Alan Weisman - Die Welt ohne uns

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  • Ich habe überdurchschnittliche lange gebraucht, bis ich durch war und hätte mir auch mehr von dem interessanten Thema erwartet, vor allem mehr System.
    Insgesamt wurden fast zu viele Informationen geliefert, einzelne Themen aber nicht eingehender behandelt.


    Trotzdem wurde mir ganz mulmig zumute, als ich mir vorstellte, wie diese riesigen Ölraffinerien oder überhaupt große Industrieanlagen zerfallen, welche Mengen an Giftstoffen freigesetzt werden. Sollte das jemals eintreten, haben wir der gesamten Flora und Fauna einen riesigen Gift- und Müllberg hinterlassen, der ihnen ganz schön zu schaffen machen wird. Ob die damit wohl zurechtkommen?


    Beim Lesen hat sich mir auch immer wieder die Frage gestellt, ob wir Menschen nicht doch evolutionäre Fehlproduktionen sind? Wieso haben so viele andere Wesen Millionen Jahre überlebt, ohne der Erde so viel Schaden zuzufügen? Andererseits sind auch die Aborigines in Australien 40 000 Jahre durch einen äußerst lebensfeindlichen Kontinent gewandert, ohne Abfälle zu hinterlassen, völlig im Einklang mit der Natur lebend. Da stellt sich mir schon die Frage, wann die Entwicklung so aus dem Ruder gelaufen ist. Was bringen wir modernen Menschen denn ohne technische Hilfsmittel noch zu stande? Viel fällt mir da nicht ein. Sogar im Freizeitsport geht es immer mehr um das bessere Material.


    Jedenfalls ein Buch, das sehr zum Nachdenken anregt und sogesehen die Investion in jedem Fall wert war.

  • Das Buch subt im Moment noch bei mir.Bin aber schon gespannt es zu lesen.

  • Ich bin bis ca Seite 180 gekommen und gebe nun auf. Ich habe dafür über 2 Monate gebraucht.
    Ich kann nicht leugnen, dass einige interessante Informationen aufgezeigt werden, über die man im Alltag nur wenig bis gar nicht nachdenkt und die ich wirklich für wissenswert halte.
    Dennoch gab es auch viele Sachen, die einfach nur breitgetreten wurden und bei denen locker auch 2 oder 3 Seiten statt 10 oder 11 gereicht hätten.
    Das Buch war mir viel zu langatmig und viel zu Vergangenheitsbezogen. Ich hätte bis jetzt gerne viel mehr darüber erfahren, wie es in der Zukunft aussehen würde, wenn wir jetzt plötzlich nicht mehr wären, statt dauerhaft zu erfahren wie es jetzt wäre, wenn es uns in der Vergangenheit nicht gegeben hätte.


    Der Film "Zukunft ohne Menschen. Was kommt nach uns?" ist da um vieles besser und gibt viel mehr her.


    Für die bisher erhaltenen Informationen im Buch, die zeitweise wirklich interessant waren vergebe ich 2 Ratten.


    2ratten

  • Alan Weismann - Die Welt ohne uns.


    Dieses Buch behandelt in mehreren Kapiteln verschiedene Perspektiven einer Welt, wenn die Menschheit von heute auf morgen nicht mehr exisiteren würde. Der Beginn ist dass, was man auch schon hier und da in Reportagen sehen oder lesen konnte - wie entwickelt sich eine Stadt, wenn sie vom menschlichen Einfluss "verschont" bleibt. Weiter geht es dann z.B. mit der Entwicklung landwirtschaftlich genutzter Flächen, Kernkraftwerken, Kunststoffen, Tagebau etc.
    Weismann schlängelt sich hier durch die verschiedenen Kontinente und Themen, beschreibt wie es vor dem Menschen aussah, welche Stoffe, Eingriffe, Bedingungen nun durch uns herrschen und was mit dem ganzen Müll, denn wir zurücklassen passieren könnte.


