Gisa Klönne: Unter dem Eis

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  • Gisa Klönne: Unter dem Eis

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    Verlag: Ullstein
    EJ:2007
    ISBN-10: 3548267653
    ISBN-13: 9783548267654


    Inhalt
    Köln im Hochsommer. Die Hitze steht in den Straßen. Ein Junge und sein Hund verschwinden spurlos. Hauptkommissarin Judith Krieger ermittelt außerdem in einem sehr persönlichen Fall am anderen Ende der Welt: Ihre alte Schulkameradin Charlotte wird in Kanada vermisst. Hat der Mann, mit dem Judith in der kanadischen Wildnis eine leidenschaftliche Affäre beginnt, etwas damit zu tun? Als zu Hause in Köln ein weiterer Junge verschwindet, beginnt für Judith ein doppelter Wettlauf mit der Zeit. Leben und Tod, Vertrauen und Verrat: Gisa Klönne spinnt auch in ihrem zweiten Kriminalroman ein raffiniertes Netz der Widersprüche.



    Meine Meinung
    Der zweite Band umd die Kriminalkommissarin Judith Krieger.
    Sie spielt hier quasie nur in einem Nebenstrang die Hauptrolle und steigt erst zum Ende in die laufenden Ermittlungen ein.
    Nach dem letzten Band hat sie sich vom Dienst beurlauben lassen, und obwohl sie an ihren ehemaligen Chef herantritt und wieder in den Dienst zurückkehren will, wirkt sich auf mich immer noch seelisch kaputt und daneben.


    Der Nebenstrang in dem sie die Hauptrolle spielt hat nicht mit dem eigentlichen Fall zu tun, bei dem es um einen Verschwundenen Jungen und seinen Hund geht.


    Spannung kommt erst zum Ende auf und der Showdown verbirgt einige Verwirrungen und erscheint mir nicht so ganz schlüssig. Es wurden vorher nicht dagewesene Tatverdächtige mit ins Rennen geschickt, was das Ende etwas bauschte und in meinen Augen nicht so recht zur restlichen Story passen will.


    Für Liebhaber von kantigen, brummigen etwas kauzigen Ermittler/innen wird mit dem Buch Freue haben.
    Ich selbst fand es ein wenig schwärcher den ersten Teil: "Der Wald ist Schweigen".


    4ratten


    Gruß SilkeS.

  • Kam noch nicht dazu eine Rezi zu schreiben da ich das Buch ebenfalls direkt vor der Entbindung gelesen habe.


    Ich fand es genau wie den ersten Teil total klasse und freue mich schon auf den nächsten ! :klatschen: Der Schreibstil gefällt mir gut, ich mag die Figuren und die Story wird nie langweilig. Um was es geht, steht ja grob oben. Judith Krieger ermittelt in Kanada, was mir gut gefallen hat. Ich hatte nur Köln als Ermittlungsort erwartet, aber so war es noch abwechlungsreicher. Und der Fall in Köln ist sowieso richtig spannend. Die Szenen mit dem Hund (wers gelesen hat weiß was ich meine) gingen mir allerdings an die Nieren, hätte nicht so sein müssen ...


    Trotzdem natürlich volle Punktzahl 5ratten

  • Köln im Hochsommer. Mitten in einer Hitzewelle verschwindet ein Junge mit seinem Hund. Der ermittelnde Kommissar möchte eigentlich lieber wieder im Morddezernat arbeiten, aus dem er wegen eines Vorfalls im letzten Winter (welcher im ersten Roman von Gisa Klönne geschildert wird) versetzt wurde. Seine Partnerin von damals, ist auf eigenen Wunsch noch immer beurlaubt und wird in einer privaten Angelegenheit um Hilfe gebeten, die sie weit weg von Europa und weit in die eigenen Vergangenheit führt. So verlaufen beide Handlungsstränge unabhängig voneinander bis sich schließlich herausstellt, dass es unerwartete Parallelen gibt.


    5 Personen erzählen aus ihrer Sicht das Geschehen, erst zum Schluss werden die Fäden zusammengeführt. Das macht die Handlung schnell und lässt keine Langeweile aufkommen. Der Nachteil dabei ist, dass vieles direkt erklärt und sozusagen auf dem Silbertablett serviert werden muss, weil keine Zeit da ist, die Handlung entwickeln zu lassen. Dem Leser wird somit keine Gelegenheit gegeben selbst einen Eindruck von Personen und Ereignissen zu bekommen. Die Dialoge sind spärlich und meistens eher belanglos.


