Jules Verne - Die Reise zum Mittelpunkt der Erde

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  • Mein SUB-Wettbewerbsbuch zum Thema Klassiker.


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    Es gibt wirklich einige Ausgaben dieses Romans. Die verlinkte ist die wahrscheinlich aktuellste. Ich persönlich habe es in einer Science Fiction - Sammelausgabe gelesen. Darin befinden sich auch einige Schwarz-Weiß-Zeichnungen, die den Roman vortrefflich unterstützen.


    Der Hamburger Professor Lidenbrock, ein Geologe, entdeckt in einem Buch ein altes Papier mit Runen. Sein Neffe Axel kann die Botschaft entschlüsseln und so erfahren sie vom erloschenen Vulkan Snäfield in Island, dessen Krater der Eingang zum Mittelpunkt der Erde sein soll.


    Was für ein herrliches Buch. Nie hätte ich gedacht, dass mich ein Klassiker so begeistern kann :breitgrins:
    Jules Verne schreibt in einer sehr blumigen und grazilen Ausdrucksweise. Der nervöse Professor Lidenbrock kommt dadurch richtig schön zur Geltung. Mein Lieblingscharakter ist jedoch Axel, der die Geschichte erzählt und mit seinen flotten Sprüchen oft ein Schmunzeln in mein Gesicht getrieben hat.
    Beim Lesen hatte ich eine bestimmte Verfilmung (es gab sicher mehrere) im Hinterkopf, die aber lange nicht an das Buch heranreicht und in der auch viel dazu erfunden wurde. Axel dokumentiert die Reise in allen Einzelheiten. Physikalische Dinge wie der Druck unter der Erde oder biologische Besonderheiten alter Fossilien, Gesteinsschichten werden interessant und verständlich rübergebracht.
    Die Reise führt die Abenteurer nicht nur unter die Erde sondern auch Stück für Stück in die Vergangenheit. Es gibt Seefahrten, Labyrinthe, totgeglaubte Tiere und befremdliche Landschaften. Wunderbar altertümlich erzählt sind es die leider nur 180 Seiten wirklich wert, gelesen zu werden.


    Mir hat es sehr viel Spaß gemacht einmal in diese unerforschte Welt einzutauchen.


    5ratten


    LG Kati

  • Hallo,


    nun auch von mir die Rezi, aber vorher noch was zu den Ausgaben - hier zeigt sich mal wieder wie verschieden das sein kann - meine Ausgabe von 1968 hat nämlich 320 Seiten. Kati, meinst du deine war gekürzt oder wie kann das ein? :confused:


    Rezi:


    Nachdem ich nur den Film und Stücke eines Hörbuches kannte, habe ich nun endlich das Buch gelesen.
    Professor Lidenbrock ersteht in einem Buchgeschäft ein besonders altes Buch aus Island und entdeckt darin einen Zettel mit geheimen Schriftzeichen, vermag ihn aber nicht zu entschlüsseln. Seinem Neffen Axel gelingt dies zufällig und so kommen sie hinter das Geheimnis - den Eingang zum Mittelpunkt der Erde. Als Geologe und Mineraologe ist dies für den Professor natürlich die Entdeckung und er macht sich mit Axel auf den Weg nach Island und zum Erdmittelpunkt. Hier erleben beide zusammen mit ihrem Exkursions-Führer Hans viele Abenteuer und machen unglaubliche Entdeckungen.


    Ich fand das Buch von Anfang an gut, die Idee war spannend und vor dem Hintergrund der Zeit in der es geschrieben wurde ist es ein echtes Meisterwerk. Es zeigt auf einfache Weise wie der Entdeckertrieb ausgelebt wurde, wie die Wissenschaftler um Neues konkurriert haben und bindet trotz alle dem auch viele belletristische Elemente ein. Mit den ganzen Fremdwörtern und wissenschaftlich-angehauchten Darstellungen für mich ein toller Mix, der (fast) nie an Spannung verloren hat. Ich gebe aber zu, manchmal waren bestimmte Ereignisse (vielleicht auch aufgrund heutiger Kenntnisse) zu phantastisch und ich musste mal kurz die Augen rollen. Nichtsdestotrotz ein tolles Buch.