    Insgesamt war es für mich ein interessantes Buch, bei dem ich auch einiges gelernt habe - leider waren mir manche naturwissenschaftlichen Beschreibungen zu speziell. Dagegen hätte ich mir oft mehr zu dem "Danach" gewünscht. Oft hatte ich dass Gefühl, die "Auswirkungen" wurden gerade noch angerissen - dabei sollte doch gerade dass Hauptthema sein.
    Interessant für mich war z.B. der Fakt, wie stark der Einfluss der Menschen schon vor tausenden Jahren war als sie die Erde bevölkerten (z.B. das Aussterben der Megafauna in Amerika). Das hatte ich vorher noch nicht so gesehen. Natürlich ist das nichts gegen die Geschwindigkeit der "Vernichtung" in der Neuzeit aber es war der Anfang allen Übels...
    Gerade das Ende des Buches konnte mich dann nicht mehr so ganz übezeugen - es birgt zwar eine waage Theorie, wie man das Chaos beschränken könnte, aber richtig überzeugend kommt es nicht rüber. Ich hätte mir eher eine Zusammenfassung der einzelnen Themen gewünscht - eine kurze Beschreibung wie all die beschriebenen Faktor zusammenwirken um dann tatsächlich mal ein Bild der "Wlet ohne uns" vor Augen zu haben. Aber das fehlt leider.


    Da ich den Inhalt schon sehr interessant fand, für mich aber die Umsetzung des Themas/ Titels nicht ganz meinen Erwartungen entspricht vergebe ich 2ratten:marypipeshalbeprivatmaus:


    Viele Grüße
    schokotimmi

  • Inhalt:


    "Eines Tages, wenn es keine Menschen mehr auf der Erde gibt, werden die Staudämme dieser Welt versanden und überlaufen. Die Flüsse werden wieder Nährstoffe ins Meer tragen, wo es immer noch vor Leben wimmelt, so wie es bereits lange Zeit war, bevor die ersten Wirbeltiere an Land krochen.
    Und schliesslich würden auch wir es erneut versuchen. Für die Welt wäre es ein neuer Anfang."
    Seite 354

    Alan Weisman stellt sich selbst und dem Leser eine ungeheuere Frage: Was würde passieren, wenn alle Menschen von einem Moment auf den nächsten verschwinden würden?
    Was würde Mutter Natur mit unseren Hinterlassenschaften machen? Welche Spuren hinterlassen wir? Würde sie eine andere sein oder wird sie alles tilgen, was auf die Existenz des homo sapiens hinweist?

    Gemeinsam mit Weisman begeben wir uns auf eine Reise rund um die Welt, um dieses Gedankenspiel par excellence zu führen. Herausgekommen ist ein hoch interessanter und aufrüttelnder Bericht über die Natur und ihre Menschen.


    Meine Meinung:


    Alan Weisman hat mit seinem Buch "Die Welt ohne uns" ein, wie schon erwähnt, überaus interessantes und aufschlussreiches Buch über die Menschen und ihren Umgang mit der Erde geschrieben.


    Man sollte von diesem Buch keine Sience-Fiction-Berichte erwarten oder Vorstellungen darüber, wie genau der Mensch zu seinem Ende kommt (auch wenn dieser Bereich kurz gestreift wird).
    Alles, worum es Weisman geht, ist die Beobachtung. Was geschieht, wenn es keine Menschen mehr gibt? Es ist zu einfach, zu sagen, dass alles wieder so wird, wie es war, bevor der Mensch damit begann, auf den Lauf der Natur einzuwirken.


    Seit Jahrhunderten verändern wir das Anlitz der Erde, pumpen Giftstoffe in die Luft und spalten Atome. Weisman denkt auch daran, zu fragen, was mit den riesigen Mechanismen geschieht, die von Menschenhand gesteuert sind, wenn plötzlich keiner mehr da ist, um sie zu steuern. Auch solche Fragen wollen geklärt sein.


    Ebenfalls nimmt der Autor Gebiete unter die Lupe, die von den Menschen aufgegeben wurden, und in denen die Natur wieder die Regie übernommen hat. Ob Naturschutzgebiete, demilitarisierte Zonen oder Tschernobyl - Weisman besucht sie alle und bringt uns viele Informationen mit.


    Diese Informationsfülle macht das Buch zu einem Werk, das sich nicht so leicht lesen lässt, auch wenn Alan Weisman alles daran setzt, dass man "Die Welt ohne uns" gut lesen kann. Oft wird die direkte Rede verwendet, wenn Biologen, Physiker, Ingenieure und Umweltschützer uns ihr Wissen präsentieren. Wir erfahren ihre Lebensgeschichte und wie sie zu den Fachleuten wurden, die sie heute sind.
    Doch kommt man als Leser nicht darum herum, sich mit vielen physischen Gesetzen und Namen auseinanderzusetzen. Dies braucht es, um zu erklären, welche Kettenreaktion das Verschwinden der Menschheit auslösen würde. Dennoch achtet Weisman darauf, den Durchschnittsleser nicht zu überfordern.


