Markus Zusak - Der Joker

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  • Hallo!


    Markus Zusak: Der Joker


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    Inhalt:
    Kurz bevor ich in den Bankraub geraten bin, habe ich Bilanz über mein Leben gezogen. Ein Taxifahrer, der schwindelt, was sein Alter angeht. (Eigentlich muss man zwanzig sein um Taxi zu fahren zu dürfen.)
    Keine Ausbildung.
    Keine Freundin.
    Nur eine schäbige Hütte und ein sabbernder Hund namens Türsteher.


    Ed Kennedys eintöniges, richtungsloses Dasein ändert sich schlagartig, als er eines Tages einen Banküberfall verhindert und ein Ass im Briefkasten findet - die erste von vier Spielkarten, die seinem Leben eine höchst merkwürdige Wendung geben.
    (Buch)


    Bewertung:
    Der Leser lernt Ed Kennedy in einer Situation kennen, in der man eigentlich Angst haben sollte - er ist in einen Bankraub geraten. Was noch viel schlimmer ist: Der Bankräuber ist ein totaler Versager (Das ist noch beängstigender als ein Bankraub an sich, weil dadurch die Gefahr verletzt zu werden steigt.) Am allerschlimmsten ist jedoch, dass das Auto seines Freundes Marv auf einem Parkplatz steht, auf dem man nur 15 Minuten parken darf und sie in arger Zeitnot sind.
    Schon auf den ersten Seiten wird klar, dass man es hier nicht mit Leuten zu tun hat, die jemand in die Schublade normal stecken würde, was für die Geschichte an sich sehr förderlich ist.


    Erzählt wird die Handlung aus der Sicht des Taxifahrers Ed, der sehr locker drauf ist. Vielleicht ein bisschen zu locker, denn so gibt es vulgäre Ausdrücke am laufenden Band. Besonders negativ fiel mir dabei die Kommunikation mit seiner Mutter auf. Es mag Leute geben, die so miteinander reden, aber es wirkt aufgesetzt und ich glaube, der Autor hatte einfach Spaß daran solche Ausdrücke zu benutzen, weswegen er eine passende Stelle finden musste, wo er das immer wieder tun kann.


    Ed Kennedy gehört zu der Sorte Mensch, die nicht zu beneiden ist, außer um den coolen Namen seines Hundes (Türsteher :-D). Sein Leben wird erst spannend als er die erste Spielkarte erhält. Auf dieser sind Namen, Daten und Uhrzeiten verzeichnet und obwohl es ihm theoretisch egal sein könnte, möchte er herausfinden, was es damit auf sich hat.
    So kommt es in dem Buch zu einigen amüsanten, traurigen, fragwürdigen, aber auch sehr schönen Momenten. Dabei stört ein wenig die abgehackte Sprache des Werkes, denn dadurch wirkt auch so manch beschriebenes Geschehen abgehackt.


    Ed macht in diesem Buch eine verfolgungswürdige Entwicklung durch, ohne zu wissen wer ihn auf seine neue Bahn lenkt. Die Frage wer hinter den Karten steckt ist eine, die ich auf jeden Fall herausfinden wollte. Viele Anhaltspunkte hat der Leser dafür jedoch nicht. Erst ab der zweiten Hälfte des Buches taucht die ein oder andere Möglichkeit auf. Mit der Auflösung am Ende war ich jedoch nicht zufrieden. Sie war zu konstruiert und zu undurchsichtig, für mich schlichtweg kaum nachvollziehbar.
    Was bis zum Ende geschieht, verändert nicht nur Eds Leben, sondern auch das vieler anderer und das durch ungewöhnlich einfache Mittel. Viele Schicksale verbinden sich mit dem eines Einzelnen, sodass immer wieder neue Wege offen stehen, immer wieder neue Herausforderungen warten.


    An diesem Buch hat mich als erstes der Titel fasziniert. Obwohl ich keine gute Kartenspielerin bin, faszinieren Karten mich ungemein. Die Rolle, die sie in dieser Geschichte spielen, ist eine ganz eigene. Sie fungieren als Wegweiser und als Hilfe.