    Von mir gibt es 4ratten


    Sonnige Grüße
    schokotimmi


  • Hallo,


    nun auch von mir die Rezi, aber vorher noch was zu den Ausgaben - hier zeigt sich mal wieder wie verschieden das sein kann - meine Ausgabe von 1968 hat nämlich 320 Seiten. Kati, meinst du deine war gekürzt oder wie kann das ein? :confused:


    Huhu :winken:
    wenn müssten die das doch im Buch vermerken, da steht nichts.
    Meins ist ein HC mit winziger Schrift, eventuell liegt es daran?


    LG Kati

  • wenn müssten die das doch im Buch vermerken, da steht nichts.


    Schön wär's. "Müssen" tun die eben nicht. Seriösere Verlage vermerken es - irgendwo im Buch. (Das kann auch ein Nebensatz im Nachwort des Übersetzers sein, wie mir bei Manesse passiert.)

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Hm, ist schon alles recht merkwürdig, meines ist auch HC, hat aber zumindest für mein Auge eine normale Schriftgröße. Klar die Ränder sind verhältnismäßig ausgeprägt, aber anders würde es auch unschön aussehen.


    Aber wenn es uns beiden Spaß gemacht hat, ist es ja die Hauptsache! :smile:


    Sonnige Grüße
    schokotimmi

  • Hallo zusammen,


    die Romane von Jules Verne werden, wie leider viele andere Klassiker auch (Schatzinsel, Robinson Crusoe, Gullivers Reisen), gerne als Kinder- und Jugendbuch in einer gekürzten Version veröffentlicht. Ich habe selbst noch solche Ausgaben vom "Kurier des Zaren" und auch von der "Reise zum Mittelpunkt der Erde" (übrigens mein Lieblingsroman von Verne)
    Auch bei den Übersetzungen gibt er ganz erhebliche Unterschiede, wie ich festgestellt habe, als ich versehentlich (ein überfüllter SUB lässt grüßen :redface:) "In 80 Tagen um die Welt" zweimal gekauft habe.
    Ich kann die Ausgaben von Artemis & Winkler empfehlen. Die kosten zwar ein paar Euro mehr als andere, sind aber sehr sorgfältig und schön gemacht, mit Nachwort, Zeittafel und Texten zur Entstehungsgeschichte versehen.


    Viele Grüße
    christie

  • Ich habe auch mit dem Buch angefangen und bin ebenfalls gleich über die unterschiedliche Länge der Ausgaben gestolpert. Hatte mir eine aus der Bibliothek geholt, wo bereits auf dem Umschlagtext durchkam, daß sie gekürzt und aktualisiert sein soll. Habe trotzdem mit dem Lesen angefangen. Da fiel schon sehr auf, daß die ganze Handlung so schnell ging. Ich hatte gar keine Zeit, mich darauf einzustellen, auch wenn ich weiß, worum es geht. Deshalb habe ich letztens in der Buchhandlung geschaut und dort eine Ausgabe vom dtv erstanden, die eindeutig fülliger ist. Dort sind es normal geschriebene 300 Seiten und im Anhang kommen noch eine Menge an Erklärungen und Ergänzungen. Am Anfang steht dann auch, daß der Übersetzung die erweiterte und illustrierte Ausgabe von 1867 zugrunde liegt. Alles in allem bin ich sehr froh, daß ich sie gekauft habe. Das Lesen macht gleich doppelt soviel Spaß :klatschen:. Ich bin jetzt erst bei der Besteigung des Sneffels, während ich bei der anderen Ausgabe wohl bereits die komplette Geschichte hinter mir hätte :rollen:. Ich freue mich jedenfalls über noch viele spannende Seiten :smile:.

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    Jules Verne - Reise zum Mittelpunkt der Erde


    Klappentext :


    Nachdem Axels Onkel, ein Geologe, den verschlüsselten Bericht gelesen hat, in welchem ein isländischer Alchimist seine Reise zum Mittelpunkt der Erde beschreibt, Ist es um die Ruhe im friedlichen Wohnhaus des Wissenschaftlers in Hamburg geschehen.Sofort wird eine Expedition zusammengestellt. Onkel und Neffe steigen mit einem isländischen Führer in den Krater eines erloschenen Vulkans herab und erleben unzählige Abenteuer auf einer Reise, die zu den Ursprüngen der Erdgeschichte führt. Erdbeben und Überschwemmungen, Stürme und Naturkatastrophen brechen über sie herein. Höhepunkt aller Erlebnisse ist die Floßfahrt zurück zur Erdoberfläche durch den Krater des Vulkans Stromboli in Italien.