    Jedoch bleiben wir auf dieser speziellen Reise nicht nur in der Gegenwart, sondern wir schauen uns auch die Welt an, wie sie war, bevor der Mensch auftrat und was er tat, nachdem die ersten Zweibeiner aktiv auf die Natur einzuwirken begannen.
    Neben vielen Informationen darüber, wie die Natur funktioniert, wie Tiere sich anpassen können oder aussterben und darüber, wie unsere Städte aufgebaut sind, erfahren wir somit auch einiges an neuem Allgemeinwissen (so erfuhr ich viel Neues über den Panamakanal).


    Ich war von der Lektüre von "Die Welt ohne uns" überaus begeistert. Zwar haben mir manche Themen gefehlt, zum Beispiel was mit den Zootieren geschehen würde oder mit anderen Haustieren. Dies wird nur gestreift, mich hätte es jedoch weiter interessiert.
    Mir gefiel es, dass Weisman neutral berichtet. Er hat hier keineswegs einen Ökö-Schocker mit erhobenem Zeigefinger geschrieben, sondern er berichtet einfach über den Zustand des Planeten, wie er ist und was der Mensch damit zu tun hat.


    Weisman erwähnt mehrmals, dass wir nicht genau wissen können, was mit der Erde geschieht, wenn der Mensch weg ist. Dass das ganze nur ein Gedankenexperiment ist. Ein Gedankenexperiment jedoch, das es dringend gebraucht hat. Zeigt es uns doch, was wir aus unserem Planeten machen.
    Schlussendlich stimmt Weisman jedoch mit gewissen Spezialisten darüber mit ein, dass es nur einen Weg gibt, um den Planeten zu entlasten und den Menschen vor dem Aussterben zu schützen: Chinas Ein-Kind-Politik auf die ganze Welt ausgeweitet.


    Fazit:


    Alan Weismans "Die Welt ohne uns" ist eine Lektüre, die sich vor allem für Umweltschützer und Naturfreunde geeignet, die sich fragen, was eigentlich gerade mit unserem Planeten geschieht.


    Und natürlich eignet sich das Buch hervorragend für all jene, die sich selbst schon ein Szenario ausgemalt haben, darüber, was ohne Menschen geschehen würde. Hier sind viele Experten befragt worden, die alle ihr Fachwissen einbringen und dazu beitragen, dass der Leser ein umfangreiches, wenn natürlich auch nicht komplettes, Bild davon erhält, was geschehen könnte (!), wenn der Mensch von der Oberfläche verschwindet.


    Da das Buch jedoch nicht ganz einfach zu lesen ist, ist es eher für fortgeschrittene und erfahrenere Leser geeignet. Wer jedoch Geduld hat und sich immer wieder einen Brocken vornimmt, wird auch so in den Genuss dieses aufschlussreichen Werkes kommen.


    Ich selbst hatte viele Aha-Erlebnisse und wurde in manchen Dingen bestätigt, die ich bereits wusste oder geahnt hatte. Obwohl auch für mich das Lesen nicht immer ganz einfach war, hatte mich Weisman bald gepackt und ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen.


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    4ratten


    Mich hat im Übrigen auch diese Sprunghaftigkeit gar nicht gestört :gruebel: Ich leide wohl wirklich an Geschmacksverirrungen :breitgrins:

    //Grösser ist doof//

  • Meine Meinung
    Auf mich wirkt Die Welt ohne uns wie eine Sammlung schon bekannter Theorien über das Aussehen der Welt ohne den Menschen. Dabei wechselt der Autor zwischen zwei Möglichkeiten: die Welt, von der der Mensch verschwunden ist und die Welt, auf der es den Menschen nie gegeben hat. Dass sich da die eine oder Aussage widerspricht, übersieht er großzügig.


    Solche Gedankenspiele gibt es immer wieder und deshalb habe ich im Buch nicht viel Neues gefunden. Die ersten Kapitel fand ich noch interessant, dann haben sich aber für meinen Geschmack zu viele Aussagen wiederholt. Damit meine ich nicht die Wichtigkeit dieser Aussagen, aber sie werden nicht besser oder richtiger, wenn man sie mehrmals hintereinander liest.


    Ich fand Die Welt ohne uns nicht so schlecht wie manche Vorredner. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man zu diesem Thema ein Buch etwas mehr Tiefe schreiben sollte.
    3ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.