    Nicht alle Charaktere sind in diesem Buch tiefgründig herausgearbeitet, doch das stört nicht, denn was man erfährt reicht meist aus um zu verstehen warum dies oder jenes vor sich geht.


    So manche berührende oder lustige Situation macht einige Schwachpunkte verzeihbar, daher gibt es am Ende:


    3ratten


    Liebe Grüße


    Nirika



    EDIT: Betreff angepasst. LG Seychella

    „Jeg ser, jeg ser …<br />Jeg er vist kommet på en feil klode! <br />Her er så underligt …“<br /><br />Sigbjørn Obstfelder - Jeg ser

    Einmal editiert, zuletzt von Seychella ()

  • Inhalt:
    Ed Kennedy ist ein Mensch, der sich aus wenig etwas macht. Als Taxifahrer verdient er sein Geld, seine freien Abenden verbringt er mit seinen drei Freunden und einem Kartenspiel und sein Hund stinkt bestialisch.
    Dieses langweilige Leben beginnt sich mit einem Banküberfall zu ändern. Nachdem Ed den trotelligen Bankräuber gestellt hat, erhält er am nächsten Tag eine Karte in seinem Briefkasten mit drei Namen darauf. Was hat das zu bedeuten und wer ist der mysteriöse Fremde, der ihm nicht nur diese eine Karte schickt?


    Meinung:
    Ich hab mir das Buch damals nur auf gut Glück gekauft. Ich kannte den Autor vorher überhaupt nicht und auch das Cover gefiel mir nicht besonders. Nur aufgrund des Preises konnte ich es einfach nicht liegenlassen :breitgrins: Ich wurde nicht enttäuscht. "I am the messenger" entwickelte sich zu einem wahren Pageturner und ich kann nicht einmal genau sagen warum. Vielleicht ist es einfach die Idee, die mir besonders gut gefallen hat. Ich wollte einfach immer wissen, wie genau Ed jetzt mit den Namen auf den Karten umgeht. Was muss er als nächstes machen und welche Menschen lernt er diesmal kennen?
    Bei seinen Besuchen entstehen die unterschiedlichsten Situationen. So muss Ed sich z.B. einmal prügeln oder gar eine Waffe verwenden. Bei einer Anderen hilft schlicht ein Eis oder gute Worte. Diese Tatsache hat das Buch nie langweilig werden lassen, weil einfach immer etwas passiert ist.


    Einziger Kritikpunkt ist das wirklich unzureichende Ende. Bei diesem kam es mir vor, dass Markus Zusak nicht wirklich gewusst hat, wie er sein Buch nun abschließen soll. Viel zu aufgesetzt und plötzlich und überhaupt nicht vorhersehbar.
    Demnach bekommt "I am the messenger" von Markus Zusak von mir auch "nur"


    4ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Tetr4 ()

  • Ein typischer Vertreter unserer Zeit. Oder: Ed Kennedy


    Ed Kennedy ist eigentlich ein totaler Loser: Er hat mit seinen knapp 20 Jahren nichts auf die Reihe gebracht, fährt illegalerweise Taxi und ist unsterblich in seine "nur-Freundin" Audrey verliebt. Bis zu dem Tag, an dem er in einen Banküberfall hineingerät und sich erstmals als kleiner Held hervortut. Ab diesem Tag ändert sich das schnöde Leben des unbedeutenden jungen Mannes erheblich: Er findet eine Spielkarte in seinem Briefkasten. Darauf drei Namen. Drei Geschichten. Drei Leben. Und während Ed seiner Aufgabe nach kommt, diesen Namen auf der ersten Karte nachzukommen, beginnt er zu ahnen, dass es nicht das Ende sein wird. Viel eher der Anfang. Von allem. Leben.