    Meine Meinung :


    Die Reise zum Mittelpunkt der Erde war mein erster Roman von Jules Verne und er hat mich restlos begeistert.
    Obwohl manche passagen schon wissenschaftlich angehaucht sind, ist diese Geschichte niemals langweilig oder unverständlich. Ganz im Gegenteil : Jules Verne schreibt so spannend und unterhaltsam, das es schwierig war von dem Buch zu lassen.
    Die Vorstellung von dem Onkel, der teilweise besessen ist von seiner Expedition und der seine Vorstellungen ohne Rücksicht auf Verluste versucht umzusetzen, sehr zum leidwesen seines Neffen übrigens, sind oftmals witzig zu lesen.
    Aber auch Spannung fehlt dem Roman nicht. Die Floßfahrt über das unterirdische Meer, oder der Aufstieg durch den Krater des Stromboli hat mich teilweise das Atmen vergessen lassen. Eindrucksvolle Beschreibungen von Naturgewalten oder Orten, die die beiden dort unten entdecken inklusive.
    Für die nötige Harmonie sorgten die zwischendurch immer mal wieder eingestreuten Äußerungen des Onkels, wie wichtig ihm der Neffe sei und wie sehr er sich um ihn sorgen würde...


    FAZIT : Absolut empfehlenswert und unbedingt lesen !!!


    Von mir : 5ratten


    LG :kaffee:

    Mein Patronus ist eine Büchereule

  • Ich habe nur eine gekürzte Ausgabe des Fischer-Verlags gelesen, aber hier trotzdem meine Meinung:
    3ratten


    Die Geschichte an sich fand ich schon spannend und einfallsreich. Axel (der Erzähler) macht sich zusammen mit seinem Onkel Lidenbrock auf nach Island. Dort befindet sich, einem alten Pergament zufolge, der Eingang zum Mittelpunkt der Welt. Zusammen mit ihrem Führer Hans begeben sie sich hinab in das Erdinnere und erleben so allerlei.
    Es war auf jeden Fall spannend, die Erlebnisse "unter Tage" mitzuerleben: die Wassersuche, das Verlorengehen Axels und das unteriridische Meer mit all seinen Kreaturen. Besonders letzteres hat mir gut gefallen, Jules Verne beschreibt hier sehr eindrucksvoll eine Umgebung, wie sie zu Zeiten der Dinosaurier möglich gewesen sein könnte.
    Auch die Rückkehr zur Erdoberfläche fand ich einfallsreich. Ein würdiger Abschluss für eine solche Reise!
    Aber trotzdem hatte das Buch für mich einige Längen. Die detailverliebten und teilweise wissenschaftlich angehauchten Beschreibungen fand ich langweilig und der Schreibstil insgesamt hat mir nicht so sehr gefallen.
    Schade eigentlich, weil die Charaktere wiederum fand ich sehr sympathisch: der schrullige Lidenbrock, der ängstliche, aber treue Axel und der verschwiegene Hans (meine Lieblingsfigur) ... ein Trio, dass super ergänzt! Wobei ich mich schon manchmal gefragt habe, warum Axel überhaupt dabei war. Logisch, er ist der Erzähler der Geschichte, aber letztendlich hat der die Expedition doch mehr behindert als vorangetrieben ... entweder war er ohnmächtig oder er wollte umkehren. Naja, dafür sorgten seine Sprüche für einige Lacher.


    Fazit: Ganz nett, aber nicht wirklich so toll, wie alle behaupten (Achtung: meine subjektive Meinung!).

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

  • "Reise" liest sich selbst heute noch sehr flüssig und wirkt zeitlos. Klar ist die Geschichte u.a durch die diversen Verfilmungen bekannt, aber das Original hat noch immer Aktualität.
    Siehe Ice Age 3 ! :breitgrins:

  • Hallo! Ich hätte da eine Frage zu meiner Ausgabe und hoffe hier kann mir jemand weiterhelfen. Und zwar habe ich dieses Buch einmal auf Englisch in einer Wühlkiste gefunden und gekauft, es handelt sich dabei um diese Ausgabe:

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    Das war allerdings noch vor der Zeit, als mir überhaupt bewusst war, dass Verlage sowas einfach kürzen ohne es zu vermerken usw. Jetzt frage ich mich leider schon, ob ich hier versehentlich so eine gekürzte Ausgabe erwischt habe. :sauer: Sie hat genau 185 Leseseiten, was mir etwas kurz vorkommt - andererseits fehlen Illustrationen. Die ungekürzte dtv-Ausgabe auf Deutsch hat aber hingegen 432 Seiten. :entsetzt: Meine dtv-Ausgabe von Jules Vernes Von der Erde zum Mond hatte aber auch viel mehr Seiten als Leseseiten (insgesamt 350 Seiten, 243 Leseseiten). Wenn ich jetzt also bei der Reise zum Mittelpunkt der Erde von einem ähnlich starken Anhang ausgehe, dann bleiben immer noch ca. 330 Seiten übrig. Ein paar Seiten können durch den Druck unterschiedlich sein, aber ist es möglich, dass wirklich sooo viele Seiten alleine durch die Illustrationen fehlen? Ich hab es extra gezählt: Bei Von der Erde zum Mond sind es ca. 45-50 ganzseitige Illustrationen. Das müssten dann bei der Reise praktisch doppelt so viele sein um den Seitenschwund zu erklären!?


    Zum Vergleich: Ich hab auch von Fischer ein Jules-Verne-Buch, das hat gar keinen Anhang (aber Illustrationen), und bei dem Verlag hat die Reise 320 Seiten - das käme also meiner Berechnung bezügl. dtv-Anhang entgegen. Ob Wordsworth Classic jetzt aber "nur" die Illustrationen oder mehr weggelassen hat, weiß ich trotzdem nicht. :sauer:


    Bitte, Hilfe!

    ... this is nat language at any sinse of the world.<br />:lesen: Gustave Flaubert: Madame Bovary&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; :buecherstapel: [url=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/16631

  • Hallo Isa,


    meine englische Ausgabe (Puffin Classics) hat 291 Seiten (ebenfalls Standardbuchformat, ohne Illustrationen). Wenn in deiner Ausgabe die Schrift nicht extrem winzig ist, könntest du wirklich eine gekürzte Version erwischt haben. Ich habe auch mal irgendwo gelesen, dass man bei den englischen Übersetzungen von Jules Verne oft und gern zu kürzen scheint(e?).


    Später habe ich auch noch die deutsche Übersetzung (Diogenes) gelesen und festgestellt, dass der Puffin-Verlag zumindest nicht gekürzt zu haben scheint (wirklich sicher bin ich mir da aber auch nicht).


    Ich persönlich favorisiere die Diogenes-Ausgaben (ungekürzt, inkl. Illustrationen der Erstausgabe) oder die Bücher aus dem Hartleben Verlag (nur antiquarisch zu bekommen). Mehr Infos zu den deutschen Ausgaben gibt es übrigens hier.


    Lieben Gruß,
    bimo

  • Und wiedermal konnte mich Jules Verne mit seinem wunderbaren Schreibstil von der ersten Seite an begeistern! :klatschen:


    Für mich ist es auch immer wieder interessant zu lesen, wieviele wissenschaftliche Details Verne in seine Bücher gepackt hat (auch wenn diese heute zum Teil schon überholt sind) und der Lesefluss trotzdem nicht unterbrochen wird, weil einem das Geschriebene quasi mitreißt. Bei ihm hatte ich bisher noch nie das Gefühl, dass er einem belehren will und gerne zeigt, wieviel er weiß. Ganz im Gegenteil: ich finde er schafft es auf eine wunderbare Weise einem Wissenschaft mit ihren kleinen Details näher zu bringen.


    Und die Charaktere! Ja, die Charaktere haben mich diesmal wirklich umgehauen, so toll fand ich sie! Angefangen beim schrulligen Professor Lidenbrock, der ungeduldiger und launischer nicht sein konnte, in gefährlichen Situationen aber trotzdem ein liebevoller und sich sorgender Onkel war. Manche seiner Kommentare und sein nicht aufzuhaltender Tatendrang brachten mich zum Grinsen. Weiters sein Neffe Axel, der sich anfangs noch gegen die Reise gesträubt hat, jedoch im Laufe der Geschichte seine Abenteuerlust entdeckte und fast nicht mehr zu bremsen war. Und letztendlich der treue Hans, die ruhigste und gelassenste Person (ganz egal wie gefährlich die Situation auch sein mochte), die mehr je untergekommen ist und ohne der sie allesamt verloren gewesen wären - einfach nur eine herrliche Kombination dreier Charaktere! :breitgrins:


    Ich freue mich schon auf meine nächste Reise, die ich mit Jules Verne machen werde!
    4ratten

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys

  • @bimo:
    Danke!! Das hilft mir weiter, meine Ausgabe ist wohl gekürzt. :rollen: Ich habe sogar dem Verlag eine e-mail diesbezüglich geschrieben (also ob Kürzungen vorgenommen wurden) und zwar gleich am 15.12., aber bis heute keine Antwort erhalten - ich glaube man kann daher annehmen, dass die überhaupt nicht mehr antworten, auch kein wirklicher Service.


