Ansicht, daß



    Abgesehen von der durchaus offen gehaltenen Auflösung dieses Familienrätsels hat mich aber vor allem der Wechsel zwischen Erzählperspektiven und -zeiten gestört. Wenn es sich noch an Kapitelgrenzen gehalten hätte, dann hätte ich ja noch damit umgehen können, aber innerhalb eines Abschnittes mehrfach hin und zurück zu wechseln, war dann doch recht schnell nur noch nervig. Daß dann auch die Chronologie der erzählten Ereignisse gehörig durcheinander läuft, ist dann auch nicht gerade hilfreich. Zwar gibt es in dem Roman durchaus schön erzählte Stellen, an denen man sich vorstellen kann, einem Erzähler am Lagerfeuer der Beduinen zuzuhören, aber diese wiegen die übrigen Schwächen in der Erzählqualität leider nicht auf.


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Schönen Gruß,
    Aldawen