    Ein Leben beginnt. Zu leben. Oder: Der Joker


    Irgendwie erkennt man sich wohl recht bald in diesem Ed Kennedy wieder. Wie oft fragt man sich, was es da draußen alles noch gibt, aber wie oft fragt man sich es eben auch nicht. Und lebt einfach so dahin. Ergeht sich in den Unzulänglichkeiten des eigenen Daseins oder ignoriert sie einfach. Wo sind die Träume hin, die man als Kind mal hatte?! Wann kämpft man noch groß um die Prinzipien, die man als junger Mensch so vehement vor jedem und allem verteidigt hat?! Ed Kennedy hat sich seinem Schicksal wie so viele ergeben. Erst der Einschnitt durch den Banküberfall, bei dem sich der Täter so dusselig anstellt, dass Ed einfach eingreifen muss, bringt eine Änderung in sein Leben. Ed beginnt nach anfänglichen Selbstzweifeln und Fremdvorwürfen, über all das nachzudenken, was ihm die Karten geben. Da ist Milla, die alte Frau, der er nun regelmäßig Gesellschaft leistet und vorliest. Oder Sophie, die nicht gewinnen kann, aber durch und mit Ed lernt, dass es darum auch gar nicht geht. Und da sind auch Eds Freunde, Marv, der ewige Verlierer, Ritchie, der nichts auf die Reihe kriegt, und Audrey, die heimliche große Liebe Eds, die aber niemanden lieben kann, weil sie verletzt wurde. Nicht zu vergessen Eds Hund Türsteher, der einem nur als großes, träges, stinkendes Tier erscheint. Stinkend, aber extrem liebenswert.
    Die vielen kleinen Episoden, in die Ed hineinschlittert, weil er auserwählt wurde, Botschaften zu überbringen, sind anrührend, teilweise atemberaubend, manchmal aufregend, sensibel, brutal, lustig. Am Ende erscheint einem sein eigenes Leben so, als fehle etwas. Als fehle noch diese Karte im Briefkasten, dieser Bankraub, ein stinkender Hund oder ein alter Mann im Lichtspielhaus.


    Jugendliteraturpreis. Oder: Von der Jugend lernen


    Der Roman erhielt im Jahr 2007 den Jugendliteraturpreis durch die Jugendjury. Wenn das keine Auszeichnung ist! Zusak schreibt in einem angenehmen, leicht lesbaren Stil, einfache Sprache durchzogen mit jugendtypischem Ausdruck und interessanten stilistischen Einschnitten. Ein denkender Hund, der von seinem Herrchen verstanden wird, zu lösende Rätsel (zugegeben, ohne weiterlesen kaum lösbar), Mitleiden und Mitlachen, alles da. Ein rundherum tolles Buch, auch und vor allem für Erwachsene.


    5ratten

  • Meine Eindrücke
    Von der ersten Seite an hat mich das Buch in seinen Bann gezogen. Zuerst war es der leicht schräge Humor der mir gut gefallen hat, doch nach und nach hat die Geschichte um Ed einen enormen Sog entwickelt. Seine Ängste und Gefühle werden so eindringlich geschildert, dass ich sie förmlich auch spüren konnte. Ed wirkt wie ein typischer Jugendlicher unserer Zeit, etwas antriebslos, ohne Ehrgeiz und hängt gerne mit seinen Freunden ab.


    Besonders gut gefallen hat mir Eds Hund „Türsteher“. Er stinkt zum Himmel und wird trotzdem von seinem Herrchen geliebt. Die Beziehung der beiden wird sehr liebevoll beschrieben und macht deutlich was für eine wichtige Rolle ein Hund im Leben eines einsamen Menschen spielen kann.


    Die Botschaft der Geschichte ist einfach, aber darum nicht weniger berührend, gerade in der heutigen Zeit, wo sich die meisten Menschen nur um ihre eigenen Interessen kümmern und kaum noch Mitgefühl für ihre Mitmenschen zeigen.

    Der Schreibstil schwankt von locker flockig über fast poetisch bis hin zu kurzen abgehackten Sätzen, die manchmal auch nur aus einem Wort bestehen. Das Buch lässt sich so gut lesen, dass ich es regelrecht verschlungen habe.
    Auch wenn die eindringliche und bewegende Handlung viele schöne Momente hat, würde ich es erst Jugendlichen ab 15 Jahren empfehlen, denn vor allem eine von Eds Aufgaben hat es in sich und ist nicht so leicht verdaulich.


    Lediglich die Auflösung des Rätsels, wer Ed die Karten schickt, ist für meinen Geschmack gar nicht gelungen. Es wirkt, als wenn dem Autor einfach nichts richtig Gutes eingefallen wäre.