    Ich werde wohl auf die dtv-Ausgabe zurückgreifen, weil die bei Von der Erde zum Mond einen wirklich schönen und ausführlichen Anhang hatte. Rein von der Vollständigkeit & Übersetzung her sind da Diogenes, Fischer und dtv an Qualität sehr ähnlich denke ich, werde mir das aber noch genauer in der Buchhandlung direkt anschauen - schade, wenn amazon bei der Vorschau immer nur das gleiche Buch, aber nicht in der Ausgabe/Übersetzung anzeigt, so kann man gar nicht vergleichen..

    ... this is nat language at any sinse of the world.<br />:lesen: Gustave Flaubert: Madame Bovary&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; :buecherstapel: [url=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/16631

  • Das hilft mir weiter, meine Ausgabe ist wohl gekürzt. :rollen:


    Wenn man das Bild bei amazon anklickt, erscheint der Deckel der Ausgabe. Es scheint sich zwar um eine frühere Version zu handeln, aber da steht klar und deutlich: "Complete and unabridged". Das sind Wordsworth Classics egentlich immer ... :winken:


    Deutsche und englische Übersetzungen von der Länge her zu vergleichen, ist schwierig, da die deutsche Sprache generell längere Wörter und mehr Buchstaben pro Wort verwendet.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • :lupe: Ah, danke Sandhofer! Lustigerweise hab ich eh das alte Cover, werde mal schauen, ob das auf meiner Ausgabe auch oben steht und ob ich das in der Kürzungspanik übersehen habe!


    Mit den Übersetzungen ist das sicher richtig, aber bimo schrieb ja, das ihre ebenfalls englische Ausgabe viel mehr Seiten hat, das hat mich verwirrt.


    Aber dank deiner aufmerksamen Coveruntersuchung bin ich ja bald schlauer! Vielleicht hat der Verlag deswegen nicht zurück geschrieben, weil die sich nicht dazu herablassen den Doofen und Blinden zu antworten... :breitgrins:

    ... this is nat language at any sinse of the world.<br />:lesen: Gustave Flaubert: Madame Bovary&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; :buecherstapel: [url=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/16631

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    Ich habe die dtv-Ausgabe gelesen, die den vollständigen Text in einer Neuübersetzung von Volker Dehs, welche der erweiterten und illustrierten Ausgabe von 1867 zugrundeliegt, und viele weitere Informationen zum Buch enthält. Es gibt Anmerkungen, ein Nachwort, eine Zeitleiste und weitere Quellen, die im Zusammenhang mit „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ stehen. Das ist vor allem im Hinblick darauf interessant, welche literarischen Vorbilder Jules Verne inspiriert haben könnten und welcher Wirkung wiederum sein Roman auf andere Werke hatte. Verne wurde sogar einmal wegen eines Plagiatsvorwurfs angeklagt, ist aber berechtigterweise freigesprochen worden.


    Zum Buch selbst, das Lesen hat mir sehr viel Spaß bereitet, auch wenn ich ziemlich lang dafür gebraucht habe und es immer nur häppchenweise lesen konnte. Aber wenn ich die Gelegenheit hatte, war ich sofort wieder drin in der Geschichte und habe die drei ungleichen Charaktere gerne durch ihr Abenteuer begleitet. Man merkt Verne die Lust am Fabulieren geradezu an, selbst bei den Beschreibungen, z.B. der verschiedenen Gesteinsschichten, bleibt die Spannung durchweg erhalten. Das Ende war mir durch diverse Verfilmungen schon bekannt, dennoch kam beim Lesen keine Langeweile auf. Die Charaktere sind zwar etwas stereotyp geschildert, was aber durch deren amüsanter Interaktion kaum auffällt.


    4ratten

  • Ich schreibe ja immer erst meine Rezi und dann lese ich den Thread zum Buch nochmal kurz durch, um die Meinung anderer Leser mit meiner zu vergleichen. Ich war doch ziemlich erstaunt, wie sehr die Charaktere gelobt werden, zumal ich zu einem gegenteiligen Schluss kam... Ich war dann froh um diesen Satz:



    Die Charaktere sind zwar etwas stereotyp geschildert, was aber durch deren amüsanter Interaktion kaum auffällt.