    Dennoch fesselt das Buch. Sehr geschickt schafft es die Autorin, Parallelen zwischen zwei Fällen entstehen zu lassen, die man überhaupt nicht vermutet hätte. Auch die Menge verschiedener Problembereiche, die in dem Buch angesprochen werden, wirkt nicht störend sondern die Aspekte sind jeweils gut in der Handlung und bei den verschiedenen Personen verankert, so dass sich ein ganz realistisches und rundes Gesamtbild ergibt.


    Es schadet nichts, wenn man wie ich den ersten Teil nicht gelesen hat, man kommt trotzdem gut in das Buch hinein, aber wie bei Serienkrimis üblich, ist die richtige Reihenfolge für die Entwicklung der Personen wichtig und daher zu empfehlen.


    Viele Grüße
    christie

  • Kurz bevor Kommissarin Judith Krieger nach einer sechsmonatigen Auszeit wieder an ihren Arbeitsplatz bei der Kölner Kripo zurückkehrt, erreicht sie die Bitte eines ehemaligen Mitschülers, bei der Suche nach einer gemeinsamen Klassenkameradin von früher zu helfen. Charlotte Simonis wurde seit Wochen nicht gesehen, weder in der düsteren Villa, die sie nach dem Tod der Eltern alleine bewohnt, noch am Arbeitsplatz. Lediglich eine Postkarte aus Kanada könnte einen Hinweis darstellen, wo sie sich aufhält.


    Judiths Kollege Manni Korzilius, mit dem sie im ersten Band der Reihe gemeinsam ermittelt hat, arbeitet mittlerweile bei der Abteilung "Vermisste Personen" und wird beauftragt, das Verschwinden des vierzehnjährigen Jonathan zu untersuchen, von dem plötzlich jede Spur fehlt. 50 Kilometer entfernt findet eine alte Dame gleichzeitig einen toten Dackel. Sollte Jonnys Stiefvater, der den Jungen und seinen Hund nicht unbedingt ins Herz geschlossen hatte, etwas damit zu tun haben? Liegt der Schlüssel in dem Indianercamp, in dem Jonny häufig unterwegs war, oder in der Tatsache, dass Jonny in der Schule Schwächere vor Mobbing und Rüpeleien zu schützen versuchte?


    In ihrem zweiten Buch sind Manni und Judith also auf getrennten Wegen zugange, jeder auf der Suche nach einem verschwundenen Menschen. Gemeinsam ist den beiden Fällen, dass sie den Ermittlern auch persönlich an die Nieren gehen - Manni, der stets nach der Anerkennung seines jähzornigen Vaters strebte und sie nie bekam, Judith, die heute noch ein schlechtes Gewissen hat wegen ihres Verhaltens gegenüber Charlotte in der Schulzeit.


    So richtig sympathisch sind mir beide nicht direkt geworden - dafür ist mir Manni zu schnoddrig, auch wenn die Einblicke in seinen familiären Hintergrund und seine Gefühlswelt Mitgefühl wecken, und Judith deutlich zu spröde - dennoch oder vielleicht gerade deshalb fand ich beide Figuren gut gezeichnet.


    Die Fälle, die die beiden zu lösen versuchen, sind spannend geschildert, viele kleine Puzzleteilchen aus diversen Perspektiven werden zusammengetragen, die Erzählweise im Präsens war zunächst leicht gewöhnungsbedürftig, bringt die Handlung aber noch näher an den Leser heran. Manche Kleinigkeiten wirkten auf mich zwar ein wenig weit hergeholt oder unglaubwürdig (so habe ich mich gefragt, ob ein 14jähriger Junge tatsächlich noch in großem Stil Indianer spielen würde), und der Eistaucher, von dem immer wieder die Rede ist und der auch das Cover ziert, wurde für meinen Geschmack ein bisschen zu oft als Symbolträger bemüht, davon abgesehen aber ein fesselnder Krimi mit realistischem Hintergrund.


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Nachdem mich Band 1 dieser Reihe ja nicht wirklich überzeugt hat, ich aber schon bis einschließlich Band 5 alle angesammelt habe, habe ich nun auch den zweiten gelesen.


    Ehrlich gesagt, fand ich die Kanada-Ermittlung viel spannender als den Kölner Fall, der war mir nicht spannend genug.
    Das Thema Mobbing und Gruppenzwang bei Jugendlichen ist durchaus interessant dargestellt, ich möchte heute echt nicht nochmal Kind sein :rollen:


    Ich fand die Kapitel extrem kurz, so dass mir die häufigen Perspektiven-Wechsel fast zu viel wurden. Einerseits bringt das natürlich Tempo in das Buch, aber mir wurde es dadurch zu unruhig, ich konnte mich nicht so richtig auf die eine oder andere Handlung einlassen...


    3ratten

    LG, Dani


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