    Fazit
    Ein schönes und bewegendes Buch mit einer originellen Idee und einem sympathischen Protagonisten.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    LG, Aurian

    Einmal editiert, zuletzt von Aurian ()

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    Inhalt
    In Eds Briefkasten liegt - eine Spielkarte. Ein Karo-Ass. Darauf stehen drei Adressen. Die Neugier treibt ihn hin zu diesen Orten, doch was er dort sieht, bestürzt ihn zutiefst: drei unerträglich schwere Schicksale, Menschen, die sich nicht selbst aus ihrem Elend befreien können. Etwas in Ed schreit: »Du musst handeln! Tu endlich was!« Dreimal fasst er sich ein Herz, dreimal verändert er Leben. Da flattert ihm die nächste Karte ins Haus. Wieder und wieder ergreift Ed die Initiative - doch wer ihn auf diese eigenartige Mission geschickt hat, ist ihm völlig schleierhaft. Eine Geschichte über Zivilcourage, ungeheuer spannend und mit viel Situationskomik erzählt.


    Meine Meinung
    Erst mal muss ich mich bei meinem Wichtelkind bedanken ;) , da sie sich das Buch gewünscht hat, bin ich zuerst einmal darauf aufmerksam geworden :)
    Allein schon der Rücktext und der erste Satz haben mich irgendwie angesprochen, so dass ich natürlich wissen wollte was es nun mit diesem Buch auf sich hat.



    Der Schreibstil des Buches hat mich zu Beginn etwas verwirrt, wegen der oft kurzen, unvollständigen aneinander gereihten Sätze. Aber man gewöhnt sich sehr bald an Zusaks schreibweiße und ab da ist es ein lockeres Lesevergnügen. Die Geschichte fängt gleich mal sehr humorvoll an und dieses lustig angehauchte behält Zusak größtenteils bis zum Ende hin bei, wobei es sich hierbei nicht nur um eine kleines Unterhaltungsbüchlein handelt- Nein!- Zusak gibt einem auch etwas zu nachdenken. Ed Kennedy und seine kleinen Aufgaben machen auf Dinge aufmerksam die man in der heutigen Zeit kaum noch sieht oder kennt. Manchmal hat er nur kleine Botschaften zu überbringen, ein anderes mal ist es schon schwieriger. Man konnte sich eigentlich sehr gut in Ed und seine Lage rein versetzten (Für mich ist seine Liebe zu Audrey allerdings nie ganz verständlich geworden...) und den Türsteher muss man einfach lieben lernen ;) Ich glaube fast er ist der wahre Held der Geschichte ;)
    Die Charaktere haben manchmal nur kleine Rollen und sind dementsprechend nicht so facettenreich andere hingegen sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Von all den verschieden Lebensgeschichten fand ich Marvs Geschichte am besten, die hat mich wirklich angerührt, aber auch Sophie oder Milla waren wunderbar.


    Allerdings muss ich meinen Vorgängern zustimmen, was das Ende betrifft. Bis kurz vor Schluss schien es einen richtig guten Abschluss zu finde, aber dann versucht der Autor scheinbar ein "großes geheimnisvolles irgendwas" als Ende zu bringen, was mir das Buch auf den letzten Seiten noch etwas verdorben hat. Das ganze Buch über wirkt alles so als könnte es auch mal in der wirklichen Welt passieren, jemand der genauso "stink" normal wie Ed Kennedy ist, aber dann erhält es auf den letzten Seiten noch so etwas unreales...



    Fazit
    Ein richtig gutes Buch, das zum nachdenken anregt aber durch sein Ende ein etwas "schalen Nachgeschmack" erhält
    4ratten

    Hoffnung<br />ist nicht die Überzeugung,<br />dass etwas gut ausgeht,<br />sondern die Gewissheit,<br />dass etwas Sinn hat,<br />egal wie es ausgeht.<br /><br />[url=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/17801.ms

  • Meine Meinung
    Ich habe mir das Buch vorgenommen, nach dem jeder von diesem Buch schwärmte.
    Ich arbeite ja in einer Bibliothek und dort haben wir das Buch, nachdem des den Dt. Jugendbuchpreis bekommen hat.