    :schwitz: Püh, ich steh also nicht allein da... Hier aber nun die Kritik im Detail:


    Auch wenn dieser Roman über 150 Jahre auf dem Buckel hat, vermochte er mich auch heute noch zu unterhalten. Das hat weniger mit der Geschichte an sich zu tun. Diese wird von Ich-Erzähler Axel ziemlich linear erzählt und sie ist zudem in weiten Teilen vorhersehbar. Viel spannender war Jules Vernes Sorgfalt, wenn es um Details geht. Ich habe beim Lesen immer wieder gemerkt, dass ich hier einen ganz frühen Science-Fiction-Roman in Händen halte. Es hat mich fasziniert, wie Verne wissenschaftliche Erkenntisse und Theorien in eine Geschichte einbaut und immer darauf achtete, dass die Ereignisse logisch und der Realität entsprechend sind. Dazu nur ein Beispiel: Er beschreibt unterirdisch wachsende Pflanzen als weiss, was sie ohne Sonnenlicht ja auch sein müssen. Deshalb macht es Spass, Jules Verne zu lesen. Da merkt man, dass einer umsichtig und mit Liebe zum Detail geschrieben, ohne ins Schwafeln abzudriften. (Wer jetzt denkt, die Passagen über Gesteinsschichten seien Geschwafel, ist herzlich eingeladen, sich die Tierklassifizierungsorgien aus «20000 Meilen unter den Meeren» reinzuziehen und dann seine Meinung zu ändern.)


    Natürlich übertreibt Verne bei der einen oder anderen Actionszene, das Trio hätte die Reise niemals überleben dürfen, aber das ist bei einem Abenteuerroman (als den man dieses Buch auch kategorisieren könnte) verzeihlich. Auch die Charaktere sind nicht sehr fein ausgearbeitet. Professor Lidenbrock ist eigentlich die einzige Figur, die überhaupt so was wie Charakter hat. Ich-Erzähler Axel bleibt blass und Jäger Hans findet schlichtweg nicht statt - was auch schwierig ist, da der Gute nie mehr als zwei Wörter am Stück sagt. Und meistens nicht mal so viel.


    Ein schöner Abenteuerroman, an dem mir als Erwachsene besonders Vernes Verknüpfung von Fiktion und Wissenschaft gefallen hat. Ich dachte beim Lesen aber auch immer wieder, dass mir dieses Buch auch als Kind sicher gut gefallen hätte (allerdings in einer modernen Übersetzung; ich las eine ziemlich alte, die für durchschnittliche Kinder wohl zu anstrengend wär). Irgendwie schade, habe ich mich erst jetzt an Vernes Bücher gewagt.


    8 von 10 Punkten

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.


  • Professor Lidenbrock ist eigentlich die einzige Figur, die überhaupt so was wie Charakter hat. Ich-Erzähler Axel bleibt blass und Jäger Hans findet schlichtweg nicht statt - was auch schwierig ist, da der Gute nie mehr als zwei Wörter am Stück sagt. Und meistens nicht mal so viel.


    Aber dafür betätigt sich der gute Hans regelmäßig als Superheld und rettet unsere Gefährten. :zwinker: Ansonsten gebe ich dir Recht, der Professor ist noch am besten charakterisiert (wenn auch nicht sehr differenziert) und Axel fungiert eigentlich nur als "Transportmittel" für die Geschichte.

  • :schwitz: Püh, ich steh also nicht allein da...


    Nein, das ist mir auch aufgefallen. Diesmal hat es mich aber nicht gestört, weil es meiner Meinung nach zur Geschichte gepasst hat. Gerade Axel mit seiner großen Angst vor allem, auf das er auf der Reise getroffen war und seiner Ungeschicklichkeit hat mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Ob Professor Lidenbrock ihn mitgenommen hätte wenn er das im voraus gewusst hätte?


    Bei den Romanen von Jules Verne fasziniert mich immer wieder, wie viel Wissenschaft er in ihnen verstecken konnte, ohne dass es langweilig wird. Normalerweise schreckt mich so etwas eher ab, aber bei Jules Verne würde mir etwas fehlen, wenn es anders wäre.
    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

    Einmal editiert, zuletzt von Kirsten ()