    Als es damals zum Einarbeiten auf meinem Schreibtisch lag, linste ich mal in die Geschichte rein, den vom Klappentext her hörte es sich ja sehr interessant an, aber nach der ersten halben Seite legte ich es weg und dachte: Was ist denn das für ein Mist?


    So, nun hörte ich aber so viel positives und das machte mich dann doch neugierig und an den Schreibstil würde man sich angeblich gewöhnen. Ich also wieder zu dem Buch gegriffen und diesmal blieb ich dran.


    Die Sprache ist jugendlich gehalten, die Charakter realistisch gezeichnet und die Story wird immer immer packender wenn sie auch etwas fantasischen Einschlag hat.


    Die Aufteilung in die vier Asse und die Kapitel in den Spielkarten der Farbe:
    z.B. Herz 1-10 B,D,K


    Das Ende fand ich aufrüttelnd, irgendwie erinnerte es mich etwas an Sophies Welt und es hinterläßt schon einen nachhaltiges Gefühl.



    5ratten

  • “I am the Messenger” von Markus Zusak ist eigentlich ein Kinder- bzw. Jugendbuch. Es wird ab einem Alter von 12 Jahren empfohlen. Ed, der Protagonist, erhält eine Spielkarte mit drei Adressen. Zuerst denkt er an einen Scherz seiner Pokerfreunde, doch dann stellt er fest, dass mehr dahinter steckt. Er soll verschiedene Missionen erfüllen, die beginnen sein Leben Schritt für Schritt zu verändern.


    Wie gesagt handelt es sich um ein Jugendbuch. Ich würde es jedoch keinem 12-jährigen empfehlen. Die Sprache ist teilweise etwas hart und nicht unbedingt jugendfrei. Anfangs hat mich das auch sehr gestört. Nach den ersten paar Seiten wollte ich das Buch fast schon wieder zur Seite legen. Die jugendliche Umgangssprache nervte mich. Für mich klang es zu sehr nach SLang. Vielleicht liegt das am australischen Englisch, ich weiß es nicht, damit habe ich keinerlei Erfahrungen. Wie auch immer, nach einigen Seiten wurde die Sprache etwas besser, glaube ich. Es kann aber auch sein, dass die Geschichte einfach interessanter wurde, und die Sprache daher nebensächlich.


    Ansonsten fand ich die Geschichte sehr interessant. Sie hat eine Botschaft, die sie überbringen soll. Von dieser Seite aus betrachtet, ist es wiederum ein gutes Jugendbuch. Denn es zeigt, dass auch ein scheinbar “einfacher” Mensch viel bewirken kann und an sich glauben muss. Ich wollte unbedingt wissen, wie es Ed dabei ergeht, seine Missionen zu erfüllen. Ich wollte wissen, welchen Sinn sie haben. Das Buch hat nur knapp über 350 Seiten und ist daher rasch zu lesen. Doch die Wirkung der Geschichte ist dennoch groß.


    Das einzige, was mich, abgesehen von der Sprache, störte, war dass Ed nicht zu 100 Prozent glaubhaft wirkte. Er ist erst 19 Jahre alt, doch wird für einen jungen Mann seines Alters viel zu reif dargestellt. Beim Lesen hatte ich immer das Gefühl, es handelt sich um einen Mann um die 25-30.


    Doch aufgrund der Tiefe der Geschichte würde ich trotzdem gute 4,5 Punkte vergeben.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Inhalt:


    Wirklich stolz ist Ed Kennedy auf sein bisheriges Leben nicht: Keine Freundin, Taxifahrer, eine alte Hütte und einen stinkenden Hund. So viel zu Eds neunzehn Jahren auf dieser Erde.
    Doch dann ändert sich alles: Aus einem Impuls heraus verhindert er einen Bankraub. Bald darauf findet Ed die erste von vier Spielkarten in seinem Briefkasten.
    Die Aufgaben, die Ed aufgetragen werden, verändern sein ganzes Denken und Handeln. Er trifft auf Menschen, die man mit Kleinigkeiten glücklich machen kann. Er muss sich überwinden und sich einsetzen.
    Doch wer schickt Ed diese Karten - und warum?


    Meine Meinung:


    Markus Zusak wird einigen bereits ein Begriff sein. Mit "Der Joker" hat es Zusak ein weiteres mal geschafft, mich hellauf zu begeistern.


    Eds Geschichte ist ein Buch für ältere Jugendliche, junge Erwachsene und natürlich die Erwachsenen selbst. Man lernt Ed kennen, sein Leben und seine Freunde. Vielen wird seine Situation irgendwie bekannt vorkommen. Es geht ihm nicht schlecht, aber auch nicht gut.
    Doch als er beginnt, die Aufträge, die er erhält, zu erfüllen, wächst Ed über sich hinaus. Vieles in diesem Buch ist traurig. Da gibt es die einsame Mutter, die Einwandererfamilie und den Priester. Aber auch harte Brocken wie die Ehefrau, die von ihrem Mann mishandelt wird.


    Die Themen, die Zusak wählt, sind alltäglich und jede trägt ihre Botschaft in sich. Ihre Botschaft an Ed, aber auch an den Leser. Denn manchmal braucht es nicht viel, um eine Veränderung herbeizuführen. Der Leser spürt, dank Zusaks fantastischem Erzähltalent, wie Ed wächst und sich verändert. Und irgendwann verspührt auch der Leser, diesen Drang, etwas zu tun.


    Ich muss noch einmal erwähnen, wie toll Zusak beschreiben und erzählen kann. Er wählt die richtigen Worte, um uns zu berühren und uns die besonderen Figuren des Buches nahe zu bringen.
    Oftmals sind die Sätze aufteilt. Mittendrin. Nur um dann wieder fortgesetzt zu werden. Dieser kurzatmige Sprachstil nutzt Zusak aber nur, wenn es auch angebracht ist. Somit schafft er es gekonnt, die Spannung zu steigern, Gefühle aufzubauen und den Leser zu packen. Nicht jeder Autor kann das, ohne protzig zu wirken, doch Zusaks Gefühl für Sprache lässt ihn an den richtigen Stellen die richtigen Worte finden.


    Wie auch in "Die Bücherdiebin" wird hier nichts schön geredet, aber dennoch weist uns Zusak darauf hin, dass das Grosse oftmals im Kleinen versteckt liegt und dass wir alle etwas aus uns machen können, wenn wir nur wollen. Manchmal brauchen wir dafür jemanden, der uns einen Wink gibt. Ed hat seinen geheimnisvollen Fremden und wir, wir haben dieses Buch!


    Fazit:


    Wie schon erwähnt, sind ältere Jugendliche die Zielgruppe, wobei auch Erwachsene unbedingt zu diesem Buch greifen sollten. Jüngere Leser könnten evtl. mit der Tiefe dieses Buches überfordert sein und sie nicht wirklich wahrnehmen.
    Aber jeder, der Bücher mit einer Botschaft, mit Tiefgang, sympathischen Figuren und einer Prise Selbstironie mögen, werden "Der Joker" mögen. Wenn nicht sogar lieben. So wie ich.


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    5ratten & :tipp:

    //Grösser ist doof//

  • Ich hab das Buch verschlungen.


    Zum einen lag das natürlich am Schreibstil. Er ist dem eines Jugendbuch entsprechend. Nicht zu schwer und flüssig zu lesen, aber trotzdem ist er auf seine Art einzigartig. Durch die abgehackten Sätze gibt es eine ganz besondere Akzentsetzung und Betonung mancher Stellen. Das gefiel mir außerordentlich gut, sobald ich ich daran gewöhnt habe. Dadurch ist auch Eds innere Einstellung sehr gut zu erkennen.
    Die erste Rezension beklagt die vielen Kraftausdrücke - ich hab davon ehrlich gesagt, gar nicht allzu viel bemerkt. Es fiel mir auf gar keinen Fall negativ aus. Zudem Ed aus einfachen Verhältnissen stammt und dies seiner Herkunft einfach nur angemessen ist.


    Ed als Charakter mag ich sehr gern. Im Allgemeinen find ich die vier Freunde als Charaktere sehr schön. Sie sind relativ einfach, haben nicht viel besonderes an sich. Sie sind wie jeder andere. Einfach normal. Das machen sie für mich als Buchcharaktere zu was Besonderem. Meistens hat man irgendwelche Charaktere, die irgendwo immer besonders sind. Nicht so Ed und seine Freunde. Ed wird erst durch die Karten zu etwas Besonderem.


    Die Idee find ich zudem total klasse. Die Umsetzung ist sehr gelungen, vor allen Dingen die angepasste optische Darstellung gefällt mir sehr gut. Besonders gefällt mir, dass es mich selbst dazu gebracht hat, nachzudenken, ob ich selbst mit Kleinigkeit die Welt vielleicht ien wenig besser machen könnte.
    Allen in allem ein wirklich empfehlswertes Buch!


    5ratten

  • Mir hat das Buch auch gut gefallen. Es konnte mich nur leider nicht komplett mitreißen.


    Sprachlich fand ich es toll, die Geschichte (auch der unbedeutendste Mensch kann etwas verändern) fand ich klasse. Ich bin nur mit den Protagonisten nicht so warm geworden. Besonders Marv hat mich nur genervt. Er ist so primitiv (zumindest bis zu einem bestimmten Punkt). Aber das ist wohl so gewollt. Gefallen hat es mir nicht.


    Von Richi ist bei mir fast gar nichts hängen geblieben. Richtig überzeugen konnten mich nur Audrey und Ed.


    Die Personen, die Ed hilft, haben mich sehr berührt. Ich konnte mit ihnen mitfühlen und es war toll für mich, mit welchen einfachen Mitteln Ed teilweise zum Ziel kommt.




    Oftmals sind die Sätze aufteilt. Mittendrin. Nur um dann wieder fortgesetzt zu werden.


    Diese abgehakten Sätze haben mich anfangs total irritiert. Später dann fasziniert. Es hat richtig gut in den Lesefluss gepasst, obwohl ich immer kurz inne halten musste.


    Der Schluss hat mich leider auch nicht überzeugt.


    Von mir deshalb 3ratten

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.

  • Nach "Die Bücherdiebin" war ich auf eine ähnliche Meisterleistung Zusaks eingeschossen, aber dem war in meinen Augen nicht so. Das heißt aber nicht, dass ich das Buch schlecht fand.


    Mir fiel auch sofort der oft abgehackte Schreibstil ins Auge, und ich musste damit erst warm werden. Nachdem ich aber langsam in die Geschichte hineinfand, wollte ich auch wissen, worum es wirklich ging.
    Zusak geht hier nicht zimperlich ans Werk, teilweise ist die Handlung der "Gegenspieler" Eds brutal und rücksichtslos. Und Ed steht anfangs völlig hilflos da und weiß nicht, was zu tun ist. Er tat mir fast ein bisschen leid.


    Der Handlungsverlauf und die Charaktere sind im großen und ganzen nachvollziehbar (Audrey fand ich sehr gut dargestellt), aber das Ende habe ich auch nicht verstanden. Ich weiß auch schon gar nicht mehr, was auf den letzten Seiten stand, das müsste ich zu Hause erst nachlesen.


    Trotzdem gebe ich 3ratten & :marypipeshalbeprivatmaus: dafür, weil mich das Buch nach einigen Seiten doch gefesselt hat und die Lesezeit angenehm war.

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf

  • Sprachlich gesehen, fand ich es nicht schlecht, aber noch lange nicht so toll geschrieben wie "Die Bücherdiebin", aber gut, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, war "Der Joker" ja auch früher da. Von daher ist das Ok und es gab durchaus mehrere schön geschriebene Stellen. (Ich hatte es auf Englisch gelesen)


    Die Idee fand ich richtig super, auch wenn ich mit der Umsetzung nicht völlig zufrieden war.


    Und dann das Ende. Auch nach etwa zwei Monaten, dass ich das Buch gelesen habe, sagt es mir nicht sonderlich zu.


    Insgesamt habe ich das Buch aber dennoch recht gerne gelesen und schlecht war es ja nicht. Aber trotzdem hoffe ich, dass sein nächstes Buch wieder besser wird.
    3ratten

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice